Der FC Kosova gab danach zu Protokoll, aus rassistischen Gründen strukturell von Schiedsrichtern benachteiligt worden zu sein. Das schloss die Gegenseite für dieses Spiel zwar nicht in allen Situationen, wohl aber in den spielentscheidenden Szenen aus. Allerdings gaben die Gerresheimer auch zu Protokoll, dass es zu massiven Beleidigungen seitens der Gäste gekommen sei.
FC Kosova räumt Vorwürfe ein
Nun hat es ein Urteil gegeben, und das Sportgericht konnte der Darstellung des FC Kosova offenbar nicht folgen. Co-Trainer Sascha Berdicchia räumte die Vorwürfe gegen Kosova vor der Kammer überwiegend ein, was dann wohl ein Baustein dafür war, dass er mit einer Sperre bis zum 4. März 2021 davon kam, wobei der letzte Monat noch zur Bewährung ausgesetzt wurde, die Bewährungszeit läuft bis zum 4. Juli 2021. Trainer Ibo Cöl wurde von der Kammer freigesprochen. Zudem muss Kosova für einen verursachten Spielabbruch 200 Euro zahlen, das Spiel wird mit 2:0 für Gerresheim gewertet, und dazu kommt noch ein zusätzlicher Abzug von drei Punkten, der allerdings zur Bewährung ausgesetzt wurde, mit einer Bewährungszeit bis zum Ende der Saison. Abschließend müssen die Verfahrenskosten von 90 Euro und die Auslagen des Schiri-Gespanns von knapp 50 Euro übernommen werden, zu je einem Drittel von Berdicchia und zu zwei Dritteln vom Verein.
Urteil zu milde?
Das Urteil stieß auf Seiten der Gerresheimer nicht überall auf Verständnis. Der eine oder andere hatte sich eine deutlicher Strafe gewünscht, um ein Zeichen zu setzen. Denn in der Tat ist es genauso verwerflich, mit Rassismus-Vorwürfen zu operieren, wie diese auszusprechen. Doch um wirklich beurteilen zu können, wie die Gemengelage abschließend zu bewerten ist, müsste man wohl schon persönlich dabei gewesen sein. Eine Bewertung ist so nur schwierig darstellbar.