2024-04-30T13:48:59.170Z

Transfers
Soll nur als Sinnbild dienen: Nicht nur auf der Straße, auch in Fußballkreisen wird derzeit wie wild hin- und her gewechselt - bei den Profis wie bei den Amateuren. Foto: Fotolia - © bluedesign
Soll nur als Sinnbild dienen: Nicht nur auf der Straße, auch in Fußballkreisen wird derzeit wie wild hin- und her gewechselt - bei den Profis wie bei den Amateuren. Foto: Fotolia - © bluedesign

Welcher Kicker im Winter wohin wechselt

Auch viele Amateurvereine holen trotz striktem Regelwerk in der Winterpause neue Spieler.

Ein Spieler fällt verletzt aus, ein anderer will wechseln. Nicht nur die Sommer-, auch die Winterpause bietet den Vereinen die Möglichkeit, nach zu rüsten. Wer kommt, wer geht – und was zu beachten ist. Ein Überblick.
Es herrscht reger Betrieb auf dem Transfermarkt. Beispiele gefällig? Pierre-Emile Höjbjerg – Bayern Münchens größtes Nachwuchstalent – etwa wird bis Saisonende an den Ligakonkurrenten FC Augsburg ausgeliehen, sein bis dato Teamkollege Xherdan Shaqiri wechselte für 18 Millionen Euro zu Inter Mailand, wo seit kurzem auch Deutschlands Nationalspieler Lukas Podolski („floh“ aus London) unter Vertrag steht und für jeden Ballkontakt von Presse und Fans frenetisch bejubelt wird.

Doch nicht nur bei den Profis werden bis Anfang Februar noch fleißig die Trikots gewechselt, sondern auch bei den Amateuren. Wen es wohin zieht? Das Amateurfußball-Portal Fupa (www.hz-online.de/fupa) bietet einen Transferticker, der über alle Zu- und Abgänge eines jeden Vereins informiert – sofern dieser die Wechsel dort veröffentlicht.

So werden alle, die sich regelmäßig durch Fupa klicken, bemerkt haben, dass sich insbesondere beim abstiegsbedrohten Bezirksligisten AC Milan Heidenheim einiges tut. Vier neue Spieler wurden verpflichtet, vier abgegeben. Auch einige Transfer-Hammer sind dabei. So wird sich Matthias Kolb (zuletzt bei den Sportfreunden aus Dorfmerkingen in der Landesliga aktiv) wieder seinem ehemaligen Verein, der TSG Schnaitheim, anschließen. Eigentlich hatte der 29-Jährige seine Kickschuhe schon an den Nagel gehängt, für seine alte große Liebe aber hängt er sie wieder ab.

Die TSG verlassen hat indes Stürmer Okan Akcay, der zuletzt nur wenig Einsatzzeit bekam und aus Unzufriedenheit zum abstiegsbedrohten Ligakonkurrenten VfL Gerstetten wechselte. Doch nicht nur in der Bezirksliga wird hin- und her transferiert. Auch in der Kreisliga A werden die Trikots aus und anderswo wieder neu angezogen – zudem gab es schon einige Trainerwechsel.

Keine Frage, die meisten Vereinswechsel werden in der Sommerpause (Wechselperiode I: 1.7. bis 31.8.) vollzogen. Doch auch die Winterpause (Wechselperiode II: 1.1 bis 2.2.) bietet vielen Clubs die Chance, nach zu justieren – aber auch unzufriedenen Spielern die Möglichkeit, sich einem neuen Team anzuschließen.

Doch was ist zu beachten? Laut Württembergischen Fußballverband (WFV) wird bei fristgerechtem Wechsel eine sofortige Spielerlaubnis nur dann erteilt, wenn der abgebende Verein dem Wechsel auch zustimmt. Sollte dieser die Herausgabe des Spielerpasses verweigern, kann der Spieler – allerdings nur in Wechselperiode I – durch Zahlung eines festgelegten Entschädigungsbetrags „freigekauft“ werden, ohne dass der abgebende Verein Widerspruch einlegen kann. Die Höhe der Entschädigung richtet sich nach der Spielklassenzugehörigkeit der ersten Mannschaft des aufnehmenden Vereins.

In der Wechselperiode II ist die Erteilung einer sofortigen Spielerlaubnis nur dann möglich, wenn der abgebende Verein dem Vereinswechsel zustimmt. Anders als im Sommer, kann die Zustimmung durch Zahlung einer Entschädigung nicht verpflichtend „erkauft“ werden. Heißt: Wenn der abgebende Vereine einem Wechsel nicht zustimmt, hat der aufnehmende Verein dies zu akzeptieren – ganz egal wie viel Geld der interessierte Verein bereit wäre zu bezahlen.

Dennoch werden sich viele Vereine auch in der Winterpause einig, wenn die „Ablösesumme“ stimmt – das „Ja“ des abgebenden Vereins also „erkauft“ wird. In der Bezirksliga etwa sollen laut eines Funktionärs, der anonym bleiben will, im Winter zwischen 1000 und 2000 Euro für Spieler bezahlt werden.

Übrigens: Außerhalb der beiden Wechselperioden ist ein Vereinswechsel nur ausnahmsweise und unter sehr engen Voraussetzungen möglich. Zum Beispiel dann, wenn das letzte Pflichtspiel länger als sechs Monate zurückliegt. Gibt der abgebende Verein seinen Spieler nicht frei, und ist der aufnehmende Verein nicht bereit, eine Entschädigung zu bezahlen (Periode I), erhält der Spieler in Periode I eine dreimonatige und in Periode II eine sechsmonatige Pflichtspiel-Sperre.

Info Alle Transfers des Kocher/Rems-Fußball-Bezirks gibt es auf Fupa unter:
www.fupa.net/kocher-rems/transfers
Aufrufe: 023.1.2015, 10:49 Uhr
RICARDA FLÄMIG / HZAutor