In Computerspielen ist es häufig so, dass am Ende des zu bewältigenden Abenteuers ein so genannter Endboss oder auch Bossgegner auf den Spieler wartet. Der zeichnet sich dadurch aus, dass der deutlich schwerer zu bezwingen ist als der Rest an Kontrahenten, auf die man zuvor getroffen ist. Doch die analoge Welt unterscheidet sich – zumindest im Fall des Fußball-Landesligisten TSV Weilimdorf – gar nicht so sehr von der digitalen Welt. Denn auch die Nord-Stuttgarter bekommen es im letzten Pflichtspiel des Jahres 2016 mit einem ganz dicken Brocken zu tun. Das Team von Trainer Marco Scheel muss auf die Ostalb zu den SF Dorfmerkingen reisen, die zurzeit die Tabellenspitze zieren, in Fabian Weiß den führenden der Torschützenliste stellen und die nach Scheels Ansicht „das kompletteste Team“ in der ganzen Landesliga sind.
Zwar stellen die Dorfmerkinger nur den drittbesten Angriff der Liga, aber dafür die mit Abstand beste Abwehr. In 16 Begegnungen haben sie gerade einmal 11 Gegentore kassiert. Und von den vergangenen zehn Partien hat der Spitzenreiter sieben gewonnen und spielte dreimal Unentschieden. Woraus also folgt: Gemäß der Statistik dürfte der TSV Weilimdorf am Sonntag chancenlos sein.
Doch da gibt es etwas, das den Nord-Stuttgartern Mut machen könnte. Denn am Dienstag bestritt die zweite Mannschaft des TSV in der Kreisliga A ein Nachholspiel gegen den TV 89 Zuffenhausen. Dabei setzten die Weilimdorfer ausschließlich Spieler der ersten Mannschaft ein – und verloren mit 2:3. „Da haben wir am eigenen Leib erfahren, dass man mit genügend Einsatzwillen auch gegen ein nominell stärkeres Team bestehen kann“, sagt Scheel. Abgesehen von der Niederlage hatte die Partie noch eine weitere für die Weilimdorfer eher unangenehme Folge: Tamer Fara handelte sich einen Platzverweis ein und ist damit auch für das Spiel in Dorfmerkingen gesperrt.
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