2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
Schlusspunkt: RB-Profi Keita zieht ab und erzielt das 5:0 gegen tapfere Sportfreunde.  Foto: Getty
Schlusspunkt: RB-Profi Keita zieht ab und erzielt das 5:0 gegen tapfere Sportfreunde. Foto: Getty

Dorfmerkingen: Kein Wunder auf der Ostalb

Die Sportfreunde Dorfmerkingen sind aus dem DFB-Pokal ausgeschieden

Die Sportfreunde Dorfmerkingen haben das Wunder verpasst und scheiden nach einer Niederlage gegen RB Leipzig aus dem DFB-Pokal aus.

Träumen ist erlaubt. Gerade im DFB-Pokal, wenn ein Kleiner auf einen Großen trifft. Der Kleine war in der nicht ausverkauften Ostalb-Arena vor 10 460 Fans der Verbandsliga-Aufsteiger Sportfreunde Dorfmerkingen, der Große Vizemeister RB Leipzig. Doch nicht immer endet die Geschichte wie jene in der Bibel – so auch das Duell in Aalen. David Dorfmerkingen ging nach der Pause mit 0:5 (0:1) gegen Goliath Leipzig unter. Helmut Dietterle war dennoch angetan. „Wir haben viele Dinge gemacht, die mir gut gefallen haben“, sagte der SF-Trainer, „wir haben uns nicht hinten reingestellt. Vor der Pause haben wir Leipzig manchmal in Schwierigkeiten gebracht. Unterm Strich ist das aufgegangen, was wir wollten: dass es ein Fußballfest wird.“

Christian Zech verkürzt Flitterwochen für Spiel

Dabei hatte es schon nach vier Minuten für den Dorfmerkinger Traum ein Stören gegeben. Marcel Sabitzer traf für Leipzig. Yussuf Poulsen hatte sich durchgetankt, legte zurück und der Österreicher traf aus 16 Metern ins linke Eck. Nach 28 Minuten hätte Timo Werner nachlegen können – doch der einstige VfB-Profi scheiterte mit einem Elfmeter an Christian Zech. Damit hatte der starke SF-Tormann seinen Auftritt – es hatte sich gelohnt, dass er für die Partie die Flitterwochen verkürzt hatte. Die Sportfreunde hielten danach tapfer dagegen und versuchten sogar mitzuspielen. Die beste Gelegenheit ergab sich für Marco Haller aus einem Freistoß. Aus 20 Metern zirkelte er den Ball in Richtung Winkel, aber RB-Keeper Péter Gulácsi war zur Stelle.

Ralph Hasenhüttl rümpfte die Nase. „Wir haben in der ersten Hälfte dafür gesorgt, dass die Stimmung im Stadion gut blieb, weil wir den Sack nicht zugemacht haben“, meckerte der RB-Coach, der einst den VfR Aalen trainiert hatte, „wenn du nicht frühzeitig 2:0 oder 3:0 führst, wird es schwierig in so einem Spiel, das haben wir im Pokal ja schon oft erlebt. Nach dem Wiederanpfiff hellte sich Hasenhüttls Miene auf. Es folgte ein Déjà-vu für den Außenseiter. In der 47. Minute marschierte Poulsen in den Strafraum, legte den Ball ab – und Sabitzer nahm diesmal aus 20 Metern Maß. 2:0.

Hasenhüttl: „Kompliment an Dorfmerkingen"

„Der Trainer hat uns in der Pause gesagt, dass wir zulegen müssen. Dann war mehr Tempo drin und wir haben es ausgespielt“, sagte Vorbereiter Poulsen. Nun nahm die Partie den erwarteten Verlauf, Werner machte es nach einer Poulsen-Vorlage besser als beim Schuss vom Punkt: Nach 56 Minuten stand es 3:0 – nun rechneten auch die größten Optimisten unter den Dorfmerkingern nicht mehr mit der Erfüllung des Fußball-Traumes. Der Verbandsligist tat, was möglich war, nach drei Vorlagen wollte Poulsen auch in die Torschützenliste und erhöhte per Handelfmeter auf 4:0 (59.), Naby Keïta war fürs 5:0 (65.) zuständig. „Kompliment an Dorfmerkingen, das war eine leidenschaftliche Vorstellung“, lobte Hasenhüttl.

Nach dem Schlusspfiff gab es für die Amateur-Kicker Standing Ovations. Sie hatten sich sehr gut verkauft – und immerhin das Minimalziel erreicht: keine zweistellige Pleite. 115 000 Euro gab es als Startprämie für den Sechstligisten zudem. „Ich kann ein positives Fazit ziehen“, betonte Dietterle. Und die SF-Fans wahrscheinlich auch.

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Vereinsverwalter werden und eigenen Verein bei FuPa präsentieren: www.fupa.net/stuttgart/anmelden

Fragen, Anregungen oder einen Fehler gefunden? Schreibt uns direkt hier als Kommentar, bei FuPa Stuttgart auf Facebook oder per Mail an stuttgart@fupa.net

Aufrufe: 015.8.2017, 17:00 Uhr
Stuttgarter Nachrichten / Otto HeinischAutor