2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines

Für Baumberg-Chef ist Kurth-Abgang gerechtfertigt

Jürgen Schick, Vorsitzender des Oberligisten, verteidigt die Trennung von Trainer Markus Kurth. Salah El Halimi soll Baumberg vor dem Abstieg bewahren.

Die Entwicklung ist ausgesprochen seltsam. Gegen Ende der Hinrunde verzichtete der Fußball-Oberligist SF Baumberg noch darauf, sich von Trainer Markus Kurth zu trennen - was angesichts einer schier endlos langen Serie von Spielen ohne Sieg den Gepflogenheiten in der Branche entsprochen hätte.

Kurth durfte bleiben und sich in der Winterpause für den weiteren Abstiegskampf um einen Teil-Umbau des Teams bemühen. Das Festhalten am Ex-Profi schien Früchte zu tragen, denn nach zwei Niederlagen am Anfang der Rückrunde starteten die Sportfreunde durch und konnten die Abstiegsränge wieder verlassen.

In den vergangenen Wochen begann der Motor allerdings erneut zu stottern. Folge: Der Oberligist bekam wiederum einen Platz im Fahrstuhl nach unten. Und nach dem 3:5 zuletzt gegen die U23 von RW Essen schlossen sich die Verantwortlichen den bekannten Mechanismen an. Am Donnerstag entschied der Klub, Kurth mit sofortiger Wirkung zu beurlauben.

Der Vorsitzende Jürgen Schick sah sich zum Handeln gezwungen. "Wir haben lange überlegt. Momentan sieht es so aus, dass wir auf der Zielgeraden die Konzentration verlieren. Der Trainer muss was bewegen. Wir haben schon beim 2:4 in Oberhausen desolat gespielt und dann gegen Essen noch einen draufgesetzt. Wir waren der Auffassung, dass da etwas nicht stimmt", sagt der SFB-Chef. Die Begründung dafür, warum es den Trainer getroffen habe, entspricht dann dem üblichen Schema: "Wir können uns ja nicht von zehn Spielern trennen." Der Vorsitzende räumt ein, selbst Zweifel am Schritt zu haben: "Ob das richtig ist, weiß ich nicht. Das werden wir nach den letzten drei Spielen wissen."

Der bisherige Co-Trainer Salah El Halimi, der Baumberg nach dieser Saison nicht mehr zur Verfügung steht (Fußball-Pause), sieht seine Aufgabe als Spagat. "Ich muss einerseits das Selbstvertrauen stärken und andererseits versuchen, die Jungs richtig zu pushen. Ich verlange, dass die Mannschaft aufs Feld geht und bedingungslos umsetzt, was wir vorgegeben haben. Wenn wir dann alles gegeben haben, brauchen wir uns keine Vorwürfe zu machen." Vom schwierigen Restprogramm lässt er sich kein bisschen abschrecken: "Viele glauben, dass wir keinen Punkt mehr holen. Da gilt es, das Gegenteil zu beweisen. Ich gebe nicht auf - und wer mich kennt, weiß das."

Aufrufe: 010.5.2014, 09:10 Uhr
Rheinische Post / Michael DeutzmannAutor