2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
– Foto: Stefan Rixecker

Baum­berg krampft sich zum Un­ent­schie­den

Das 1:1 ge­gen Net­te­tal war für den Fuß­ball-Ober­li­gis­ten ent­täu­schend. Ro­bin Hö­mig und Ko­si Sa­ka fehl­ten an al­len Ecken und En­den.

Die Vor­aus­set­zun­gen wa­ren klar de­fi­niert. Ein Heim­sieg soll­te es sein – als Wie­der­gut­ma­chung für die zum Teil sehr be­schei­de­nen Vor­stel­lun­gen aus den ver­gan­ge­nen Par­ti­en. So hat­te es kurz vor der Par­tie auch Ha­ry­ed­din Mas­lar noch ein­mal for­mu­liert, der mo­men­tan zu­sam­men mit Mi­cha­el Rent­meis­ter im Co-Trai­ner-Team den wei­ter feh­len­den Chef­coach Sa­lah El Hali­mi ver­tritt:

„Die Jungs wis­sen, was zu­letzt pas­siert ist. Heu­te zäh­len nur drei Punk­te.“ Am En­de pass­te die nach­voll­zieh­ba­re Theo­rie al­ler­dings gar nicht zur Wirk­lich­keit, denn die Baum­ber­ger ka­men ge­gen den SC Uni­on Net­te­tal nur zu ei­nem ma­ge­ren 1:1 (1:0). Die Mann­schaft ist jetzt mit elf Punk­ten Ach­ter und steht dort, wo sie nach dem ei­ge­nen Selbst­ver­ständ­nis nicht hin­ge­hört – im brei­ten Mit­tel­maß.

Da­für, dass mo­men­tan nur we­ni­ge Din­ge fun­tio­nie­ren, gibt es Grün­de. Dies­mal fehl­ten et­wa der ver­letz­te Ko­si Sa­ka und der er­krank­te Ro­bin Hö­mig, die Baum­berg nicht an­näh­rend gleich­wer­tig er­set­zen konn­te. Der ei­ne (Sa­ka) fehl­te als Mo­ti­va­tor, der an­de­re als für die un­be­rech­ba­ren Mo­men­te zu­stän­di­ger Spie­ler. Tat­säch­lich krank­te der Auf­tritt der Haus­her­ren ge­gen den Viert­letz­ten über 90 Mi­nu­ten dar­an, dass kaum Über­ra­schen­des pas­sier­te. Und Tor­ge­fahr? Die Sport­freun­de blie­ben häu­fig in An­sät­zen ste­cken. Ganz vor­ne fehl­te ein­deu­tig ein klas­si­scher Stür­mer, der den nö­ti­gen Zug zum Tor mit­bringt. Be­zeich­nend war je­ne Sze­ne in der 86. Mi­nu­te, als die hal­be Mann­schaft im geg­ne­ri­schen Straf­raum den ent­schlos­se­nen Ab­schluss ver­wei­ger­te.

Viel­leicht hät­ten sich die Haus­her­ren man­che Mü­he er­spart, wenn Tim Knetsch bei sei­ner frü­hen Chan­ce nach ei­nem Kon­ter die Füh­rung er­zielt hät­te (3.). So blieb es beim Mot­to „Si­cher­heit geht vor“, bis bei ei­nem Net­te­ta­ler Frei­stoß al­le zu­schau­ten und Ni­co Drum­mer frei zum Schuss kam – der weit über den Kas­ten von SFB-Kee­per Da­ni­el Schwab­ke ging (29.). Di­rekt im Ge­gen­zug flog die Flan­ke von Alon Abel­ski in den Net­te­ta­ler Straf­raum und Ta­ku­mi Mi­su­mi stieg zum Kopf­ball hoch. Se­kun­den dar­auf schien er selbst et­was über­rascht zu sein, dass er den SC-Tor­wart Tim Tret­bar über­wun­den hat­te – 1:0 (30.).

Über­ra­schen­des bo­ten bei­de Teams nach der Pau­se eben­falls lan­ge nicht und in der 65. Mi­nu­te durf­ten die Gast­ge­ber ein­mal tief durch­at­men: Beim Foul von Ser­can Er an Do­mi­nik Doh­man hät­ten si­cher neun von zehn Un­par­tei­ischen ei­nen Elf­me­ter ge­ge­ben, doch Se­bas­ti­an Latt­berg (Mül­heim) ver­zich­te­te auf den Pfiff. An­schlie­ßend schien Baum­berg bei brauch­ba­ren Sze­nen für Er (76.) und den ge­ra­de erst ein­ge­wech­sel­ten Alekan­dar Bo­j­kov­ski trotz al­ler Män­gel aufs 2:0 zu­zu­steu­ern, doch der SC dach­te über­haupt nicht ans Auf­ge­ben. Fol­ge der zueh­mend grö­ßer wer­den­den Lö­cher in der SFB-De­fen­si­ve: Aleksan­dar Stan­kov durf­te sich beim Kopf­ball un­be­drängt die Ecke aus­su­chen und er­ziel­te das 1:1 (79.). Die Gast­ge­ber droh­ten zu ver­zwei­feln, weil ih­nen jetzt die Zeit da­von­lief – und die Net­te­ta­ler ih­nen durch zwei spä­te Wech­sel (89./90.) zu­stätz­lich den Nerv raub­ten. Als der Un­par­tei­ische die An­ge­le­gen­heit nach drei Mi­nu­ten Nach­spiel­zeit be­en­de­te, schien der ei­ne oder an­de­re so­gar er­leich­tert zu sein.

„Es ist schwie­rig im Mo­ment“, fand Zu­schau­er Sa­ka, „wir woll­ten zu­erst kom­pak­ter ste­hen als zu­letzt und sind da­für be­straft wor­den, dass wir fünf Se­kun­den nicht auf­ge­passt ha­ben. Ins­ge­samt ha­ben wir un­se­re Haus­auf­ga­ben nicht ge­macht.“ Er hat die Hoff­nung, dass es mit mehr Aus­wahl beim Per­so­nal bald wie­der auf­wärts geht. Und Ver­mu­tun­gen, dass et­was in­tern nicht in Ord­nung sei, tritt er ver­är­gert ent­ge­gen: „Das ist Blöd­sinn. In der Mann­schaft stimmt es hun­dert­pro­zen­tig.“

Aufrufe: 016.9.2019, 20:00 Uhr
RP / Michael DeutzmannAutor