Vom Abstiegs- zum Titelkandidaten

Die SKG stand am Ende einer verkorksten Spielzeit, in der es laut Spartenleiter Michael Metzger „Unstimmigkeiten auch im Abteilungsvorstand gab“, nur noch einen Zähler besser da als der TSV Wolfskehlen II, der die Abstiegsrelegation bestreiten musste.

Mittlerweile hätten sich die Macher im Hintergrund auf einen gemeinsamen Kurs verständigt, und die Mannschaft muss sich nach Lage der Dinge in der gerade begonnenen Runde nicht mehr nach unten orientieren. Im Gegenteil: Die Grün-Weißen gehören zum Kreis der Titelkandidaten.

Profitiert hat die SKG vor allem von den Auflösungserscheinungen beim benachbarten Kreisoberligisten SKV Mörfelden, der seine komplette Stammbesetzung eingebüßt hat. Gleich fünf gestandene SKV-Kreisoberligaspieler haben sich dem „kleinen“ Walldorfer Fußballklub angeschlossen, darunter Denis von Wrese, nach Angelo Bartolomeo in den vergangenen Jahren zweitbester Torschütze der Mörfelder, und der Hessenligaerprobte Andreas Jantz (FSV Frankfurt II, TSG Wörsdorf).

Der 32-Jährige hatte sich in der Vorbereitung verletzt, hat am Sonntag bereits wieder einige Minuten mitgewirkt und soll „unser Spiel aus dem Mittelfeld heraus lenken“, wie Metzger hofft. Dies soll er zusammen mit dem 27 Jahre alten David Schmelz tun. Auch der hat bei RW Darmstadt und zuletzt bei der Spvgg. Oberrad bereits reichlich Hessenligaluft geschnuppert. Schon Schmelz‘ Vater und vor allem der Großvater sind bei der SKG dem Leder hinterhergerannt.

Jantz und Wandervogel Schmelz stehen wie auch Johannes Pfeffer, der frühere Kapitän und Abwehrchef der Walldorfer Rot-Weißen, oder Denis Cezanne und Marcel Druck für die neue Ausrichtung der SKG-Fußballabteilung: Konzentrieren auf Spieler, die aus Walldorf und Mörfelden kommen und die möglichst sogar eine SKG-Vergangenheit haben. Spieler, die mit Herzblut bei der Sache sind, weil sie mit alten Kumpels und in der Heimat kicken dürfen. Spieler, die sonntags von der Verwandtschaft unterstützt werden, weil die den Sohn oder Enkel anschauen kann, ohne dafür eine größere Anreise in Kauf zu nehmen.

„Wir haben das schon bei den Testspielen und nun auch beim ersten Heimspiel gemerkt, wo wir uns über 140 Besucher gefreut haben. Es kommen einfach mehr Leute“, versichert Michael Metzger, der sich seit 20 Jahren im Spielausschuss der SKG engagiert.

Einen ersten Dämpfer hat der B-Ligist am Sonntag verdauen müssen, als er sich trotz klarer Überlegenheit und ebenso klarem Chancenplus gegen Olympia Biebesheim II mit einem 4:4 zufriedengeben musste. „Es gibt keinen Grund, übermütig zu werden. Wir sollten in der Tat vorne mitspielen können, aber das traue ich Bauschheim, Gustavsburg und der Reserve des VfR Groß-Gerau auch zu“, sagt der Abteilungsleiter.

Für den Neuanfang stehe, so Metzger, auch der seit April wirkende Coach Manuel Aurelio – auch er einer mit Mörfelder Vergangenheit, wo er die A-Junioren betreute. „Ein wohltuend ruhiger und sachlicher Trainer“, lobt Metzger den Neuen. Auf jeden Fall ist es nicht ausgeschlossen, dass sich die Nachbarn SKG und Rot-Weiß Walldorf Ende Mai 2018 beide über Aufstiege ihrer Vorzeigeteams freuen dürfen.

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Vier Jugendmannschaften

Die Sparte Fußball der Sport- und Kulturgemeinschaft Walldorf konzentriert sich nicht nur auf die erste Mannschaft, sondern sie ist auch beim Nachwuchs besser aufgestellt als zuletzt. Gab es vor drei Jahren lediglich ein Jugendteam, hat der Klub von der Okrifteler Straße inzwischen die Altersklassen A, B, E und F besetzt.