Der griechische Quantensprung

Vom C-Liga-Champion 2011 binnen fünf Jahren mit vier Aufstiegen in die höchste Klasse der Region - das ist für die Hartplatz-Helden vom Saareck ein Quantensprung. ,,Wir bauen auf Spieler, die etwas leisten wollen und gleichzeitig Spaß am Fußball haben. Auf Jungs mit Charakter", sieht Vassily Anagnostakis die generelle Kaderzusammenstellung und die Glücksgriffe des vergangenen Jahres als Produkt einer klaren Linie an. Anagnostakis - Vorsitzender und Hauptsponsor in einer Person - darf sich getrost als Architekt des gigantischen Aufschwungs fühlen. Seit der 43-Jährige den Kurs vorgibt, läuft der Hellas-Dampfer auf Hochtouren.

Maßgeblichen Anteil am Triumph hat auch Chefcoach Michel Badal. Er sagt: ,,Ich habe die Jungs schon ganz schön unter Druck gesetzt. Aber damit sind sie gut umgegangen. Das zeigen auch die zwölf Siege in Folge zum Ende der Runde. Es hat alles gepasst. Die Mannschaft hat sich selbst belohnt." Wobei nicht zwingend damit zu rechnen war, dass die Griechen noch den TuS Nordenstadt abfangen würden. Doch während der TuS im Finish patzte, blieben die abwehrstarken Griechen (32 Gegentore) konstant, schafften es noch ins Kreispokal-Finale, in dem sie dem Hessenligisten SVW über eine Stunde Paroli boten. Als Rückhalt in der Liga erwies sich der erfahrene Keeper (und erneuter FuPa-AllStar) Wojtek Strzelecki. Beim 3:1-Auftaktsieg in Naurod traf er kurz vor Schluss per Abschlag. Das erwies sich als gutes Omen. Im Pokal sorgte derweil Giovanni Bouffone bei zwei Elfmeterschießen mit seinen Paraden für das Weiterkommen.

Vor den beiden Torhütern präsentierte sich Imad El Bouchtaoui im Abwehrzentrum als kaum zu überwindendes Hindernis. Als König der ruhenden Bälle glänzte Co-Trainer Edis Sikiric durch geniale Freistoß-Vorlagen oder direkt ins Netz gezirkelte Standards. Sturm-Youngster Benjamin Neffati sorgte mit 17 Liga-Toren, ferner mit dem 137-km/h-Deutschland-Rekord beim FuPa-"Speedometer" für Aufsehen, während Niko Poursanidis als torgefährlicher Mittelfeld-Stratege glänzte. Über allem strahlte die Ausgewogenheit und der Teamgeist des Kaders. ,,Jeder war wertvoll. Auch die Bankspieler", streicht Anagnostakis heraus und nennt Yasin Benghalem als Beispiel, der am letzten Spieltag in Frauenstein als Joker Sieg und Titel zementierte.

Umut Kolcu (aufgrund beruflicher Beanspruchung zurück zum VfR) und Ante Terzic werden in der Gruppenliga nicht mehr für Hellas auflaufen. Doch das Dreigestirn Anagnostakis, Badal und Sikiric, das durch Dimi Kontos, Michael Peskelidis, den im Nachwuchsbereich engagierten Kiriakos Tsakas und weitere rührige Helfer Unterstützung erfährt, hält bereits nach Neuen Ausschau. Klar ist bereits, dass Serhat Yolver (Karadeniz) kommt. Außerdem kommen von Kastel 46 FuPa-AllStar Nabil Morchid und David Leipner und von den 06ern Sabri El Funte. Gewappnet ist der Club für die Gruppenliga in puncto Jugendteams und Schiedsrichter-Bestand.

Meisterkader: Wojtek Strzelecki 28 Einsätze/ 1 Tor/ 30 Jahre, Giovanni Bouffone 5/0/25; Polat Yolver 32/21/31, Imad El Bouchtaoui 32/0/25, Christos Frantzis 32/6/25, Ümit Balikci 31/8/32, Edis Sikiric 31/14/31, Giuseppe Riggio 31/2/21, Klaus Badal 31/3/25, Daniel Münker 30/1/27, Benjamin Neffati 26/17/20, Umut Kolcu 24/8/27, Noureddine Tahiri 23/0/22, Nikolaos Poursanidis 21/18/26, Ilja Komkov 20/2/26, Vasilios Frenkos 12/3/19, Yasin Benghalem 11/6/27, Ante Terzic 10/0/27, Michel Badal 3/1/29, Konstantinos Koukoulis 2/0/29, Wladislaw Bauer 2/0/19, Ioannis Yonadam 1/0/19, Rafail Ioannidis 1/0/18, Michele Freibuchner 1/0/20.