2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligavorschau
Poongbeom Lee (links) bleibt dem SSV 04 erhalten. Foto: Bröhl
Poongbeom Lee (links) bleibt dem SSV 04 erhalten. Foto: Bröhl

Ermutigende Zahlen

Mittelrheinligist Siegburg überzeugt in den Testspielen vor allem offensiv und erzielt 17 Tore in vier Partien

Siegburg. Es wird wieder ernst für die Mittelrheinliga-Fußballer des Siegburger SV 04. Am Sonntag (15 Uhr) tritt das abstiegsbedrohte Team in Bergisch Gladbach an. Vor dem Pflichtspieldebüt von Trainer Philip Stegert (28) ist es Zeit für einen Blick auf die Vorzeichen.

Die Form:

Vier Spiele, vier Siege, 17:5-Tore — die Siegburger Testspiel-Bilanz kann sich durchaus sehen lassen. Die wichtigste Erkenntnis: Die 04er haben das Toreschießen nicht verlernt. „Wir haben in der Vorbereitung vor allem am Vertikalspiel und an der Entschlossenheit im letzten Drittel gefeilt”, sagt der im Winter gekommene Trainer Stegert, „das haben die Jungs bislang super umgesetzt.” Auch der neue Sportliche Leiter Oliver Bonato sprach von „überzeugenden Auftritten. Die Spiele machen Mut, auch wenn wir nur gegen unterklassige Gegner getestet haben.”

Sinnbildlich für den wiederentdeckten Offensivdrang war die Generalprobe in Ahrweiler (5:2), als man dem Rheinlandligisten kurz vor der Pause drei Tore binnen vierer Minuten einschenkte. Nicht zuletzt Julian Fälber scheint von der offensiven Ausrichtung zu profitieren. Der in dieser Saison erst einmal erfolgreiche Angreifer schnürte nicht nur in Ahrweiler einen Doppelpack, sondern auch in den Testspielen gegen Fortuna Köln II (4:1) und die SpVg Porz (5:2). Beim 3:0-Erfolg über Nümbrecht bereitete der Torschützenkönig der vergangenen Saison zwei Treffer vor.

Das Personal:

Als Stegert im Winter das Kommando übernahm, waren die Personalsorgen groß. Doch mittlerweile hat sich die Lage spürbar entspannt. Spieler wie Sebastian Ramspott oder Leon Wiegleb sind nach längerer Verletzungspause zurückgekehrt. In Ahrweiler gab nun auch Lucas Inger sein Comeback nach einer hartnäckigen Schienbeinentzündung. „Jetzt habe ich erst recht die Qual der Wahl”, sagt Stegert. Bis auf Christian Brückers (Fußblessur), Stefan Ullmann (Fersenverletzung) und Zakaria Harrach sind alle Akteure einsatzbereit. Letzterer ist nach erfolgreicher Knie-Operation immerhin wieder ins Training eingestiegen.

Gute Nachrichten gab es auch aus Südkorea: Poongbeom Lee muss (vorerst) nicht den Wehrdienst antreten und stand unter der Woche schon wieder auf dem Siegburger Trainingsplatz. Ob er in Bergisch Gladbach zum Kader gehört, ist offen. So oder so ist längst ein Kampf um die Stammplätze entbrannt. Einer der wenigen Spieler, die mit einem Startelf-Einsatz planen können, ist Michael Vogel. Er ist nach wie vor die Nummer eins im Tor.

Der Gegner:

Der SV Bergisch Gladbach 09 ist bislang die einzige Mannschaft, die halbwegs Schritt halten konnte mit dem Tabellenführer FC Wegberg-Beeck. Mit acht Punkten Rückstand ist man der ärgste Verfolger. „Die Tabelle lügt nicht”, sagt Stegert, „für mich ist Bergisch Gladbach nach Beeck die stärkste Mannschaft der Liga.” Als undankbar empfindet er seine erste Pflichtspiel-Aufgabe als SSV-Trainer dennoch nicht: „Es macht immer Spaß, sich mit den Besten zu messen. Wir verspüren keine Angst, sondern Vorfreude.”

Sein nur wenige Monate jüngerer Trainerkollege Helge Hohl durfte sich im Winter über Verstärkung freuen. Angreifer Lukas Püttmann und Spielmacher Etienne Kamm wurden vom Ligarivalen FC Friesdorf losgeeist und überzeugten nicht zuletzt beim 3:0-Testspielerfolg über den Regionalligisten Fortuna Düsseldorf II. „Das macht die Sache nicht unbedingt einfacher, ändert aber auch nichts an unserer Ausrichtung”, sagt Stegert. Mit anderen Worten: Der SSV 04 will auch in Bergisch Gladbach mutig auftreten.

Gute Erinnerungen hat Bonato an den kommenden Gegner: Ausgerechnet im Derby gegen die 09er machte sein Ex-Klub TV Herkenrath im vergangenen Sommer den Aufstieg perfekt.

Aufrufe: 021.2.2019, 20:30 Uhr
Rhein-Sieg-Anzeiger / Tim MiebachAutor