2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Felix Heinz  lässt sich für seinen Führungstreffer feiern - Foto: Bröhl
Felix Heinz lässt sich für seinen Führungstreffer feiern - Foto: Bröhl

Eine Premiere nach Maß

Ersatzkeeper Jens Born beschert dem SV Siegburg einen Punktgewinn in der Mittelrheinliga

FC Wegberg-Beeck — FC Hennef 05 1:0 (1:0). Aller guten Dinge sind eben nicht immer drei. Nach der 0:1-Hinspielpleite und dem Verbandspokal-Aus (3:5 i. E.) mussten sich die Mittelrheinliga-Fußballer des FC Hennef erneut dem FC Wegberg-Beeck geschlagen geben. Dabei präsentierte man sich auch im dritten Saison-Vergleich auf Augenhöhe mit dem Spitzenreiter. „Nicht unbedingt die bessere Mannschaft hat gewonnen, sondern die glücklichere”, sagte der Hennefer Trainer Sascha Glatzel. Er hatte sich am Freitagabend „fünf hundertprozentige Torchancen” seiner Elf notiert — und damit „viel mehr als erwartet”.

Die Heimelf hatte jedoch stürmischer begonnen. Armand Drevina erzielte per Elfmeter die Führung (6.), nachdem Johannes Jahn Torjäger Shpend Hasani zu Fall gebracht hatte. „Danach sind wir kurzzeitig ins Schwimmen geraten”, sagte Glatzel. Doch die 05er fassten zunehmend Mut: Zweimal André Klug und Matthias Roder schossen den Ball jeweils frei stehend übers Tor. Dann war es Muhammed Özdemir, der nach einer Ecke von Nils Remagen per Kopfball am glänzend reagierenden Keeper Stefan Zabel scheiterte.

Nach dem Wechsel sahen die über 200 Zuschauer eine hart umkämpfte Partie. Beinahe hätte sich der FCH für einen couragierten Auftritt belohnt: Nach einer Roder-Flanke köpfte Klug den Ball Zentimeter am Pfosten vorbei (86.). Weil Özdemir kurz darauf in höchster Not gegen Hasani rettete, bleib es beim 0:1.

Der ebenfalls für die Dreier-Abwehrkette eingeplante Youngster Aron Andreasson Schmidt hatte am Spieltag selbst krankheitsbedingt absagen müssen — ebenso wie Louis Trznadel. Dennis Eck durfte indes von Beginn an ran: Der Kapitän hatte aufgrund eines Muskelfaserrisses den Großteil der Vorbereitung verpasst, führte auf ungewohnter Sechser-Position dennoch routiniert Regie.

Hennef: Altmann — Viehweger (81. Klosterhalfen), Genesi, Özdemir — Mus, Jahn (68. Westerkamp), Eck, Roder — Kikuchi, Remagen (57. Teranuma) — Klug.



Siegburger SV 04 — 1. FC Düren 1:1 (0:0). Diese Premiere kam gänzlich unverhofft. Weil Michael Vogel bereits nach neun Minuten verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste, verzeichnete der Siegburger Ersatzkeeper Jens Born seinen allerersten Mittelrheinliga-Einsatz. Der 22-Jährige sollte regelrecht über sich hinauswachsen und bescherte seinem Trainer Philip Stegert damit immerhin einen Punktgewinn bei dessen Heimpremiere. „Dass wir am Ende nicht mit leeren Händen dastanden, haben wir vor allem Jens zu verdanken”, sagte der Siegburger Sportliche Leiter Oliver Bonato. Born habe „vier bis fünf Hundertprozentige” vereitelt, vor dem Auftritt müsse man „den Hut ziehen”.

Sein Debüt hatte Born auch dem Referee zu verdanken, der die Partie trotz des starken Windes überhaupt erst anpfiff. So wurde am Sonntagnachmittag nur in Siegburg Mittelrheinliga-Fußball gespielt. „Die Bedingungen waren kein Nachteil für uns”, sagte Bonato, „schließlich zählt Düren zu den spielstärksten Mannschaften der Liga.” Doch auch die Siegburger ließen ihr Können hier und da aufblitzen — so etwa in der 60. Minute, als Poongbeom Lee seinen Mitspieler Felix Heinz mustergültig in Szene setzte; der Angreifer bewies Nervenstärke und lupfte den Ball frech über Keeper Steffen Wirtz hinweg ins Tor — 1:0. Anschließend drückten die 04er sogar auf den zweiten Treffer, doch sowohl Lee als auch Glody Ngyombo scheiterten am Dürener Torwart.

In der 75. Minute wusste sich Ngyombo im eigenen Strafraum nur mit einem Foulspiel gegen Yunus Kocak zu helfen; der Dürener Spielführer ließ sich nicht zweimal bitten und verwandelte den Elfmeter zum 1:1. Obwohl Aaron Wieland kurz darauf die Gelb-Rote Karte wegen wiederholten Foulspiels sah, rettete der SSV das 1:1 über die Zeit. Nicht zuletzt dank Debütant Born.

SSV: Vogel (9. Born) — Muharremi, Hahn, Wieland, Jo — Ngyombo, Ramspott (58. Inger) — Lee, Fälber, Heinz (68. Harrach) — F.- Welt.



Aufrufe: 010.3.2019, 20:28 Uhr
Rhein-Sieg-Anzeiger / Tim MiebachAutor