2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Die Siegburger Delegation um den Torwarttrainer Gerd Schmidt (von links), Sportchef Oliver Bonato, Vizevorsitzenden Marco Overath und Vorsitzenden Christian Kohr drückt dem Lokalrivalen FC Hennef erfolgreich die Daumen. Foto: Bröhl
Die Siegburger Delegation um den Torwarttrainer Gerd Schmidt (von links), Sportchef Oliver Bonato, Vizevorsitzenden Marco Overath und Vorsitzenden Christian Kohr drückt dem Lokalrivalen FC Hennef erfolgreich die Daumen. Foto: Bröhl

Ein Sieger, zwei Gewinner

Mittelrheinliga: Der FC Hennef bezwingt Alfter und beschert Siegburg den fast sicheren Klassenerhalt

FC Hennef 05 — VfL Alfter 4:2 (1:1). Die Mittelrheinliga-Fußballer des FC Hennef 05 machten am Montagnachmittag besonders viele Menschen glücklich. Der 4:2-Erfolg über den VfL Alfter sorgte nicht nur für großen Jubel im eigenen Fanlager, sondern auch in dem des Siegburger SV 04. Zahlreiche Anhänger, Spieler und Verantwortliche des Liga- und Lokalrivalen waren zum Daumendrücken nach Hennef gekommen — nicht zuletzt Trainer Philip Stegert.

Nachdem seine Elf bereits am Freitagabend einen Punkt aus Frechen entführt hatte, sorgte die Schützenhilfe des FCH (nahezu) für Gewissheit: Angesichts eines Drei-Punkte-Vorsprungs und des um 21 besseren Torverhältnisses gegenüber Alfter ist der Siegburger Klassenerhalt quasi perfekt. „Ich habe selten so leiden müssen am Spielfeldrand”, sagte Stegert, „jetzt kann uns natürlich nur noch ein Fußballwunder einen Strich durch die Rechnung machen.” Einer offiziellen Nicht-Abstiegs-Party vor dem finalen Duell gegen Merten erteilte der Coach allerdings eine Absage. „Rein rechnerisch sind wir schließlich noch nicht durch. Wir wollen die Saison seriös zu Ende bringen und uns mit einem Heimsieg verabschieden.”

Im Hennefer Lager durfte man sich nicht nur über den vierten Erfolg in Folge freuen, sondern auch über den dritten Platz im Abschlussklassement. „Die Jungs haben schon jetzt Unfassbares geleistet in dieser Saison”, sagte Trainer Sascha Glatzel. Trotz Budgetkürzung im Sommer und großen Verletzungspechs Dritter zu werden, sei „sensationell.” Florian Diehl hatte die 05er bei der offiziellen Einweihung des „Anton-Klein-Sportparks” in Führung gebracht (6.), doch Mehmet Dogan antwortete postwendend mit einem direkt verwandelten Freistoß (8.). Auch die zweite Halbzeit begann furios: Nach einem Foul von Keeper Niklas Altmann an Dogan trat der Gefoulte selbst an — 2:1 (48.). Nur vier Minuten später zeigte der Referee auch auf der Gegenseite nach einem Foul an Diehl auf den Punkt; Dennis Eck verwandelte ebenso sicher zum 2:2.

In der 68. Minute sah Kevin Biermann nach einer Notbremse an Diehl Rot, doch Alfter stemmte sich vehement gegen die drohende Niederlage. Es dauerte bis zur 90. Minute, ehe Yoshiaki Kikuchi das erlösende 3:2 erzielte. In der fünften Minute der Nachspielzeit machte Diehl den Deckel drauf — und ließ zwei Fanlager jubeln.

Hennef: Altmann — Viehweger (63. Schmidt), Genesi, Kunzika — Mus, Jahn, Özdemir, Roder — Kikuchi (90. Okoroafor), Diehl, Eck (70. Klug).


SpVg Frechen — Siegburg 04 2:2 (1:0). Stegert adelte seine Spieler hinterher als „Mentalitätsmonster. Wie wir nach dem 0:2 wieder aufgestanden sind, war einfach nur großartig.” Dabei hätte seine Mannschaft — gemessen an den Torchancen — durchaus drei Punkte verdient gehabt. Während Daniel Carlos da Silva die erste Frechener Möglichkeit zur Führung nutzte (13.), ließen die 04er zahlreiche Gelegenheiten liegen.

Allein Julian Fälber hätte die Partie noch vor der Pause drehen können: Erst traf er nur den Pfosten, dann kratzte SpVg-Keeper Patrick Nettekoven einen Kopfball des Siegburger Torjägers von der Linie. Kurz vor der Halbzeit forderten die Gäste Elfmeter, nachdem Fälber nach einem Solo im Frechener Strafraum zu Fall gebracht worden war. Der Pfiff des Unparteiischen blieb jedoch aus.

In der 53. Minute sollte Kai Euler den Großteil der gut 300 Zuschauer im Kurt-Bornhoff-Sportpark erneut jubeln lassen: In seinem letzten Heimspiel für die SpVg war der Kapitän nach einer Ecke zur Stelle — 2:0. Wenig später drohte ein Abbruch der Partie. Denn zwei der vier Flutlichtmasten quittierten ihren Dienst. „Das waren irreguläre Bedingungen”, so Stegert.

Im Nachhinein war er jedoch froh über die Fortsetzung des Spiels, denn seine Mannschaft behielt auf dem mäßig ausgeleuchteten Naturrasen den besseren Durchblick. Nach feinem Pass von Harrach markierte Fälber das 1:2 (79.), ehe ausgerechnet der Ex-Frechener Sebastian Ramspott nach einer Ecke von Juyong Jo am höchsten stieg — 2:2 (88.). Anschließend sah Kai Burger nach einem Schupser gegen SSV-Akteur Ali Secen noch Gelb-Rot.

SSV 04: Vogel — Jo, Wieland, Hahn, N. Welt (66. Jung) — Harrach (90./+3 Nieto Y Schötz), Secen, Ngyombo, F. Welt — Ramspott, Fälber.

Aufrufe: 011.6.2019, 07:00 Uhr
Rhein-Sieg-Anzeiger / Tim MiebachAutor