2024-06-03T07:54:05.519Z

Pokal
Die Mauer hielt: Opels sattelfeste Defensive trug ganz wesentlich zum Finaleinzug über RW Walldorf bei. Foto: Presta.
Die Mauer hielt: Opels sattelfeste Defensive trug ganz wesentlich zum Finaleinzug über RW Walldorf bei. Foto: Presta.

Sieg des Willens

Kreispokal Groß-Gerau: Opel Rüsselsheim schlägt leidenschaftslose Walldorfer 1:0 / Ausgerechnet Reserve-Stürmer Kiwus schießt den SC ins Finale

RÜSSELSHEIM. Fast einen Monat und exakt vier Heimspiele hat Kreisoberligist SC Opel Rüsselsheim auf seinen ersten Erfolg auf der neuen Kunstrasenanlage „Am Sommerdamm“ warten müssen. Ausgerechnet im Groß-Gerauer Kreispokal gegen den starken Gruppenligisten Rot-Weiß Walldorf war es nun soweit, weil Kampf und Spielkultur Hand in Hand gingen, weil Teamgeist und Defensivverhalten stimmten. Walldorf dagegen agierte lange Zeit zu unentschlossen und muss sich angesichts der unnötigen 0:1-Halbfinalpleite an die eigene Nase fassen.

Beide Teams waren vor der Partie personell arg gebeutelt. So liefen für die Rüsselsheimer die Reserve-Spieler Oktay Demirarslan und Swen Kiwus auf, während Walldorf seine Abwehr mit den A-Junioren Mario di Sciascio und Max Frank auffüllte.

Ganz offensichtlich fand die Opel-Rumpftruppe jedoch schneller zu einer funktionierenden Einheit zusammen als der Gegner. Mehrfach in der ersten Halbzeit musste Rot-Weiß-Keeper Hicham Wahid sein Team vor dem Rückstand bewahren. Die besten Rüsselsheimer Torgelegenheiten vergaben Marius Röse (27.) und Sven Kiwus (35.).

Kabinenpredigt zeigt Wirkung, bringt aber nicht den Erfolg

Wie so oft im Fußball drohte sich das Auslassen von Chancen zu rächen, zumal Fuat Aydemir, Walldorfs spielender Co-Trainer, in der Kabine laut geworden war. Seine Mannschaft zog daraufhin die Zügel an und tauchte mit Jonas Glaser (47.) nach glänzendem Pass in die Schnittstelle von Besim Reka das erste Mal frei vor dem Tor auf. Doch Glaser vergab und scheiterte auch im zweiten Anlauf (52.) am souveränen Opel-Schlussmann Dennis Herrmann. Nachdem diese brenzlige Phase heil überstanden war, stahl sich Kiwus (58.) von seinen Bewachern davon und nutzte Nikos Hommels Chip-Vorlage zum 1:0 (58.).

SCO-Kapitän Markus Schönweitz (75.) traf im Anschluss aus gut 16 Metern nur das Außennetz, während die Fans den Torschrei schon auf den Lippen hatten. Stattdessen kam der Gruppenligist durch einen fulminanten Gewaltschuss von Reka (76.) im direkten Gegenzug beinahe zum Ausgleich, wäre nicht die Latte mit dem Kreisoberligisten im Bunde gewesen. Danach schaukelte Opel das Resultat mit Glück und Geschick über die Zeit.

Stimmen zum Spiel

Dementsprechend „stolz auf die Truppe“ zeigte sich der scheidende Opel-Coach Jörg Nowka und gab anschließend das Erfolgsrezept zum Bruch des Heimfluchs preis: „Wir haben uns heute als kompakte Einheit präsentiert und die Zweikämpfe von Beginn an gesucht und gefunden.“

Kritisch, wenn auch nicht allzu enttäuscht, präsentierte sich dagegen sein Gegenüber Aydemir. So sei das eben im Pokal, der unterklassige Gegner habe die nötige „Leidenschaft“ und den erforderlichen „Willen“ zum Sieg an den Tag gelegt. Attribute, die die Rot-Weißen streckenweiße vermissen ließen.

Underdogs im Endspiel

Nun kommt es im Kreispokal-Finale zum Aufeinandertreffen der Underdogs aus der Kreisoberliga: SV 07 Nauheim trifft auf SC Opel Rüsselsheim.

Hier geht's zum Spielbericht über das andere Halbfinale.

SC Opel Rüsselsheim: Herrmann, Szabo, Mitka, Holtz, Hommel, Rosin, Schönweitz, Demirarslan (90. Hädrich), Kiwus (73. Karau), Mescke, Röse (87. Deutzer); –

RW Walldorf: Wahid, Cichutek, Di Sciascio, Frank, Stumm (60. Demir), Glaser, Stanczak (78. Aydemir), Reka, Caput, Mader, Vale Lopez; –

Tor: 1:0 Kiwus (58.); – SR: Hannemann (Büttelborn); – Zu.: 60.

Aufrufe: 03.4.2015, 00:32 Uhr
Sérgio PrestaAutor