2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview der Woche
Im Rahmen des Meisterschaftsendspiels der Kreisoberliga Rheingau-Taunus haben wir den Trainer der SG Walluf, Thorsten Barg, zu der aktuellen Saison und den Aufstiegschancen seines Teams befragt. Ig0rZh – stock.adobe/ F: Christopher Martin
Im Rahmen des Meisterschaftsendspiels der Kreisoberliga Rheingau-Taunus haben wir den Trainer der SG Walluf, Thorsten Barg, zu der aktuellen Saison und den Aufstiegschancen seines Teams befragt. Ig0rZh – stock.adobe/ F: Christopher Martin

"Wir sind gegenüber Hallgarten im Vorteil"

"Nachspielzeit" mit Thorsten Barg +++ Der Trainer der SG Walluf steht am Sonntag mit seinem Team vor dem Endspiel um die Meisterschaft +++ "Wir sind die stärkste Mannschaft in der Liga"

Wiesbaden. In unserer Interview-Rubrik "Nachspielzeit" befragen wir wöchentlich in lockerem Rahmen interessante Spieler, Trainer oder Persönlichkeiten der Region über ihren Verein und ihre persönlichen Ziele. Heute zu Gast: Der Trainer der SG Walluf: Thorsten Barg. Am Sonntag steigt das Entscheidungsspiel um die Meisterschaft in der Kreisoberliga Rheingau-Taunus gegen den SV Hallgarten. Beide Teams stehen kurz vor Saisonende punktgleich an der Tabellenspitze. Eines steht vor der Partie bereits fest, dem Gewinner am Sonntag ist die Kreisoberliga-Meisterschaft nicht mehr zu nehmen. Im FuPa-Interview spricht der 32-jährige Coach über das bevorstehende Topspiel um den Titel, den Gegner aus Hallgarten und seinen Ex-Verein, den SV Wehen Wiesbaden.

FuPa: Herr Barg, nachdem Sie die letzte Saison auf Platz fünf beendet haben, spielen Sie nun um den Aufstieg mit. Was war ausschlaggebend für den Erfolg in dieser Saison?

Thorsten Barg: Das letzte Jahr ist mit diesem gar nicht zu vergleichen. Ich hatte das Team in der Saison 17/18 ja erst zur Rückrunde übernommen. Wir hatten einen kleinen Kader, mit welchem wir bis zum Saisonende spielen mussten. Dafür haben wir eine ordentliche Rückrunde gespielt. Es war klar, dass wir im Sommer den Kader verändern werden und aufstocken mussten. Das ist uns auch ziemlich gut gelungen. Wir haben eine richtig gute Truppe zusammengestellt, mit einer super Kameradschaft. Dazu hatten wir die gesamte Spielzeit über eine hervorragende Trainingsbeteiligung. Das hat sich schließlich auf dem Platz ausgezahlt. Außerdem haben sich unsere Neuzugänge perfekt eingefügt und letztendlich super ins Konzept gepasst.


Den Vorsprung aus der Hinrunde habt ihr verspielt - spüren Sie eine gewisse Nervösität?

Nein, auf keinen Fall. Wir haben aus den letzten neun Spielen sieben Siege eingefahren, haben also keine schlechte Rückrunde gespielt. Die beiden Partien gegen Presberg und Schlangenbad haben wir unglücklich verloren, obwohl wir die bessere Mannschaft waren. In Presberg kamen wir einfach mit dem Hartplatz nicht zurecht und haben unsere Tore nicht gemacht. Gegen Schlangenbad hatten wir dann ein wenig Pech gehabt mit einigen Schiedsrichterentscheidungen. Ich kann meiner Mannschaft keine Vorwürfe machen. Dass wir inzwischen punktgleich mit Hallgarten sind, liegt auch einfach an deren super Lauf.



Am kommenden Sonntag steht das entscheidende Duell gegen Hallgarten an. Was für ein Spiel erwarten Sie?

Hallgarten hat eine super Truppe mit individuell starken Spielern. Sie sind keine Mannschaft, die sich hinten reinstellt, sie wollen Fußballspielen, wie wir. Es ist kein Zufall, dass sie mit uns oben stehen, obwohl man zu Anfang nicht mit Hallgarten an der Spitze gerechnet hätte. Aus diesem Grund können sie ganz befreit aufspielen. Dort herrscht aktuell eine sehr große Euphorie. Sie spielen wie in einem Rausch. Ich erwarte eine spielerisch gute Partie, in der sich sicherlich beide Teams erst einmal abtasten werden. Außerdem denke ich, dass die Stimmung super sein wird. Der Sieger wird Meister, so viel steht fest.

Sehen Sie Hallgarten im Vorteil? Der direkte Vergleich und die Tordifferenz spricht für den SVH. Außerdem befindet sich Hallgarten mit 13 Siegen in Serie in einer super Form.

Ich würde eher sagen, dass wir im Vorteil sind. Ich sehe uns nicht nur als die individuell stärkere Mannschaft, wir sind außerdem Zuhause sehr dominant und konnten uns bis jetzt auf unsere Heimstärke verlassen. Wir werden selbstbewusst in die Partie gehen. Zudem muss Hallgarten unbedingt gewinnen. Wir haben anschließend noch ein Spiel gegen Geisenheim. Daher hätten wir selbst mit einem Unentschieden alles noch selbst in der Hand.

Mit Robin Kliemt vom SV Hallgarten (40 Tore in 25 Spielen) treffen Sie auf den erfolgreichsten Torschützen der Liga. Ist für Sie ein einzelner Spieler in der Spielvorbereitung überhaupt von Bedeutung?
Selbstverständlich ist Robin Kliemt in unserer Vorberitung ein Faktor. Eine solche Torquote bleibt in der Liga keineswegs unbemerkt. Mit seinen 40 Toren hat er sich einen Namen bei seinen Gegnern gemacht. Er ist noch ein junger Spieler, der viel Tempo mit sich bringt. Wie die ganze Mannschaft, spielt auch Kliemt in den letzten Spielen überragend. Hallgarten kommt über das Kollektiv, das ist ihre Stärke. Sie haben noch viele andere sehr gute Jungs, die sich bereits in höheren Ligen bewiesen haben.

Bei einer Niederlage am Sonntag müssten Sie möglicherweise in die Relegation. Haben Sie sich bereits mit möglichen Gegnern beschäftigt?

Nein, überhaupt nicht. Wir wollen direkt aufsteigen, aus diesem Grund habe ich mich noch nicht mit der Relegation beschäftigt. Wir vertrauen auf unsere Stärken. Wir sind die stärkste Mannschaft in der Liga. Wenn wir das abrufen, was wir können, dann werden wir am Sonntag gute Chancen haben, den direkten Aufstieg klar zu machen.


Sie haben früher beim SV Wehen Profierfahrungen sammeln können. Haben Sie noch Kontakt zu ihrem alten Verein und wie sehen Sie die Aufstiegschancen des SVWW?

Ich hatte bei Wehen Wiesbaden eine super Zeit. Ich pflege immer noch ein sehr freundschaftliches Verhältnis zum Verein. Besipielsweise mit B-Jugend-Trainer Nils Döring oder Alf Mintzel besteht noch ein sehr enger Kontakt. Und natürlich verfolge ich noch sehr interessiert die Spiele des SVWW. Wenn ich die Zeit finde, gehe ich auch nach wie vor gerne ins Stadion. Gerade in dieser Saison hat es endlich wieder Spaß gemacht, den SVWW live zu verfolgen. Das war in den vergangenen Jahren nicht immer so. Doch in dieser Saison wurde wirklich gut gearbeitet und endlich konnte man in einer Spielzeit konstant Punkte einfahren. Ich denke, dass der SV Wehen gute Chancen hat, die Relegationsspiele erfolgreich zu bestreiten. Für die Fans, den Verein und die Stadt wäre es wirklich schön, wenn die Leistung belohnt wird und man nächstes Jahr in der 2. Bundesliga spielen kann.

Aufrufe: 015.5.2019, 15:00 Uhr
Jonah BastischAutor