Krieschow beweist Moral in der Hektik

Der VfB Krieschow hat zwar den erhofften Befreiungsschlag verpasst, aber zumindest zum zweiten Mal in dieser Saison gepunktet. Im Kellerduell gegen Sandersdorf teilte sich der VfB die Zähler. Nach kurzer Abtastphase spielten die Gäste von Union Sandersdorf zunächst optisch überlegen. Alle Aktionen früh störend, ließen sie den VfB Krieschow kaum ins Spiel kommen. Dieser hatte aber die Riesenchance zur Führung, als Karow allein auf den Torwart zusteuernd, nur einen halben Schritt zu spät kam. Als Krieschow den Ball nicht aus dem Strafraum bekam, köpfte Union zur bis dato verdienten Führung ein. Bei einer weiteren VfB-Großchance agierte Karow etwas zu zögerlich. So blieb es zur Pause beim 0:1-Rückstand für die Kolkwitzer.

Voller Elan starteten beide Teams in die zweite Hälfte. Den schnellen Ausgleich besorgte Hebler, nach langer Verletzung erstmals wieder dabei, indem er die Kugel im Strafraumgetümmel über die Linie stocherte. Da auch die Anhaltiner den Sieg wollten, entwickelte sich ein spannender, zum Teil hektischer Schlagabtausch. Bei Kontern wurde der Lausitzer Schlussmann Amankona mehrfach geprüft, kassierte aber, nach einem zu kurz abgewehrten Ball, ein Abstaubertor.

Der VfB ging nun volles Risiko und war, nachdem Hebler eine Eingabe zum 2:2 ummünzte, in der Nachspielzeit dem dritten Tor nahe. Der unbedingte Siegeswille beider Teams spiegelte sich auch in den Statements der Trainer auf der Pressekonferenz wider. Thomas Sawetzki (Union), schon an der Linie kaum zu halten, haderte mit der Chancenverwertung seiner Elf: „Wir haben mutig nach vorn gespielt, aber unsere Chancen nicht genutzt. Sehr ärgerlich, dass wir es nicht schafften, unseren erneuten Vorsprung über die Zeit zu bringen“. Sein Gegenüber Toni Lempke urteilte: „Zuerst haben wir die Führung verpasst und als das Spiel nach dem Ausgleich am Kippen war, verloren die Jungs im Übereifer etwas die Ordnung. Aber unsere Moral wirkt aufbauend. Einige Probleme sind noch abzustellen. So müssen sich einige junge Spieler noch an den harten Oberliga-Alltag gewöhnen, was mit den Neuzugängen der Vorsaison besser klappte. Andere arbeiten nach Verletzungen noch an ihrer Form. Zudem mussten sich, unserer permanenten Personalmisere geschuldet, viele Spieler auf ungewohnten Positionen zurecht finden.“