Selten dürften sich die Trainer nach einer derart nervenaufreibenden zweiten Hälfte so weitgehend einig gewesen sein wie gestern Abend. Das lag an den Einschätzungen von Gäste-Coach Torsten Ziegner, der in der Pressekonferenz wie üblich das erste Wort hatte. „Zwei völlig verschiedene Halbzeiten“ habe man erlebt, befand der 41-Jährige und traf schon damit den Nagel auf den Kopf. Im ersten Durchgang war sein Team überlegen, ohne allzu viele klare Torchancen zu haben. Dem Kollegen Florian Schnorrenberg imponierte dabei die „körperliche Präsenz“, die Halle ausstrahlte, über den beinahe folgerichtigen Rückstand ärgerte er sich allerdings trotzdem. Und das lag an der Entstehung, die aus Sicht der Hausherren kropfunnötig war. Zunächst startete Jeff-Denis Fehr vor dem Strafraum ein Dribbling, dann brach er es ab und brachte mit einem Rückpass Dan-Patrick Poggenberg in Schwulitäten. Auch der Linksverteidiger verpasste es, den Ball lieber auf die Tribüne zu jagen und verlor ihn stattdessen an Marvin Ajani. Der legte sofort den Vorwärtsgang ein und bediente Sebastian Mai, der vom rechten Rand des Fünfmeterraumes zum 1:0 (21.) einschoss.
Der Rückstand sorgte bei den abstiegsgefährdeten Aspachern für wachsende Unsicherheit. „Mit etwas mehr Zielstrebigkeit wäre eine klarere Führung drin gewesen“, bemängelte der Trainer des Tabellendritten aus Halle, doch es blieb beim 1:0, das wiederum der SG noch alle Optionen offen ließ. „Wir wollten nach dem Wechsel aktiver sein und uns mehr zutrauen“, verriet Schnorrenberg, was er seinen Schützlingen mit auf den Weg gegeben hatte. Das schnelle 1:1 hatte damit aber nur bedingt etwas zu tun. Wie die Aspacher schenkten sich auch die Gäste selbst einen ein. Nachdem Dominik Pelivan den Ball gewonnen und Michael Vitzthum ihn zu Timo Röttger in den Strafraum gespielt hatte, wäre die Aktion des Routiniers eigentlich eine Hereingabe gewesen, die der Torwart ohne Mühe abfangen müsste. Kai Eisele erlaubte sich aber einen Blackout und warf sich die Kugel selbst ins Netz. Ein kapitaler Bock des Keepers, der im Kampf um den Aufstieg teuer werden kann, den ihm der Trainer aber nicht krummnahm. „So etwas passiert“, betonte Ziegner, den es viel mehr ärgerte, wie „schläfrig“ sein Team die zweite Halbzeit begonnen hatte.
„Nach dem Ausgleich kam der Glaube zurück“, erkannte derweil Aspachs Trainer Schnorrenberg, der aber zweimal durchschnaufen musste, als Halle in der 60. und 61. Minute mit etwas mehr Präzision auch ein zweites Mal hätte vorlegen können. Je länger die Partie dauerte, umso hektischer wurde sie. Und daran hatte der Unparteiische, der insgesamt achtmal den gelben Karton zückte, seinen Anteil. Die Pfeife von Arne Aarnink aus Nordhorn blieb in der 70. Minute stumm, als Halles Niklas Landgraf in den Schuss von Marco Hingerl rutschte und den Ball im Strafraum mit der Hand erwischte. Und er blies auch 60 Sekunden später nicht in sein wichtigstes Arbeitsutensil, als mit Björn Jopek erneut ein Gäste-Spieler mit der Hand im Sechzehner am Leder war. Schnorrenberg ärgerte sich „maßlos“ über diese Beurteilungen des Referees, was umso nachvollziehbarer ist, weil Aspach schon zuletzt in Münster ein eindeutiger Foulelfmeter verweigert worden war. Es war dann wieder Halles Trainer, der nach dem Spiel in erfrischender Offenheit dieses zu Protokoll gab: „Wir hätten uns nicht beschweren dürfen, wenn wir mindestens einen Handelfmeter gegen uns bekommen hätten.“ Weil dem nicht so war und weil Röttger die letzte Torchance für Aspach aus sehr spitzem Winkel vergab, blieb es beim 1:1. Trotz allen Ärgers ist es für Schnorrenberg „ein Punkt, der wertvoll sein kann“. Für seinen Innenverteidiger Kai Gehring „wäre ein Sieg aufgrund der zweiten Halbzeit verdient gewesen“. Dem 31-Jährigen droht nun allerdings im Spiel in Karlsruhe am 4. Mai ein verletzungsbedingter Ausfall. Sein Sprunggelenk hat etwas abbekommen.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Vereinsverwalter werden und eigenen Verein bei FuPa präsentieren: www.fupa.net/stuttgart/anmelden
Fragen, Anregungen oder einen Fehler gefunden? Schreibt uns direkt hier als Kommentar, bei FuPa Rems-Murr auf Facebook oder per Mail an fupa@bkz.de
Werde Teil der FuPa-Familie:
https://www.fupa.net/berichte/mitmachen-macht-fupa-so-besonders-296952.html
Die Spiele Deines Vereins im Liveticker präsentieren:
https://www.fupa.net/berichte/der-liveticker-das-herzstueck-von-fupa-431754.html
FuPa gibt es jetzt auch als App:
https://www.fupa.net/berichte/fupa-app-runterladen-und-loslegen-263792.htm