Der spätere Last-Minute-Torschütze Jannes Hoffmann stand schon an der Seitenlinie bereit, als Aspach noch mit 1:0 führte. Er sollte für den von Wadenkrämpfen geplagten Dominik Pelivan eingewechselt werden und dabei helfen, diesen knappen Vorsprung über die Zeit zu retten. Als die Hausherren das 1:1 kassierten, warf der Trainer seinen Plan nicht etwa über den Haufen und winkte einen anderen Spieler zu sich, sondern brachte den 23-Jährigen trotzdem. Damit hatte Schnorrenberg den richtigen Riecher, denn der defensive Mittelfeldspieler tat das, was in seiner Stellenbeschreibung nicht an erster Stelle steht: Es dauerte nur rund 180 Sekunden, bis er in Torjägermanier zuschlug.
„Ich habe ein bisschen auf den langen Ball spekuliert“, schildert Hoffmann den Moment, als Zlatko Janjic die Ecke von der linken Seite vors Tor beförderte: „Der Ball kam gut durch. Ich habe einen Mitspieler noch etwas nach vorne geschubst, damit ich mehr Platz habe. Ich traf den Ball gut und ich glaube, er ging durch die Beine des Torwarts.“ Exakt. Der Rest waren pure Glücksgefühle bei allen Aspachern und beim Siegtorschützen im Speziellen. Ja, das sei ohne Zweifel der bisherige Höhepunkt seiner Zeit im Fautenhau, verriet Hoffmann, der 2017 vom Regionalligisten Nürnberg II geholt worden war und immer wieder mit Verletzungsproblemen zu kämpfen hatte. Daher war es am Samstag gegen Würzburg erst sein 28. Drittliga-Einsatz im SG-Trikot, davon sogar erst der siebte in dieser Runde. Und es war sein erstes Tor, das seinem Verein einen eminent wichtigen Sieg bescherte.
Sein Trainer fand es „super, dass er sofort präsent war“, und freute sich besonders, dass Hoffmann beherzigte, was vom Trainerstab schon öfter gefordert worden war: „Er stand am zweiten Pfosten, den wir endlich einmal besetzt hatten.“ Das Erfolgserlebnis tue nach zuvor fünf Partien ohne Sieg „unheimlich gut“, betonte Schnorrenberg, denn „jeder weiß, dass es mit den vielen Unentschieden schwer ist, unten rauszukommen“. 16 Punkteteilungen hat Aspach angesammelt, nach dem zwischenzeitlichen 1:1 sah es stark nach einem weiteren Remis aus. „Das sind so Momente, in denen du denkst: Meine Güte, war das jetzt noch nötig“, gewährte der SG-Trainer einen Einblick in sein Innenleben. „Ich bin stolz auf meine Jungs“, bewertete er die Reaktion seiner Spieler, die nach dem Ausgleich nicht einknickten, sondern die Köpfe wieder hochnahmen, das letzte Wort hatten und Würzburg nach Siegen in Uerdingen, Cottbus und Wiesbaden sowie Punktgewinnen in Braunschweig und Meppen die erste Auswärtsniederlage nach der Winterpause bescherten. „Das zeigt, welch guten Gegner wir heute mit dem nötigen Glück geschlagen haben“, sagte Schnorrenberg.
Aspachs Stürmer Kai Brünker, der zur Pause beim Stande von 0:0 für Philipp Hercher eingewechselt worden war und fortan einen Zwei-Mann-Sturm mit Timo Röttger in einem 4-4-2 statt dem vorherigen 4-2-3-1 gebildet hatte, lobte die „überragende Körpersprache“ der Mannschaft nach dem Nackenschlag mit dem 1:1 und richtete den Blick nach vorne: „Wir haben noch acht Spiele und werden alles reinwerfen. Dann steigen wir nicht ab.“ Hilfreich für die kommende Aufgabe in Meppen am Samstag um 14 Uhr war es, dass sich keiner der mit vier Gelben Karten vorbelasteten Spieler eine Sperre einhandelte. Shqiprim Binakaj, Philipp Hercher, Yannick Thermann und Timo Röttger sollten es nun halt hinkriegen, nicht alle auf einmal passen zu müssen.
SG Sonnenhof Großaspach: Broll – Bösel, Leist, Gehring, Burger – Dem, Pelivan (87. Hoffmann) – Hercher (46. Brünker), Janjic, Baku (70. Binakaj) – Röttger.
Würzburger Kickers: Bätge – Göbel, Hajtic, Hägele, Kurzweg – Bachmann, Gnaase (60. Baumann) – Kaufmann (74. Küc), Sontheimer (66. Skarlatidis), Elva – Breitkreuz.
Tore: 1:0 (82.) Janjic, 1:1 (87.) Bachmann, 2:1 (90.) Hoffmann. – Gelbe Karten: Gehring / Hajtic, Göbel. – Schiedsrichter: Müller (Cottbus). – Zuschauer: 1468.
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