2024-05-02T16:12:49.858Z

Pokal
Der TSV Weißtal hat die Überraschung geschafft und Oberligist Kaan-Marienborn mit 2:1 geschlagen.   Fotos: juka
Der TSV Weißtal hat die Überraschung geschafft und Oberligist Kaan-Marienborn mit 2:1 geschlagen. Fotos: juka

Weißtal schafft die Sensation!

Bezirksligist haut Kaan-Marienborn raus - Verunsicherte Fortuna weiter

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TSV Weißtal - 1. FC Kaan-Marienborn 2:1 (0:1).
„Der Weg zum Tor, diese 30 Meter, waren verdammt lang. Ich wollte eigentlich gar nicht erst laufen, aber Nico Hermann hat gerufen. Dann hab ich David Sting nur zu gebrüllt: Spiel durch, Spiel durch! Ich konnte den Ball gut mitnehmen und konnte die Kugel dann über den Torwart drüber chippen. Und dann war der drin“, schilderte Weißtals Daniel Novakovic seinen Treffer drei Minuten vor Ende der Spielzeit, der dem TSV Weißtal einen überraschenden 2:1-Kreispokalerfolg über den haushohen Favoriten 1. FC Kaan-Marienborn und den Einzug ins Endspiel gegen Klassenrivale Fortuna Freudenberg bescherte.

Aufgrund der ersten Halbzeit verdiente sich der Bezirksligist diesen „Pokal-Hammer“, denn nur in den ersten Minuten der Partie gelang es dem Oberligisten, die Favoritenrolle auch auf den Platz zu bringen, Andrè Schilamow traf schon nach zwei Minuten zur Führung der Käner, die aber nach einer Viertelstunde dem TSV das Feld überließen. Die Weißtaler gewannen nur fast alle Zweikämpfe und boten den 192 Zuschauern auch einige fußballerische Highlights. Bei Schüssen von Timo Molsberger (11.), Daniel Singhateh (33.) und Luca D‘Aloia (37.) fehlten jedoch immer ein paar Zentimeter, während der FCKM durch Norman Wermes (21. und 38.) noch zwei Möglichkeiten verbuchte, allerdings die Spielkontrolle völlig verlor.
Drei Minuten nach Wiederbeginn bestraften die Gastgeber die lässige Gangart der Nehrbauer-Truppe und kamen durch Luca D‘Aloia, der ein tolles Zuspiel von Nico Hermann aus sieben Metern ins Eck setzte, zum verdienten Ausgleich. Der Traum vom Weiterkommen lebte beim Underdog wieder!

In der Folgezeit war dann allerdings doch ein deutlicher Drei-Klassen-Unterschied zu erkennen, wobei der TSV sich nach Kräften wehrte, aber von Minute zu Minute immer weiter Richtung eigenen Strafraum gedrängt wurde. Wermes traf nach 65 Minuten per Kopf aus sieben Metern nur den Pfosten, Keeper Marcus Lillich parierte einen Mats-Scheld-Freistoß aus 22 Metern glänzend (71.), Burak Gencal traf aus 18 Metern nur das Lattenkreuz (75.) und Toni Gänge wurde nach einer Ecke noch von Sandor Karolyi geblockt. Ein Volltreffer in den Unterleib, aber sicher nicht dort, wo das Leder eigentlich landen sollte.
Ein einziges mal schafften es die Weißtaler noch in den „Sechzehner“ von Ingmar Klose: Sting spielte den Ball drei Minuten vor Schluss in die Gasse, Novakovic lief seinem Gegenspieler davon und lupfte die Kugel überlegt ins Netz. Der Jubel kannte natürlich keine Grenzen mehr! Allerdings waren noch drei Minuten plus Nachspielzeit zu spielen, die zu einer wahren Zitterpartie wurden: Doch weder Scheld (90.+1), der einen Freistoß aus 20 Metern zu Mittig ansetzte, noch Haluk Arslan, der frei vor Lillich auftauchte, der reflexartig und prächtig hielt, brachten das Runde ins Eckige! Das Wunder vom „Henneberg“ war somit perfekt!




SG Siegen-Giersberg - SV Fortuna Freudenberg 0:3 (0:1).

Gegner des Sensations-Finalisten TSV Weißtal im Finale um den Fußball-Kreispokal ist der Bezirksliga-Klassenrivale Fortuna Freudenberg. Die „Flecker“ setzten sich vor 150 Zuschauern mit 3:0 (1:0) beim A-Ligisten SG Siegen-Giersberg durch.

In der 30. Minute hatten die Fans der Gastgeber den Torschrei bereits auf den Lippen, doch der fulminante 25-Meter-Schuss von Simon Ersfeld krachte an die Querlatte. Den gut gesetzten Kopfball des nachsetzenden Julius Schmidt wehrte Fortuna-Keeper Jonas Büdenbender mit einer glänzenden Parade ab. Nur wenige Sekunden später schloss Enes Cimen einen der wenigen flüssigen Angriffe des Bezirksligisten im ersten Durchgang mit einem sehenswerten Schuss ins lange Eck zur Gäste-Führung ab. Nach der Pause machten wiederum Cimen (65.) und Marc Weller mit einem tollen Seitfallzieher nach schönem Spielzug (85.) alles klar.

„Wir sind glücklich und erleichtert, das Finale erreicht zu haben“, sagte Fortuna-Trainer Maik Wolf. „Von Weißtal ist das natürlich auch eine Superleistung, gegen Kaan zu gewinnen, Respekt. Uns hat man am Anfang angemerkt, dass wir etwas verunsichert waren. Die SG Siegen-Giersberg ist ein guter A-Ligist und hat uns früh und aggressiv attackiert. Wir hatten aber diesmal das nötige Glück auf unserer Seite, der Lattenschuss wäre in der Meisterschaft mit Sicherheit drin gewesen. Das 2:0 hat uns dann Sicherheit verliehen, und das 3:0 war ein richtiges Traumtor, sehr befreiend“, so Wolf.

Sein Giersberger Trainerkollege Jochen Otterbach trauerte dem Pech der ersten Hälfte nach: „Wenn der Lattentreffer reingeht, haben wir vielleicht ein ganz anderes Spiel. Dann machen wir einen taktischen Fehler, und Freudenberg trifft prompt. In der zweiten Halbzeit haben wir uns allerdings kaum noch zwingende Chancen erarbeiten können. Trotzdem war das eine tolle Pokal-Saison.“



Aufrufe: 011.4.2018, 22:33 Uhr
Stefan StarkAutor