2024-05-08T14:46:11.570Z

Pokal
Freudenbergs Trainer Dirk Martin (links) und sein Weißtaler Pendant Alfonso Rubio Doblas freuen sich auf das Pokalfinale. Sie glauben beide an ein Duell auf Augenhöhe. Foto/Grafik: Verein
Freudenbergs Trainer Dirk Martin (links) und sein Weißtaler Pendant Alfonso Rubio Doblas freuen sich auf das Pokalfinale. Sie glauben beide an ein Duell auf Augenhöhe. Foto/Grafik: Verein

"Ein 50:50-Spiel"

Pokalfinale Weißtal - Freudenberg - Christian Scheurer vom Ausrichter sprach mit beiden Trainern

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Das mit Spannung erwartete Pokalfinale des Kreises Siegen-Wittgenstein steigt am morgigen Mittwoch, 30. Mai, um 19:30 Uhr auf dem Mudersbacher Dammicht. Christian Scheurer, Kapitän vom ausrichtenden Verein SG Mudersbach/Brachbach, hat im Vorfeld mit den beiden Trainern gesprochen und mit ihnen noch einmal den Weg ins Finale Revue passieren lassen. Zudem hat er sie nach einer Einschätzung im Hinblick auf das Finale gefragt.


Christian Scheurer: „Schön, dass ihr euch die Zeit für ein gemeinsames Interview genommen habt. Wie schwierig war es für eure Teams, das Kreispokal-Finale zu erreichen?“

Alfonso Rubio Doblas (Trainer TSV Weißtal): „Aus meiner Sicht haben wir von der 1.Runde bis zum Halbfinale durchweg starke Gegner bespielt. Wir haben gegen zwei unangenehm zu spielende A-Ligisten in Kreuztal (6:0) und am Lindenberg gegen GW Siegen (5:1) souverän gewonnen. Im Achtelfinale haben wir unseren Klassenrivalen aus Eiserfeld hochverdient mit 3:0 geschlagen. Das Heimspiel im Viertelfinale haben wir dann mit zehn Eigengewächsen im Kader mit 2:0 gegen Bad Berleburg gelöst, wobei mich dieser Sieg von allen am meisten gefreut hat, da wir uns zu Beginn meiner Tätigkeit vorgenommen haben, auf unsere Jugend zu bauen und in diesem Spiel kam dies voll zur Geltung. Ein sicherlich einmaliges Highlight war dann das Heimspiel gegen den Regionalliga-Aufsteiger 1. FC Kaan-Marienborn - für mich zurzeit die beste Mannschaft im Siegerland. In einem hochdramatischen Spiel war der Siegtreffer kurz vor Schluss eine Erlösung, da wir in der zweiten Halbzeit schon stark unter Druck standen und mit etwas Glück, aber auch enormen Willen, den 2:1-Sieg am Ende als absoluter Underdog doch verdient hatten. Für uns alle ein überragendes Erlebnis. Also wenn man zwei A-Ligisten, einen Bezirksligisten, einen Landesligisten und am Ende den Topfavoriten auf den Titel aus dem Pokal kegelt, dann können wir als Verein zurecht stolz auf die Truppe sein.“

Dirk Martin (Trainer SV Fortuna Freudenberg): „Ein Pokalspielfinale zu erreichen ist nicht so einfach. Man braucht etwas Losglück und auch die jeweilige Tagesform spielt da eine entscheidende Rolle, da es auch gegen höherklassige Mannschaften geht. Da der TSV Weißtal den 1. FC Kaan-Marienborn und wir die Sportfreunde Siegen bezwungen haben, stehen beide zurecht im Finale. Im Pokal ist halt alles möglich.“





Scheurer:
„Wie ist die aktuelle Stimmungslage in der Mannschaft? Könnt ihr schon eine gewisse Anspannung für das prestigeträchtige Finale spüren?“

Martin: „Die Stimmung ist gut. Aber fokussiert hatten wir uns auf die Meisterschaft, da es ja noch um den Klassenerhalt ging. Jetzt, da wir den Klassenerhalt geschafft haben, ist es nochmal ein Highlight für jeden. Wir freuen uns alle auf das Finale.“

Rubio Doblas: „Die Stimmungslage innerhalb der Mannschaft ist trotz der vielen personellen Rückschlägen, die uns seit Beginn der Saison begleiten, sehr gut. Ich bin bewusst nie auf diese extreme Verletztenmisere eingegangen, da ich von meinem Gesamtkader restlos überzeugt bin. Die Anspannung wächst von Tag zu Tag und das ist auch gut so, da man immer eine gewisse Anspannung braucht, um eine Topleistung abzurufen.“


Scheurer: „Wie beurteilt ihr die Bedeutung des Pokalfinales für euren jeweiligen Verein?“

Rubio Doblas: „Also für unseren Verein ist das ein historisches Ereignis. Das Erreichen des Pokalfinales in einem Wettbewerb mit Sportfreunde Siegen und dem 1. FC Kaan-Marienborn ist eine herausragende sportliche Leistung der Mannschaft. Dafür gebührt unserem Team an dieser Stelle ein Riesenkompliment. Ich persönlich bin der Meinung, dass in den kommenden Jahren nicht erneut ein reines Bezirksliga-Finale stattfinden wird und deswegen ist die Bedeutung immens. Das Gleiche gilt aber auch für die Fortuna.“

Martin: „Das stimmt: Ein Pokalfinale ist für jeden Verein was Besonderes. Es kommt nicht jedes Jahr vor, dass man die Chance hat, den Pott zu gewinnen.“


Scheurer: „Die Duelle in der diesjährigen Bezirksliga-Saison endeten 3:3 und 4:0. Wie schätzt ihr den jeweiligen Gegner ein? Was für ein Spiel erwartet ihr?“

Martin: „Weißtal hat vor zwei Wochen bei uns 4:0 gewonnen. Ich glaube, das sagt alles zu ihrer Stärke aus. Aber es ist ein Pokalspiel und damit ein anderer Wettbewerb als die Liga. Wir werden nochmal alle Kräfte bündeln. Das wird ein echter Pokalfight.“

Rubio Doblas: „Ich habe in den Gazetten gelesen, dass das Liga-Spiel eine Generalprobe für das Finale sein sollte. Darüber habe ich herzhaft gelacht. Die Meisterschaft ist nicht vergleichbar mit einem K.o.-Spiel und schon gar nicht mit einem Finale. Deswegen lassen wir uns von den beiden Liga-Spielen nicht blenden. Wir müssen in diesem Spiel 100 Prozent Leistungsbereitschaft sowie einen unbändigen Siegeswillen an den Tag legen, da wir mit der Fortuna einen extrem starken Gegner antreffen werden. Aufgrund des Trainerwechsels in den letzten Wochen (Dirk Martin für Maik Wolf, Anm. d. Red.) schätze ich den Gegner noch stärker ein, da Dirk, den ich sehr schätze, nochmals frischen Wind reingebracht hat und Dirks Mannschaften immer schwer zu bespielen sind. Aus meiner Sicht ist es ein 50:50-Spiel, indem die Tagesform in Verbindung mit dem Kopf sowie Glück den Ausschlag geben werden. Wir freuen uns riesig auf dieses Spiel und mein Gesamtkader - ob verletzt oder fit - wird brennen.“




Scheurer:
„Welche Wünsche habt ihr für den Finaltag?“

Rubio Doblas: „Wir freuen uns auf dieses Spiel und den tollen Rahmen, den die SG Mudersbach/Brachbach vorbereitet. Dafür auch ein Kompliment an die Organisatoren. Fußball ist kein Wunschkonzert (lacht) und wir können an diesem Finaltag nur bestehen, wenn wir gemeinsam Vollgas geben. Der Rest kommt dann im Regelfall von alleine. Wir wollen für unsere treuen Zuschauer einen tollen und engagierten Pokalauftritt hinlegen.“

Martin: „Gute Rahmenbedingungen, viele Zuschauer und natürlich ein gutes Spiel. Der bessere soll den Pokal in den Händen halten. Ich hoffe, dass wir es sind!“

Aufrufe: 029.5.2018, 11:15 Uhr
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