2024-05-02T16:12:49.858Z

Transfers
Nach dem Zweitliga-Aufstieg bleibt Alf Mintzel bei der SG Walluf am Ball. Foto: Vigneron
Nach dem Zweitliga-Aufstieg bleibt Alf Mintzel bei der SG Walluf am Ball. Foto: Vigneron

SG Walluf angelt dicken Fisch: Alf Mintzel kommt

Aufstiegsheld des SV Wehen Wiesbaden setzt Laufbahn beim Gruppenliga-Rückkehrer fort

Walluf. Alf Mintzel ohne Fußball? Undenkbar. So wie der Blondschopf in den Relegationsduellen gegen Ingolstadt im Vollgasmodus marschierte und zur Zweitliga-Rückkehr des SV Wehen Wiesbaden beitrug, lässt es sich anschließend für einen Spieler mit seiner Leidenschaft nicht einfach komplett auf Null herunterschalten. Nach dem 3:2-Triumph in Ingolstadt hatte der 37-Jährige zwar das Ende seiner Profilaufbahn verkündet, aber nicht davon gesprochen, gänzlich aufzuhören und die Schuhe komplett einzumotten.
"Alf liebt den Fußball und die Kameradschaft"
Er wird sie definitiv auch künftig schnüren. Denn Mintzel, der sich beruflich beim SVWW künftig im Marketingbereich einbringen wird, folgt dem Ruf seines Spezis Thorsten Barg und schließt sich der in die Gruppenliga aufgestiegenen SG Walluf an – für die Rheingauer ein absoluter „Transfer"-Paukenschlag. „Wir kennen uns schon Jahre, sind befreundet und gehen gemeinsam angeln. Alf liebt einfach den Fußball und die Kameradschaft", freut sich Barg, dass seine Überzeugungskünste Früchte getragen haben. Dass die zeitweisen Frotzeleien unter den beiden Anglern jetzt auch in ein fußballerisches Miteinander münden. Ganz klar: Mit Alf Mintzel, der in Bad Schwalbach wohnt, haben die Wallufer einen ganz dicken Fisch an Land gezogen.

"Ich möchte mich nicht in den Vordergrund stellen, sondern als Teil des Teams einbringen"

„Von 120 auf Null, das kann man nicht ohnehin machen. Das wäre auch gesundheitlich höchst riskant. Da wirft man nicht einfach die Schuhe über die Klippe. Ich gehe das in Walluf ganz unbeschwert an und bin froh, nicht mehr den ganz großen Druck zu haben. Ich freue mich einfach, mit den Jungs Fußball zu spielen, möchte mich nicht in den Vordergrund stellen, sondern als Teil des Teams einbringen. Aber schon mit dem Anspruch, dass wir Erfolg haben", verbindet der 325-fache Drittliga-Spieler (Platz zwei der ewigen Liste) seinen künftigen Part in der dritthöchsten hessischen Amateurklasse durchaus mit gesundem Ehrgeiz. Eine Eigenschaft, die seit jeher sein Markenzeichen ist.
Beim SV Wehen Wiesbaden kennen und schätzen gelernt
Den „Retter" von 2016, dessen Last-Minute-Tor gegen den VfB Stuttgart II am 14. Mai die Drittliga-Zugehörigkeit besiegelte und damit den Weg zur jetzt erfolgten Zweitliga-Rückkehr ebnete, lernte Barg in der gemeinsamen Zeit beim SV Wehen Wiesbaden kennen und schätzen. Doch während Mintzel beim SVWW zum Dauerbrenner wurde, musste Abwehrcenter Thorsten Barg nach einem Achillessehnenriss und mehreren Operationen dem Profifußball Adieu sagen. Doch die enge freundschaftliche Bande zwischen den beiden blieb stets bestehen. Beim ASV Niedernhausen frönen sie regelmäßig ihrem Faible für das Angeln, um nun künftig auch beim Fußball gemeinsame Sache zu machen.
Etliche Angebote - aber Bande zu Barg gab Ausschlag
Von der Oberliga bis in tiefere Klassen habe es Anfragen gegeben („So viele hatte ich in den Jahren zuvor nicht."), doch die Verbindung zu Thorsten Barg und der auf Gruppenliga-Ebene für ihn zu stemmende Trainingsaufwand hätten für das Engagement bei der SG Walluf den Ausschlag gegeben, sagt Mintzel auch im Hinblick auf zeitliche Freiräume, die ihm für seine Familie mit den beiden Jungs Jonne (5) und Finn (10) wichtig sind.
Aufrufe: 06.6.2019, 15:15 Uhr
Stephan NeumannAutor