2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
Der Antrag die In-Konkurrenz-Pflicht der Kreisoberligisten zu streichen wurde zurückgezogen.F: Rinke
Der Antrag die In-Konkurrenz-Pflicht der Kreisoberligisten zu streichen wurde zurückgezogen.F: Rinke

Zerreißprobe ums Spielgeschehen

WIESBADENER FUSSBALLTAG +++ Geplanter Antrag des HFV-Spielausschusses zurückgezogen +++ Westend und Naurod mit konträren Anträgen

Wiesbaden. Heikles Thema, brisante Wendung: Vor dem Kreistag der Wiesbadener Fußballer (Sa., 10 Uhr, Roncallihaus/Ausrichter Schwarz-Weiß) hat der Spielausschuss des Hessischen Fußball-Verbands (HFV) mit Blick auf den Verbandstag am 18. Juni in Grünberg einen geplanten Antrag zurückgezogen. Es geht um Paragraf 26a der Spielordnung, der auch Kreisoberliga-Klubs verpflichtet, mit ihrer Reserve - sofern eine gestellt wird - am offiziellen Liga-Geschehen teilzunehmen. Der zukunftsweisende Antrag sah vor, die In-Konkurrenz-Pflicht der Kreisoberligisten zu streichen, den Kreisen praktisch selbst die Gestaltung des Spielgeschehens zu überlassen.

Wobei der Antrag des Verbandsspielausschusses ganz im Sinne des Wiesbadener Steuermanns gewesen wäre. Elsenbast hatte fest vor, alle Reserven ab 2017/18 wieder - wie in früheren Zeiten üblich - in Außer-Konkurrrenz-Runden ohne Meisterschafts-Charakter jeweils vor der eigenen Ersten spielen zu lassen. Einhergehend wollte er die ungeliebte C-Liga, die in Wiesbaden inzwischen auf elf Teams geschrumpft ist, abschaffen.

30 Klubs für Abschaffung

Die von Elsenbast vorgenommene Pflichtumfrage unter den 51 Wiesbadener Vereinen zu diesem Thema schien sein Vorhaben zu untermauern. 30 Klubs funken auf seiner Wellenlänge, 19 sprechen sich für den Erhalt der In-Konkurrenz-Variante aus. Wobei es nur die Wahl gab, zwischen Abschaffung der In-Konkurrenz-Pflicht oder der Beibehaltung zu wählen. Die Option, seinen Unterbau freiwillig in Konkurrenz spielen zu lassen, stand nicht zur Verfügung.

Das Lager der „Kleinen“: Generell gibt es zwei Lager. Auf der einen Seite die „kleinen“ Klubs, die sich in der „Interessengemeinschaft“ einiger B- und C-Liga-Vereine wiederfinden. So sehen die Vertreter von VfB Westend, SV Blau-Gelb, SV Sauerland und SC Victoria (hat inzwischen sein C-Liga-Team zurückgezogen) die in Konkurrenz mitwirkenden Reserven kritisch. Ihre Bedenken in Richtung Wettbewerbs-Gerechtigkeit: Neben den zwei erlaubten könnten im Unterbau nach Verletzungen oder Sperren weitere Akteure der Ersten eingesetzt werden. Zudem kämen bei Heimspielen gegen eine „Zweite“ so gut wie keine Zuschauer.

Westend-Antrag: „Die Entscheidung, ob Reserven der Kreisoberligisten in Konkurrenz spielen oder nicht, soll den Kreisfußballausschüssen obliegen, da diese für das Spielgeschehen zuständig sind. In Fällen, in denen kreisübergreifende Ligen betroffen sind, muss in den beteiligten Kreisen eine einvernehmliche Lösung getroffen werden oder der Verbandsspielausschuss entscheidet“, heißt es auszugsweise im Antrag von Michael Fritzsche, dem zweiten Vorsitzenden des VfB Westend.

Die In-Konkurrenz-Fraktion: Die andere Fraktion bilden Klubs mit intakter und etablierter zweiter Mannschaft. Das sind in der Regel jene Vereine, die aufgrund dauerhaft florierender Nachwuchsarbeit jungen Nachrückern in ihrer Zweiten eine attraktive Spielebene bieten können. Dazu zählt der FC Naurod. Dessen Vorsitzender Helge Dörr wird am Samstag (mit Unterstützung der Vereine TuS Nordenstadt, Spvgg. Sonnenberg und FC Bierstadt) einen Antrag einbringen. „Reserven und anderen unteren Mannschaften ist das Spielen in Konkurrenz im Pflichtspielbetrieb zu gestatten, wenn der Verein eine entsprechende Mannschafts-Meldung abgibt“, heißt es darin. Diese Regelung schade im Vergleich zur alternativen Abschaffung des In-Konkurrenz-Betriebs keinen anderen Vereinen, so Dörr. Zudem seien reine Reserverunden geprägt durch viele kurzfristige Absagen.

Fußballwart contra Naurod: „Wenn der Nauroder Antrag durchgeht, werden wir in Wiesbaden große Probleme mit dem Spielgeschehen bekommen. Es wird vielleicht gar nicht mehr möglich sein, Spielrunden für Reserven außer Konkurrenz aufrechtzuerhalten, wenn alle die Wahl hätten, in Kokurrenz zu spielen“, gibt Elsenbast zu bedenken. Bliebe die Idee, analog dem Main-Taunus alle Reserven in Konkurrenz spielen zu lassen. Fakt ist: Die einfache Mehrheit genügt, damit ein Antrag zum Verbandstag gelangt – der Samstag verspricht spannend zu werden.

Elsenbast kandidiert erneut

Dieter Elsenbast (Spvgg. Igstadt) kandidiert erneut als Fußballwart, Jürgen Brose (Freie Turnerschaft) als sein Stellvertreter. Schiedsrichter-Obmann Ingmar Schnurr (SV Erbenheim) und Jugendwart Dieter Pfauth (SC Kohlheck) sind von ihren Gremien bereits gewählt worden. Am Samstag bedarf es nur noch der Bestätigung durch die Versammlung.

Thorsten Nordholt (TuS Medenbach) steht als Sportgerichts-Chef zur Verfügung. Lothar Schäfer (SC Kohlheck, Schatzmeister), Rainer Wagner (Freie Turnerschaft/Referent für Frauen- und Mädchenfußball), Klaus Jantz (SC Kohlheck/Freizeit- und Breitensport) und Ingo Jungk (EFC Kronberg/Koordinator für Qualifizierung) stellen sich zur Wiederwahl.

Pressewart und Administrator Udo Parker (Biebrich 02) scheidet dagegen aus. Matthias Ott (SV Erbenheim) soll künftig den Pressepart übernehmen, Jörg Kettelhöhn (Spvgg. Amöneburg) den des Administrators. Ehrenamtsbeauftragter wird Denis Knorr (TuS Nordenstadt).

Aufrufe: 011.3.2016, 08:00 Uhr
Stephan NeumannAutor