2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielbericht
In der ersten Hälfte eine seltene Szene: RWO Alzeys Angreifer Vllaznim Dautaj (links) und Pascal Mohr (rechts) vorm Tor von Alemannia Waldalgesheim. Am Boden Julius Haas.	Foto: photoagenten/Axel Schmitz
In der ersten Hälfte eine seltene Szene: RWO Alzeys Angreifer Vllaznim Dautaj (links) und Pascal Mohr (rechts) vorm Tor von Alemannia Waldalgesheim. Am Boden Julius Haas. Foto: photoagenten/Axel Schmitz

Was im Wartbergstadion passierte

Alemannia Waldalgesheim führt bei RWO Alzey nach vier Minunten schon 2:0

ALZEY. Schon lange nicht mehr war die Schlange am Kassenhäuschen des Fußballverbandsligisten RWO Alzey so lange wie an diesem Freitagabend. Und obwohl Schiedsrichter Joel Maurice Jung die Begegnung gegen Alemannia Waldalgesheim sieben Minuten später als geplant anpfiff, waren längst nicht alle Besucher im Wartbergstadion, als die Vorentscheidung fiel. 5:2 hieß es zum Schluss – zugunsten der Gäste aus Waldalgesheim.

Nur vier Minuten benötigte Alemannia Waldalgesheim, um die ambitionierten Alzeyer zu schocken. Zunächst durch den Armsheimer Vincenzo Bilotta, dem nach zwei Minuten das erste Tor dieser Verbandsliga-Saison glückte. Auf den beiden anderen Plätzen, auf denen ebenfalls um die ersten Punkte der Saison gespielt wurde, fielen die Treffer erst später.

Julius Haas erhöhte zwei Minuten nach Bilottas 1:0 auf 2:0. Schon da zeichnete sich ab, dass dies nicht der Abend von RWO Alzey werden würde. Danach reihte sich aus Sicht der Gastgeber ein Unding ans andere. 23. Minute: Bilotta startete einen Alleingang. „Der Pass vorher war klar Abseits“, sagte RWO-Coach Tino Häuser. Der Referee (und auch Waldagesheims Trainer Aydin Ay) sah es anders. Kein Pfiff, sondern ein Foul vom letzten Mann Maximilian Kimnach. Der Neue sah zwangsläufig die Rote Karte, Notbremse. Und obendrein ein Elfer für Waldalgesheim. Patrick Walther, ein spielentscheidender Mann, läuft an, schießt. Pascal Eder im Tor der Alzeyer hält. Der Abpraller fällt Walther wieder vor die Füße. Im Nachschuss ist er erfolgreich.

Häuser stellt wegen der Unterzahl die Abwehr um, bringt Jeremias Raab. Keine sieben Minuten später verletzt sich Raab, kann nicht weitermachen. Der Coach muss die Einwechslung auswechseln. Ideal ist anders. Und zu allem Überfluss spielen die überlegenen Waldalgesheimer auch noch das 4:0 durch einen direkt verwandelten Freistoß von Walther raus. Wieder eine Standardsituation. Genau wie beim 2:0 und beim 3:0. „Dabei hatten wir unsere Mannschaft genau davor gewarnt“, meinte RWO-Cotrainer Lars Weingärtner kopfschüttelnd nach Spielschluss.

Nach dem Wechsel kommen die Alzeyer stärker aus der Kabine. Vllaznim Dautajs 1:4 weckt bei den Fans von RWO Alzey die Hoffnung für eine Wende. In der Tat: Die Gastgeber erarbeiten sich die eine oder andere Möglichkeit. Aber auch Waldalgesheim bleibt gefährlich. Endlich kann Pascal Eder ein paar Mal zeigen, was er kann.

Der nächste Rückschlag bleibt aber nicht aus: Yannik Wex, schon gelbbelastet, lässt sich von einem Waldalgesheimer in ein kleines Handgemenge verwickeln. Gelb-rot. Der Rückkehrer muss vom Platz. In der verbleibenden halben Stunde geben sich die Alzeyer nicht auf. Dafür wird ihnen Tino Häuser nach dem Schlusspfiff seine Anerkennung zollen. Die Mannschaft zeigt Moral und schafft durch Kevin Boos das 2:4. Lars Weingärtner: „Ich könnte mir vorstellen, dass danach bei den Waldalgesheimern das Kopfkino begann ...“ Was wäre das für eine Blamage, würden sie gegen neun Alzeyer und einer 4:2-Führung noch einen Zähler abgeben. Konstantin Sawin entledigte die Alemannen aller schlechten Gedanken, indem er 13 Minuten vorm Ende das 5:2 markiert. Damit sind alle Zweifel beseitigt. Der Favorit, dessen Offensive im Vorfeld über den grünen Klee gelobt worden war, ist besiegt. Alemannia Waldalgesheim jubelt. Aydin Ay lobt seine Mannschaft: „Wir sind selbstbewusst aufgetreten. Das war es, was wir wollten“.

RWO Alzey: Eder, Unckrich, Boos, Müller (30. Raab, 37. Reißmann), Fischer – Kimnach, Weingärtner – Mohr (70. Ghoul), Wex, Haber – Dautaj.

Alemannia Waldalgesheim: Patria – Förstel, Nagel (84. Stavridis), Fennel, Haas – Rosenbaum, Walther – Bilotta (61. Sawin), Riemer, Ludwig – Helmlinger (75. Pauer).



Aufrufe: 010.8.2018, 23:50 Uhr
Claus RosenbergAutor