2024-05-02T16:12:49.858Z

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Verschränkte Arme und der Blick zum Himmel – Tino Häuser.	Foto: photoagenten/Axel Schmitz
Verschränkte Arme und der Blick zum Himmel – Tino Häuser. Foto: photoagenten/Axel Schmitz

Trainer Häuser ist in Alzey Geschichte

RWO trennt sich vom Bad Kreuznacher +++ Nachfolger soll in Kürze vorgestellt werden

ALZEY. Neun Punkte nach zwölf Spieltagen waren dann doch zu wenig. Am Dienstagabend verabschiedete sich Tino Häuser als Trainer des Fußball-Verbandsligisten RWO Alzey von der Mannschaft, mit der er in den vergangenen schweren Wochen durch dick und dünn gegangen war. „Ich wünsche Euch für den Rest der Saison alles erdenklich Gute“, sagte er den Spielern. Es war ein bewegender Moment in der Kabine von RWO.

Eingeläutet worden war dieser Abschied schon am Abend davor. RWO-Vorsitzender Steffen Jung und der Sportliche Leiter, Hans-Karl Schäfer, sagten dem Bad Kreuznacher persönlich, dass man ihn am Wartberg von seinen Aufgaben entbinde. „Schön sind solche Gespräche nicht“, erklärte Schäfer hinterher schon fast flüsternd. Leicht ging ihm diese Personalentscheidung nicht über die Lippen.

Schäfer hatte Häuser vor etwas über zwei Jahren an den Wartberg geholt. Ein Glücksgriff, bescherte der Bad Kreuznacher dem Wartberg-Klub doch zwei glanzvolle Spielzeiten, wie man sie dort schon lange nicht mehr erlebt hatte. Häuser holte die Landesliga-Meisterschaft nach Alzey. Die folgende Saison spielte er mit seiner Mannschaft als Aufsteiger sogar um die Vizemeisterschaft in der Verbandsliga mit. Mit Beginn dieser Runde lief es jedoch nicht mehr rund. Viele Faktoren trugen dazu bei.

Lange vertraute RWO Alzey dem verdienten Trainer, dass sich auch in dieser schwierigen Zeit Erfolg einstellt. Mit der Zeit stellten sich aber Zweifel ein. Montagabend kristallisierte sich im gemeinsamen Gespräch über den Status quo heraus, dass dem Trainer auch dann keine Wende mehr zugetraut würde, wenn die verletzten Leistungsträger wie Kevin Boos oder Belel Meslem in den Kader zurückkehren. Eine Einschätzung, die Tino Häuser so nicht teilte: „Ich hätte mir zugetraut, dass wir erfolgreich sind, alsbald der eine oder andere Verletzte wieder im Team ist“, sagte der 49-Jährige auf Anfrage der AZ.

RWO Alzey ist die Trennung von Häuser wegen dessen Verdiensten um den Verein sehr schwergefallen, heißt es einer Pressemitteilung des Klubs. Letztlich habe man aber mit Blick auf das Wohl des Vereins keine Alternative mehr gehabt. Cotrainer Lars Weingärtner übernahm zunächst einmal das Training mit der Mannschaft, die am kommenden Sonntag daheim gegen den FV Dudenhofen auflaufen muss. Möglicherweise sitzt bis dahin bereits Häusers Nachfolger auf der Bank. Diese Frage soll so schnell wie möglich geklärt werden, avisierte Hans-Karl Schäfer.

Steffen Jung signalisierte gegenüber der Mannschaft, bei der Tino Häuser zum Schluss auch nicht mehr unumstritten war, dass es nunmehr keine Ausreden mehr gebe. In der Presseerklärung steht auch zwischen den Zeilen, dass der Führungszirkel mit den Leistungen Einzelner nicht hundertprozentig zufrieden ist. Im Zweifelsfall, so wird angekündigt, werde man im Winter den Kader nachbessern.

Häuser bedauert die Entscheidung von RWO Alzey. „Für mich war es eine sehr schöne Zeit am Wartberg. In den ersten zweite Jahren ging es, wenn auch mit dem einen oder anderen unausweichlichen Hänger, nur bergauf. Und ich kann jedem Spieler in die Augen schauen. Ich habe immer nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt.“



Aufrufe: 030.10.2018, 20:30 Uhr
Claus RosenbergAutor