RWO im Stil einer Spitzen-Elf

In der Partie gegen die Pirmasenser lieferte der Jungspund auch gleich einmal ab. Die Anfangsphase, in der Alzey früh zu zwei Toren kam, war auch die auffälligste Phase von Nassery. Und hätte ihn nicht so seine „Nervosität“ gebremst, wie er selbst sagt, dann hätte er vielleicht auch den einen oder anderen offensiven Akzent mehr setzen können. Das war allerdings zwei anderen Zugängen vorbehalten. Dem schnellen Volley-Tor von Christian Hahn (2.) legte Marc Bullinger ein wahres Traumtor nach. Aus über 20 Metern verwertete er eine Vorlage von Offensivmann Manuel Helmlinger direkt aus der Luft. Kraftvoll wuchtete er den Ball in den Torwinkel (11.).

Für Nassery & Co. setzte sich der Höhenflug der ersten Minuten aber nicht fort. In der Folge kamen die Alzeyer fast überhaupt nicht mehr nennenswert vor das Pirmasenser Tor. Das war aber auch Teil des Matchplans, den Häuser nach den ersten mehrheitlich verpatzten Saisonspielen erfolgsorientiert veränderte. Die ursprüngliche Idee, weiterhin mit dem Offensivfußball aus der Landesliga zu agieren, wurde verworfen. „Wir haben uns angepasst und mussten umdenken. Man kann seine Meinung ändern.“ Stattdessen ist es nun die neue DNA der Alzeyer, hinten erst einmal sicher zu verteidigen und vorne mit der extrem hohen Qualität der starken Angreifern zu Punkten zu kommen.

Weil die junge, engagierte Pirmasenser Mannschaft mit ihrer Feldüberlegenheit aber nur wenig anzufangen wusste, verliefen die weiteren 75 Minuten fast ohne wirkliche Torchancen. In Helmlinger, der von einem Pass von Hahn profitierte, gelang Alzey aber noch das 3:0 und die damit endgültige Entscheidung (54.). Nur sechs Minuten später sah Helmlinger für das Irritieren eines Gegenspielers, so die Interpretation des Schiedsrichters, die Gelb-Rote Karte (60.). Das änderte am Spielstand nichts mehr. Außer einem Aluminiumtreffer von Jan-Luca Hahn (62.) mussten die Alzeyer eigentlich nie wirklich Angst haben, einen Gegentreffer zu kassieren.

Zum Sieg, den RWO im Stile einer Spitzenmannschaft einfuhr, leistete auch Nassery mit seiner Laufarbeit einen Beitrag. Häuser zeigte sich zufrieden mit der Leistung des Teenagers. „Er hat seine Sache gut gemacht.“ Und Nassery selbst, der erst kurzfristig für den am Oberschenkel verletzten Philipp Hornung in die Startelf rückte, dankt seinem Trainer für das Vertrauen. „Jede Sekunde und jede Minute, die ich bekomme, ist gut für mich. Ich brauche Spielpraxis.“ Zukünftig erhofft sich der ambitionierte Fußballer, weitere Einsätze zu bekommen, um erneut seinen „Mannschaftsgeist“ in die Waagschale zu werfen. Am Samstag gegen Pirmasens II hat das funktioniert.

RWO Alzey: Maaß – Fischer, Raab, Boos, Unckrich – Hahn, Schumann, Bullinger, Nassery (80. Commodore) – Dzaferi (90. Müller) – Helmlinger.