2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Belel Meslem (in Rot) und die Teamgefährten, hier gegen Finthen, spannten ihre Fans auf die Folter.
Belel Meslem (in Rot) und die Teamgefährten, hier gegen Finthen, spannten ihre Fans auf die Folter. – Foto: Michael Fink

RWO Alzey spielt Grünstadt an die Wand

VfR dominiert die erste Hälfte / Aus starker Wartberg-Elf ragen Max Groben und Tobias Schneider raus

Alzey. Nicht alltäglich verlief das Landesliga-Spiel zwischen RWO Alzey und dem VfR Grünstadt. 2:1 (0:1) hieß es am Ende einer ungewöhnlichen Partie.
Die erste Hälfte dominierten die Gäste. Nach dem Wechsel genau das umgekehrte Bild. Das Wartberg-Team machte völlig verdient aus dem 0:1-Pausenrückstand einen 2:1-Sieg. Es war die erste Saisonniederlage für die Vorderpfälzer.
Die meisten Fans von RWO Alzey schüttelten freudestrahlend wie fassungslos den Kopf, Nie und nimmer, kommentierten sie, "hätten wir nach der ersten Hälfte an einen Sieg unserer Mannschaft geglaubt". In der Tat schienen beide Mannschaften in der Pause ihre Rollen getauscht zu haben. Plötzlich kombinierten die Platzherren, spielten den Gegner mit dem Rücken zur Wand.
Klare Torchancen gab er aber erst, als Max Groben aufs Feld kam. Der Hüne avancierte zum besten Mann auf dem Platz. Beinahe hätte er sich sogar mit dem Treffer zum 1:1 belohnt. Doch er scheiterte an Latte.
Der Ausgleich war Max Kimnach (87.) vorbehalten. Nach einer schönen Kombination aus dem Mittelfeld bekam Jamal McCaslin auf der rechten Seite den Ball. Er setzte sich bis zur Grundlinie durch, flankte nach innen, wo Alzeys Spielertrainer das Leder am langen Pfosten volley ins Tor bugsierte.
Machtlos war Andre Zott, der kurz vorher zwei Schüsse von Groben und Björn Grimm glänzend pariert hatte.
Groben und Grimm sorgten in der 90. Minute schließlich in einer Koproduktion für den durchaus verdienten Siegtreffer. Diesmal hob Groben den Ball von der linken Seite über Grünstadt Keeper. Björn Grimm ("In der zweiten Hälfte hat das Spiel richtig Bock gemacht") rutschte in den Fünfmeter-Raum und dann inklusive Leder ins Tor. 2:1 - die Anhänger der Alzeyer waren aus dem Häuschen.

In der ersten Hälfte indes machten sie lange Gesichter. In den ersten 20 Minuten zauberte der VfR einen beeindruckenden Kombinationsfußball auf den Rasen. Wäre nicht Tobias Schneider im Tor von RWO gewesen, es hätte auch 0:3 statt nur 0:1 stehen können. Der Keeper, der schon beim Alzeyer Sieg bei Fortuna Mombach herausragte, hielt sein Team bis zur Pause mit mehreren Paraden im Spiel. Nur gegen Alexander Dorn (33.) hatte er das Nachsehen. Zweimal wehrte den Ball ab, den die RWO Abwehr in diesen Sekunden nie aus der Gefahrenzone brachte.
Max Groben sprach aus, was wohl alle 150 Zuschauer im Wartbergstadion zur Pause dachten: "Ich fürchtete, wir könnten das Spiel nicht gewinnen". Allerdings hatten sich die namhaft besetzten Gäste in den ersten 45 Minuten offensichtlich völlig verausgabt.
Mit Max Groben haben die Alzeyer einen sehr robusten Angreifer in ihren Reihen. Dabei war lange offen, ob er überhaupt einsatzfähig ist. Unter der Woche laborierte er an einer Verletzung, die er sich in Mombach zugezogen hatte. Statt im Training verbrachte er seine Zeit bei RWO Alzeys Physio Heiner Krebs.
Der Ex-Kirchheimbolander meinte, "mit dem Sieg haben wir uns endlich belohnt.". Schon in Gimbsheim und gegen die TSG Bretzenheim sei das möglich gewesen. "Aber da fehlte uns das Quäntchen Glück". Das hat sich das Team von Lars Weingärtner und Max Kimnach gegen den VfR Grünstadt nun erzwungen. Die Vorderpfälzer waren mit dem 1:2 noch gut bedient.
RWO Alzey: Schneider, McCaslin, Niemann, Hornung, Kröhler (60. Groben), Kimnach, Shibuya (90+3 Sieker), Schumann, , B. Meslem, Mohr (60. Görlach), Grimm (90+1 Sieker).
Aufrufe: 02.10.2020, 22:09 Uhr
Claus RosenbergAutor