2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Hat im Rheinhessen-Derby auch schon das Trikot des Gegners getragen: RWO-Kapitän Kevin Boos grätscht im Dienst von Wormatia 2012 den Schifferstadter Alexander Köhler ab.	Foto:pa/Balzarin
Hat im Rheinhessen-Derby auch schon das Trikot des Gegners getragen: RWO-Kapitän Kevin Boos grätscht im Dienst von Wormatia 2012 den Schifferstadter Alexander Köhler ab. Foto:pa/Balzarin

Optimismus, aber müde Beine

RWO Alzey muss nach Pokalsensation im Spitzenspiel gegen Wormatia Worms II ran

Alzey. Wie viele Derbys zwischen Wormatia Worms und RWO Alzey er selbst auf dem Feld schon miterlebt hat, daran kann sich Kevin Boos so genau gar nicht erinnern. „So sieben, acht werden es gewesen sein“, meint der Kapitän der Rot-Weißen. Und aus seinen bisherigen Ergebnissen eine Prognose für den Spielausgang am Sonntag um 15 Uhr in Worms ableiten, fällt dem Innenverteidiger noch schwerer. „Da war alles dabei, Siege unentschieden Niederlagen...“ Etwas richtig Besonderes kann Boos in dem Derby ohnehin nicht sehen. „Klar, ich kenne noch den ein oder andern Spieler, aber eigentlich ist es für mich ein ganz normales Landesligaspiel.“

Das allerdings auf ein Pokalfest folgt. Wobei das ganze ein zweischneidiges Schwert ist. Schließlich kostete der 3:2-Sieg gegen den SC Hauenstein ordentlich Körner. „Wir haben 120 Minuten hundert Prozent gegeben“, ist Boos stolz auf sich, seine Mitspieler und das Erreichte. Und diese Euphorie soll gegen die Zweite Mannschaft der Wormatia ein Stück weit die müden Beine vergessen machen. „Aber auch gegen die Wormatia müssen wir mindestens die Leistung wie gegen Hauenstein bringen, sonst wird das nichts“, ist sich Boos sicher.

Sein Trainer Tino Häuser denkt ähnlich, macht sich gleichzeitig aber auch ein wenig Sorgen wegen der Belastung in den kommenden Wochen. „Kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit habe ich schon mal gedacht: Das muss jetzt nicht unbedingt sein. Aber wir ziehen aus dem Sieg natürlich auch viel Optimismus.“ Doch die Liga mit ihren Belastungen waren auch während der 120 Minuten gegen Hauenstein permanent präsent. „Als Yannik Wex mir nach 70 Minuten signalisiert hat, dass sein Oberschenkel langsam zugeht und er eine mögliche Verlängerung nicht spielen kann, hab ich ihn lieber gleich herausgenommen“, sagt Häuser. Auch die Auswechselung von Marcel Schumann nach einer Stunde war teilweise prophylaktisch. Schumann hatte einen Ellenbogen ins Gesicht bekommen und daher leichte Schwindelgefühle.

Deren Auswechselungen, hofft Häuser zumindest, könnte den beiden wichtigen Spielern ein paar Körner gespart haben, die sie dann gegen die Wormatia wieder drauf legen können. Und dass dort alle an ihr Limit gehen müssen, davon ist nicht nur Boos überzeugt: „Das sind alles junge Spieler, extrem gut und mit dem Ehrgeiz, sich zu präsentieren“, kennt Boos aus der eigenen Vergangenheit bei der Wormatia noch die innere Motivation der Wormser Talentschmiede. Außerdem ist natürlich völlig offen, welchen Spielern Wormatia-Chefcoach Steven Jones in der Zweiten Mannschaft Spielpraxis verschaffen will. Da kann im Extremfall eine mit sehr starken Individualisten ausgestattete Mannschaft auf dem Wormser Kunstrasen zusammenkommen.

Da müssen die Alzeyer schon alles zusammenkratzen, was sie haben. Immerhin, bei Manuel Helmlinger sieht es so aus, als ob er wieder ein Kandidat für die Startelf sein könnte. Und Philipp Hornung hofft Häuser zumindest als Ersatzspieler mitnehmen zu können. Für den Fall der Fälle. Doch auch die anderen Spieler, die zuletzt von der Bank kamen, haben Häuser überzeugt. Egal ob Brian Emmerich, Marvin Commodore oder aber Naji Assaker, alle hatten sie sich beim Sieg über Hauenstein richtig reingehängt und ihre Aufgabe mehr als ordentlich gelöst. „Das macht bei schmalem Kader natürlich Mut“, sagt Häuser. Den braucht er auch, bei dem Programm, dass den Alzeyern in den kommenden Wochen bevorsteht. Denn dem Auftritt in Worms folgt das Pokalspiel gegen Dudenhofen am kommenden Mittwoch und am Sonntag das Ligaspiel gegen die TSG Bretzenheim. Nach einer Woche Ruhe mit den englischen Wochen geht es nach Horchheim (9. 10.) sowie gegen Grünstadt (12. 10) und Ingelheim (15. 10.). Und ob danach wieder ein Wochenspiel droht, entscheidet sich am Mittwochabend...



Aufrufe: 023.9.2016, 11:00 Uhr
Carsten DietelAutor