2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligavorschau
Denker und Lenker von RWO Alzey: Kevin Boos (rot). F: Wolff
Denker und Lenker von RWO Alzey: Kevin Boos (rot). F: Wolff

"Es steht viel auf dem Spiel"

RWO-Leistungsträger Kevin Boos über das Duell mit seinem Ex-Klub Wormatia

ALZEY - Um vom vorweggenommenen Endspiel um Platz zwei zu sprechen, ist es noch etwas früh. Doch beim Landesliga-Duell zwischen Verfolger RWO Alzey und dem Zweiten Wormatia Worms II (Sonntag, 15 Uhr) geht es schon um mehr als drei Punkte. Einer, der beide Seiten kennt, ist der Alzeyer Defensivspezialist Kevin Boos (21). Im Interview berichtet der langjährige Juniorenspieler von Mainz 05 über seinen Traum vom Verbandsliga-Aufstieg, seine enttäuschten Hoffnungen in früheren Karrierejahren und seine Zukunft bei RWO.

Herr Boos, Ihr aktueller Klub trifft auf den vorherigen: Was für ein Spiel erwarten Sie?

Auf jeden Fall ein sehr kampfbetontes. Es steht ja viel auf dem Spiel. Zwei gute Mannschaften, die auch gut drauf sind, treffen aufeinander. Worms hat sehr viel Qualität und wird früh pressen. Aber ich bin guter Dinge, dass wir das Spiel erfolgreich gestalten, wenn wir zu 100 Prozent bei der Sache sind und unsere Stärken einbringen.

Welche Stärken zeichnen RWO besonders aus?

Der Zusammenhalt ist super, jeder kämpft für den anderen. Das haben wir auch in Frankenthal gesehen. Früher hätten wir den Faden verloren. Jetzt sieht man, dass die Mannschaft beißt. Die Defensive ist verlässlich geblieben und wir sind immer dran geblieben.

Du hast die Wormatia 2013 nach zwei Jahren verlassen. Wir gut kennen Sie das aktuelle Team noch?

Sie haben eine ganze Reihe Spieler mit großer Qualität, doch darauf möchte ich gar nicht näher eingehen. Die ganz engen Verbindungen habe ich nicht mehr, nur noch zu wenigen Spielern.

Also ist es kein besonderes Spiel für Sie?

Ich denke, es ist für jeden von uns ein besonderes Spiel, denn es ist eine richtungsweisende Partie. Wenn wir gewinnen, haben wir sehr gute Chancen aufzusteigen. Reden zählt nicht, wir müssen Woche für Woche liefern.

Sind Sie mit Ihrer Zeit in Worms insgesamt zufrieden?

Ich bin 2011, als es in den Aktivenbereich ging, von Mainz 05 nach Worms gewechselt. Natürlich hatte ich mir erhofft, in der Regionalliga Fuß zu fassen. Das hat leider nicht funktioniert, aber es war trotzdem eine sehr schöne Zeit. Jetzt blicke ich nach vorn.

Die zehn Jahre zuvor waren Sie bei Mainz 05. Wie konkret hatten Sie das Ziel, Profi zu werden, vor Augen?

Ich bin im ersten E-Jugend-Jahr nach Mainz gewechselt. Da realisiert man erst gar nicht, was für eine große Chance man hat. Das Ziel, Profi zu werden hatte ich ganz klar, schließlich haben wir alle einen Riesen-Aufwand betrieben. Leider hat es für mich nicht funktioniert, auch aufgrund vieler Verletzungen. Ein Leistenbruch und eine chronische Entzündung haben mich während der C-Jugend fast eineinhalb Jahre gekostet. Hinzu kamen einige Muskelfaserrisse und Bänderrisse. Schade, aber ich kann es nicht ändern.

Bedauern Sie im Nachhinein, irgendwas verpasst zu haben?

Nein, überhaupt nicht, ich bin hoch zufrieden und würde es jederzeit wieder so machen. Es war eine super Zeit, die Erfahrung kann mir keiner mehr nehmen. Ohne meine Eltern wäre das alles nicht möglich gewesen. Aber natürlich ist man ein bisschen traurig, wenn man im Fernsehen die alten Mitspieler sieht. Mit Shawn Parker und unserem Weltmeister Erik Durm habe ich in der A-Jugend zusammengespielt.

Können Sie sich vorstellen, beim Verbandsliga-Aufstieg oder auch, wenn RWO in der Landesliga bleiben sollte, in Alzey zu verlängern?

Ich will in den nächsten Jahren unbedingt höher spielen. Wenn es mit RWO klappt, wäre das prima. Darüber, dass es nicht klappt, will ich mir überhaupt keine Gedanken machen. Ich fühle mich total wohl in Alzey, und da ich in Alzey-Weinheim wohne und als Speditionskaufmann in Worms arbeite, ist es vom Standort her auch perfekt.

Ihr Tipp für den Sonntag?

Ich gehe von einem knappen, kampfbetonten Spiel aus und hoffe, dass wir mit einem Tor gewinnen.

Aufrufe: 06.3.2015, 10:00 Uhr
Torben SchröderAutor