2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau
RWO Alzey zehrt von den Erfolgen unter der Regie Häußers. F: Wolff
RWO Alzey zehrt von den Erfolgen unter der Regie Häußers. F: Wolff

Einen Namen gemacht

RWO Alzey zieht Interesse von herausragenden Fußballern auf sich +++ Topspiel gegen den FC Speyer

Alzey. Tino Häußer wird begrüßt. „Erfolgstrainer“, heißt es aus dem Mund von Heraldo Jorrin. Und das ist kein Zufall: Alzeys Coach und der wuchtige, schnelle 24-jährige Goalgetter von TuS Hohenecken kennen sich. „Wir wollten ihn hierher holen und hatten ein tolles Gespräch“, verriet Häußer. Doch der Kaiserslauterer entschied sich anders, wechselt nun zum potenziellen Regionalliga-Aufsteiger FK Pirmasens.

Aber die Worte von Jorrin gegenüber Häußer und die Tatsache, dass sich solch ein herausragender Spieler seiner Klasse das Interesse von Alzey anhört, verdeutlicht eines: RWO Alzey hat sich einen Namen gemacht und sich Ruhm erarbeitet. Es zeigt aber auch, dass beim Wartbergklub professionell gearbeitet wird. Das Talent, die Qualität von Fußballern wird gesehen, Häußer und der sportliche Leiter Hans-Karl Schäfer investieren viel Zeit, um die Spieler dann auch von einem Wechsel nach Alzey zu überzeugen. Und so führt eines zum anderen. „Wir haben unseren Kader für die neue Saison zu 98 Prozent zusammen.“

Kritische Phase längst überwunden

Die kritische Phase, in der sich Alzey also noch vor Wochen befand, ist längst vorüber. „Man hatte ja das Gefühl, wir stehen vor der Auflösung. Das war für mich nicht einfach und sehr stressig“, ist Häußer froh über die positive Wende. Sicher half das auch, um die Spiele erfolgreich zu bestreiten, um weiter diese hohe Konstanz an den Tag zu legen. Im Umfeld ist zudem durchaus eine Euphorie erkennbar, wie der Mittwoch gezeigt hat: 222 Zuschauer gegen Hohenecken, einen abstiegsbedrohten Klub in der Fußball-Verbandsliga – das ist eine gute Zahl.

Der Gegner war übrigens auch gut, das Eintrittsgeld hat sich für jeden Zuschauer gelohnt. Wieder einmal hat sich gezeigt, dass auch Klubs im Tabellenkeller einen gepflegten Ball spielen können. Eben Jorrin, der in Alzey sein 22. Saisontor erzielte (32.), und Sturmpartner Marcel Walzer (20.) stellten die Wartbergelf auch durchaus vor Aufgaben. Aber RWO steht nicht umsonst auf Rang drei und hat den zweiten Platz in der eigenen Hand. Da ist unter anderem 36-Tore-Mann Vllaznim Dautaj, der einmal mehr seine Klasse unter Beweis stellte und sicherlich mindestens Regionalliga-Niveau mitbringt. Sein Dreierpack (6./18./49.) legte am Mittwoch den Grundstein zum Heimsieg. Der eingewechselte Manuel Helmlinger (57.) machte dann den Deckel drauf. Bedient wurde er vom ebenfalls eingewechselten Christian Hahn.

Für den 20 Jahre alten Offensivspieler war es kein Problem, sich auf die Bank zu setzen. Im Gegenteil: „Das war mit dem Trainer abgesprochen. Nach den harten Wochen und der sehr hohen Belastung zuletzt war ich froh über die Pause.“ Eigentlich sei es sogar der Plan gewesen, ihn noch länger zu schonen. Doch angesichts des 2:2 zur Halbzeit erachtete Häußer es für notwendig, Hahn in der Pause für Florian Diehl einzuwechseln. „Ich habe gemerkt: Wir brauchen mehr Überraschungsmomente.“

"Jedes Spiel ist ein Endspiel"

Im Spiel gegen den FC Speyer, den Vierten der Verbandsliga, wird Hahn dann wohl wieder in der Startelf stehen. Nach eigenen Angaben ist er auch wieder mehr als bereit, von Anfang an Gas zu geben. Das erwartet Häußer auch von jedem seiner Fußballer, auch am Sonntag um 17 Uhr: „Jedes Spiel ist ein Endspiel. Wir haben ein Ziel. Es wäre geil, wenn wir es in die Relegation für die Oberliga schaffen“, sagt der Trainer freudestrahlend. Dabei fühlen die Alzeyer aber keinerlei Druck. „Damit würden wir uns selbst schwach machen“, so Hahn.

Zuhause gegen die Speyerer muss der aktuelle Dritte aber tunlichst Fehler vermeiden, wie gegen Hohenecken geschehen. Das gilt es vor allem in Richtung des Innenverteidigers Jeremias Raab zu sagen, der die Gegentore mit seiner schwachen Leistung in Halbzeit eins begünstigte. „Das kennt man so nicht von ihm, aber man muss es jungen Spielern auch mal eingestehen. In der zweiten Halbzeit hat er dann wieder kaum Fehler gemacht“, lobt Häußer seine Reaktion. Er ist wie andere Spieler aber fraglich für die Partie gegen Speyer. Neben Raab ist auch ein Einsatz von Kevin Boos, Lars Weingärtner und Dautaj, der gegen Hohenecken mit Oberschenkelproblemen raus musste, offen.

Natürlich hofft Häußer auf alle oder die meisten dieser Spieler zurückgreifen zu können und natürlich hofft er auch, dass sein Team eine ähnliche Leistung wie beim 2:0-Hinspielsieg in Speyer abliefern kann. „Das war mit unser bestes Saisonspiel.“ Hahn pflichtet ihm bei: „Da haben wir die Kugel laufen lassen, da hat alles gepasst.“

Aufrufe: 010.5.2018, 21:00 Uhr
Nico BrunettiAutor