2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Wer hätte das gedacht: Aufgrund der Hechtsheimer Personalknappheit musste Interimscoach  Achim Groß ins Tor.	Foto: hbz/Sämmer
Wer hätte das gedacht: Aufgrund der Hechtsheimer Personalknappheit musste Interimscoach Achim Groß ins Tor. Foto: hbz/Sämmer

Ein 1:4, das Hoffnung gibt

Landesliga-Absteiger TSG Hechtsheim mit passablem Auftritt gegen Meister RWO Alzey

Hechtsheim. 27. Spielminute. Achim Groß tanzt Vllaznim Dautaj aus. Wer hätte vor der Saison damit gerechnet, das einmal in der Zeitung zu lesen? Weil durch Verletzungen, Sperren und Spielerabgänge nicht einmal mehr eine komplette Elf zur Verfügung steht, musste der bereits feststehende Landesliga-Absteiger TSG Hechtsheim mächtig improvisieren – und schlug sich beim 1:4 (1:2) gegen Meister RWO Alzey dennoch achtbar.

Der Sportliche Leiter und Interimstrainer half im zarten Alter von 48 Jahren als Keeper aus, weil der eigentliche Torhüter Björn Müller im Sturm gebraucht wurde. Mit zwei, drei Paraden und einem ebenso gewagten wie erfolgreichen Tänzchen an Dautaj vorbei machte es der frühere Oberliga-Torwart vier Jahre nach seinem bislang letzten Pflichtspiel ordentlich, auch wenn er einen Elfmeter an Alzeys Top-Torjäger verursachte, den Dautaj selbst verwandelte (70.). Auch das 1:1, ein Solo samt feinem Heber (15.), und das 4:1, ein Abstauber nach Alexander Kinsvaters Schuss (85.), gingen auf das Konto des nun 32-fachen Goalgetters, der damit fünf Buden mehr auf dem Konto hat als die gesamte Hechtsheimer Mannschaft. Auch Manuel Helmlinger, der per Kopf nach einer Ecke traf (35.), war erfolgreich. Doch den Torreigen eröffnet hatte überraschend der munter mitspielende Underdog. Kapitän Florian Weissgerber war im Zentrum freigespielt worden, nahm den Ball in aller Ruhe mit der Brust an und traf flach ins kurze Eck (9.). Beinahe hätte auch Müller eingenetzt, doch erst war zweimal Jens Maaß im Duell mit seinem stürmenden Keeper-Kollegen der Sieger (55., 56.), dann wurde Müllers vermeintliches 2:3 wegen Abseits nicht gegeben (85.) – höchst strittig.

„Wir haben über 90 Minuten gut gespielt“, lobt Alessandro Oriana, der die Mannschaft kommende Saison gemeinsam mit Alfonso Sepe trainieren wird. „Ich bin mit dem Auftreten der Mannschaft zufrieden, es war Disziplin drin“, sagt Groß, „wir haben zu wenig Kondition, um über 90 Minuten Gas zu geben. Aber sie probieren es, das rechne ich den Spielern hoch an. Das Ergebnis ist vollkommen unwichtig. Wie wir uns präsentiert haben, war top.“ In der neuen Saison „fangen wir wieder bei Null an“, blickt Oriana hoffnungsvoll voraus.

TSG Hechtsheim: Groß – Lagrini, Sepe, Oriana, Schuhmann – Wüst (70. Misok), Weissgerber, Erdogan, Jaatit – Müller, Sengül.



Aufrufe: 014.5.2017, 20:00 Uhr
Torben SchröderAutor