2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht

Dautaj spricht nach Remis gegen Rülzheim Klartext

Alzeys Stürmer fordert mehr Kombinationsfußball

ALZEY. Landesligist RWO Alzey kam beim Heimauftakt vor 200 Zuschauern nicht über ein 0:0 gegen Aufsteiger SV Rülzheim hinaus. Entsprechend groß war auch die Frustration beim Alzeyer Stürmerstar Vllaznim Dautaj. Er schimpfte: „Die erste Halbzeit war eine Katastrophe, wie schon in Weisenau. Die zweite Halbzeit war ein bisschen besser, aber das geht in dieser Liga nicht. Wir müssen schneller spielen, nicht zuviel mit dem Ball laufen und konzentrierter beim finalen Pass sein“. Damit analysierte der Ex-Regionalliga-Spieler ziemlich treffend, was eineinhalb Stunden auf dem Platz geboten wurde.

Dautaj selbst bemühte sich sehr, das Spiel in die richtigen Bahnen zu lenken. Immer wieder ließ er sich ins Mittelfeld fallen, holte sich dort den Ball ab und versuchte dann das Offensivspiel mit seiner enormen Schnelligkeit anzutreiben. Wirklich gelungen ist ihm das aber nicht, da er auch keinen hatte, mit dem er spielen konnte. Die anderen Angreifer, Alexander Kinsvater, Björn Grimm und Alexander Gabrielov verstrickten sich zu oft in einzelne Zweikämpfe oder spielten zu langsam, sodass die Alzeyer kaum in den torgefährlichen Raum kamen.

Und die beiden zentralen Mittelfeldspieler Sabri Abichou und David Jakob suchten zu selten den risikoreichen Pass, den es gegen ein solches Abwehrbollwerk braucht. So war das Offensivspiel der RWOler an Harmlosigkeit, an Berechenbarkeit kaum zu überbieten. Jedem dürfte nach diesem Spiel also klar geworden sein: Fußball ist ein Mannschaftssport und ganz alleine kann es Dautaj nicht richten. Froh war der Stürmer nur, dass auch der Gast nach vorne nicht viel hinbekam und aus den im Ansatz guten Kontern nur sehr wenig machte. „Gott sei Dank waren die vorne nicht so gefährlich“, so der Neuzugang aus Mannheim.

Vielleicht ist das aber nur eine Frage des Anspruchs. Vielleicht erwartet Dautaj noch zuviel von seinem Team zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison. Nicht anders sind die Worte von Trainer Frank Reichert zu deuten, der den etatmäßigen und sich im Urlaub befindenden Trainer Sascha Winsi für ein Spiel vertrat. Er analysierte: „Die erste Halbzeit war für mich im gelbgrünen Bereich und die zweite Halbzeit im grünen Bereich. Mit ein bisschen Glück gehen eins, zwei Chancen rein und wir gewinnen gegen den starken Gegner“. Die größte Möglichkeit auf den Siegtreffer vergab Kinsvater. Zum Pech der Alzeyer schob er den Ball aus circa zwölf Metern knapp am Pfosten vorbei, nachdem ihn Grimm in seiner besten Szene des Spiels hervorragend bedient hatte (75.). Zehn Minuten später ging der Ball von Mittelfeldmann David Jakob auch nur Zentimeter am Kasten vorbei. Beide Torchancen resultierten aus der stärksten Viertelstunde des Gastgebers, in der die defensivstarken Gäste allerdings auch platt wirkten. Dass es keine nennenswerten Torszenen der Rülzheimer gab, spricht für die Viererkette der Alzeyer: Lukasz Dreger, Björn Wissmann, Jan Höngen und Philipp Hornung, der nur in der ersten Hälfte leichte Unsicherheiten zeigte, machten einen wirklich guten Job und sorgten damit dafür, dass wenigstens ein Punkt auf dem Wartberg blieb.

RWO Alzey: Maaß - Wissmann, Dreger, Hornung, Höngen - Gabrielov (65. Ghoul), Abichou, Jakob, Grimm - Dautaj, Kinsvater (77. Loechelt)

Aufrufe: 010.8.2014, 21:36 Uhr
Nico BrunettiAutor