2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
Hinten v.l.: Trainer Serdal Gündogan, Alexander Skowronek, Mustafa Ertas Vorne v.l.: Fabian Angermeier, Stefan Bogojevic, Henoc Agbess
Hinten v.l.: Trainer Serdal Gündogan, Alexander Skowronek, Mustafa Ertas Vorne v.l.: Fabian Angermeier, Stefan Bogojevic, Henoc Agbess – Foto: Verein

Quelle Fürth: Abstiegskampf statt Bayernliga-Träume

Der Traditionsverein muss seine ursprünglichen Ziele korrigieren und sich strecken um in der Landesliga zu bleiben +++ Keeper Alexander Skowronek kommt von der SpVgg Bayreuth

Oben mitspielen” wollte die SG Quelle Fürth in der Landesliga Nordost. Doch nach dem Lockdown aufgrund der Corona-Pandemie stellt sich die Lage für den Traditionsverein völlig anders da. die Spitze und auch die vorderen Plätze sind meilenweit entfernt. In den 13 noch ausstehenden Spielen geht es bei nur vier Punkten Vorsprung auf die Relegationszone für den Tabellenzehnten knallhart gegen die Abstiegs-Relegation. Mit Alexander Skowronek (22) von der SpVgg Bayreuth gibt es einen neuen Torwart. Zudem sind vier Talente in den Kader von Trainer Serdal Gündogan aufgerückt. Der sieht trotz der schwierigen Lage aber genügend Potenzial im Kader, um die Klasse vorzeitig zu halten. Corona hat allerdings einiges durcheinandergebracht.
Serdal Gündogan, der seit Sommer 2018 Coach beim ehemaligen Drittligisten, ist Realist. Der 42-Jährige weiß, dass nach Corona nichts mehr so ist, wie es einmal war: "Auch wenn es immer noch die gleiche Saison ist, so hat sich doch vieles geändert. Die Kader der meisten Mannschaften in unserer Liga sehen völlig anders aus und daher ist es für mich ein anderer Wettbewerb.” Gündogan macht keinen Hehl daraus, dass ihm ein Saisonabbruch lieber gewesen wäre. "Das wäre für alle Beteiligten sicher die bessere Lösung gewesen. Aber wir nehmen die Situation an, stellen uns diesem neuen Wettbewerb und werden versuchen, das Beste daraus zu machen.” Die lange Pause seit dem 13. März wegen des Covid-19-Ausbruches haben die Kicker der Quelle Fürth gut überstanden: “Wir hatten bis Juli eigentlich nur zweieinhalb Wochen Pause. Ich muss die Jungs loben, die sehr viel individuell trainiert und sich fit gehalten haben. Nur Ende Juli haben wir noch einmal zwei Wochen pausiert." Seit dem 1. August läuft bei den Quelle-Kickern die Vorbereitung für die Restsaison in der Landesliga Nordost. Mit an Bord ist neben dem Neuzugang Alexander Skowronek auch ein Quartett aus dem eigenen Nachwuchs. Keeper Skowronek stammt aus dem Nachwuchs der SpVgg Greuther Fürth. Im Sommer 2017 schloss sich der Schlussmann, der durch seine Körperlänge von 1,90 Meter besticht, der SpVgg Bayreuth an. 25 Mal stand der heute 22-Jährige für die Altstadt zwischen den Pfosten, bringt also eine gewissen höherklassige Erfahrung mit nach Fürth. “Alexander tut uns unheimlich gut, denn unser Stammkeeper Markus Kredel wird in den kommenden Monaten wegen einer beruflichen Weiterbildung nicht immer zur Verfügung stehen. Wenn wir keinen neuen Torhüter bekommen hätten, dann hätte das bei uns für Bauchschmerzen sorgen können”, gibt Gündogan unumwunden zu. Mit Elias Zöller (19) und Leon Jenke (20) stehen zwar zwei weitere Talente zur Verfügung, die aber noch Erfahrung sammeln müssen. Zudem hat Gündogan ab sofort vier weitere Talente aus dem eigenen Nachwuchs zur Verfügung. Fabian Angermeier (18), Stefan Bogojevic (19, beide Mittelfeld) sowie die beiden 19 Jahre alten Angreifer Mustafa Ertas und Henoc Agbessi gehören in Zukunft zum Kader der Dambacher. "Wir freuen uns, dass es auch dieses Mal uns wieder gelungen ist, einige Jugendspieler für unsere erste Mannschaft zu überzeugen. Sie konnten bereits in der Jugend ihre Qualitäten unter Beweis stellen und werden diese hoffentlich auch weiterhin einbringen“, so Vorstand Mike Eglau.
Gündogan und sein Team bereiten sich nun intensiv auf den Re-Start vor, dem es aber - wie vielen seiner Kollegen - schwer fällt, die Lage zu beurteilen: "Wir wissen ja immer noch nicht, ob und wann wir genau starten können und ob dann auch Zuschauer dabei sein dürfen. Ohne Zuschauer, das wäre schlimm. Die meisten Vereine haben doch große Anlagen, da könnten sich doch ein paar Hundert Zuschauer problemlos verteilen. Das wäre dann sicher nicht so schlimm wie bei uns in der Stadt oder beim Baden, wo die Mindestabstände oftmals nicht wie gefordert eingehalten werden können.” Auch dem Thema Liga-Pokal blickt der 42-Jährige mit gemischten Gefühlen entgegen: „Es kann für den einen oder anderen eine Chance sein, wenn man denn in einen Lauf kommt. Es ist sicher noch eine zusätzliche Möglichkeit für die Mannschaften. Aber für manche könnte es auch eine doppelte Belastung werden. Wir jedenfalls legen unseren Fokus auf die Punktrunde und wollen so schnell wie möglich die erforderlichen Punkte für den Klassenerhalt holen.” Das erste Testspiel nach der langen Pause fand am Samstag statt und da verlor die Gündogan-Elf beim Regionalligisten 1. FC Nürnberg II mit 0:4 Toren. "Der Club ist schon weiter als wir, trainiert schon seit sechs Wochen. Wir haben uns aber für das erste Spiel ordentlich präsentiert und uns gut verkauft. Wir haben auch nicht so viel zugelassen, daher war ich mit dem ersten Auftritt zufrieden.” Den nächsten Test bestreiten die Dambacher am kommenden Samstag ab 11 Uhr beim Bezirksligisten TSV Burgfarrnbach.
Aufrufe: 013.8.2020, 08:23 Uhr
Dirk MeierAutor