2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Gespannter Blick: Simon Mohr (FSG Weilnau/W/S). Archivfoto: Breier
Gespannter Blick: Simon Mohr (FSG Weilnau/W/S). Archivfoto: Breier

Kontrahenten sind knapp besetzt

KOL & KLA HOCHTAUNUS: +++ Strohmann sucht den „Killerinstinkt“ / Mohr strebt Defensivverbesserungen an / Beide haben kleine Kader +++

HOCHTAUNUS . Wenn die heimischen Vertreter der Fußball-Kreisoberliga und Kreisliga A am Sonntag den fünften Spieltag absolvieren, geht es vor allem darum, in die Erfolgsspur zurückzufinden und mit Siegen oder Punktgewinnen den Weg in die vordere Tabellenhälfte einzuschlagen.

In der Kreisoberliga wartet die SGE Feldberg noch auf den ersten Punkt und steht am Sonntag um 15 Uhr in Arnoldshain im Heimspiel gegen den SV Seulberg bereits unter Zugzwang, nicht bereits früh den Anschluss zu verlieren. Aufsteiger SG Eschbach/Wernborn will zur selben Zeit in Wernborn mit dem zweiten Sieg mit den Gästen von der Spvgg 05/99 Bomber Bad Homburg gleichziehen und ins Tabellenmittelfeld rücken. Auf den gleichen Weg begibt sich der FC Neu-Anspach II, wenn er um 15 Uhr im Gastspiel beim Tabellennachbarn Eintracht Oberursel mindestens einen Zähler mitnimmt.

Weil in der A-Liga die Usinger TSG II und die SG Eschbach/Wernborn II spielfrei sind, liegt das Augenmerk auf erfolgreichen Heimspielen der SG Hundstadt und SG Wehrheim/Pfaffenwiesbach II. Während Hundstadt um 15 Uhr mit einem Dreier gegen den FV Stierstadt II ein ausgeglichenes Punktekonto erreichen würde, steht die punktlose SG Wehrheim/Pfaffenwiesbach II bereits um 13 Uhr am Oberloh vor der schweren Aufgabe, gegen den Zweiten SF Friedrichsdorf II die Nullnummer zu beenden.

Das Topspiel findet in der Kreisoberliga ebenfalls am Oberloh statt. Um 15 Uhr empfängt die SG Wehrheim/Pfaffenwiesbach mit der FSG Weilnau/Weilrod Steinfischbach jenen Gegner, gegen den sie zu Hause erst einmal als Sieger vom Platz gegangen ist. Im Gespräch mit dem Usinger Anzeiger äußerten sich die beiden Trainer Gregory Strohmann und Simon Mohr zu den Erfolgsaussichten, insbesondere nach einer 0:5-Pleite (Wehrheim) und der Aufregung bei Weilnau/W/S rund um den Spielabbruch am vergangenen Wochenende.

Wie bekommt Ihre Mannschaft das letzte Spiel aus dem Kopf?

Strohmann: Das haben wir gut verdaut. Stierstadt ist ein Topfavorit auf die Meisterschaft. Das Ergebnis war eindeutiger als der Spielverlauf. Viel schlimmer ist die schwere Verletzung von Tobias Ketter, der mindestens bis zum Jahresende fehlen wird. Wir haben die Seuche. Denn nun fallen bereits fünf Stammspieler mit langfristigen Verletzungen aus. Die fehlen uns an allen Ecken und Enden. Wir gehen personell am Stock. Das wiegt viel schwerer als das 0:5.

Mohr: Das ist kein Problem. Wenn es wiederholt werden sollte, machen wir uns auch keinen Kopf. Ich glaube aber nicht an eine Wiederholung. Wir haben das Spiel klar bestimmt und waren 100 Prozent effektiv. Ich war über weite Strecken zufrieden. Es gibt keinen Anlass zu Nervosität.

Nur für den Gewinner geht der Weg nach oben. Was muss die Mannschaft zeigen, um weiter positive Schlagzeilen zu schreiben?

Strohmann: In der Liga ist es von Platz vier bis elf ganz eng und man rutscht mit einer oder zwei Niederlagen deutlich ab. Allerdings hängt viel von der Tagesform ab. Wir müssen zuerst schauen, elf gesunde, einsatzfähige Spieler auf den Platz zu bringen. In Stierstadt waren wir nur noch zu zwölft und haben jetzt zwei weitere angeschlagene Spieler. Da müssen wir jetzt durch.

Mohr: Wir machen da weiter und spielen genauso aggressiv und mit der richtigen Einstellung wie in den vergangenen zwei Spielen. Wenn wir uns weiter in der Defensive verbessern, werden wir für die obere Tabellenhälfte gewappnet sein. Die Mannschaft ist sehr viel weiter als vor drei Wochen. Aber wir haben nur 13 Kreisoberliga-Spieler im Kader. Die müssen funktionieren. Das muss alles passen. Im Moment sind alle fit, aber es müssen auch alle durchspielen.

Bisher gab es Höhen und Tiefen. Was ist die größte Baustelle?

Strohmann: Momentan geht uns die Effektivität vor dem Tor ab. Das war vergangene Saison viel besser. In Stierstadt und auch in Kronberg hatten wir vor dem jeweiligen 0:1 hundertprozentige Torchancen. Wir müssen an der Chancenverwertung arbeiten. Darauf wurde das Training konzentriert. Wir haben extreme offensive Qualität, aber wir machen die Tore nicht wie letztes Jahr. Warum fehlt uns die Leichtigkeit? Der Killerinstinkt muss zurückkommen.

Mohr: Das ist eine extrem schwere Frage. Denn angesichts von nur 13 KOL-Spielern müssten Akteure aus der Zweiten sich anbieten und nachrücken, aber die kommen nicht ins Training. Dort liegt unsere größte Baustelle. Da gibt es keine Entspannung. Wir müssen mit einer effektiven Spielweise da durch und beten, dass sich keiner verletzt.

Die bisherige Bilanz zwischen beiden Mannschaften sah das jeweilige Auswärtsteam erfolgreicher. Wird die Statistik bestätigt oder diesmal durchbrochen?

Strohmann: Die Statistik sagt nicht viel aus. Die Tagesform ist entscheidend. Letztes Jahr hatten wir 3:1 geführt. Dann gab es eine Stunde Regenunterbrechung und wir verloren 3:4. Die Statistik ist wirklich egal. Wir müssen die WWS-Torjäger Louis Presle und Sören Hofmann in Schach halten. Die sind gegen uns immer gut drauf und effektiv vor dem Tor. Wenn wir das schaffen, gehen wir als Sieger vom Platz.

Mohr: Ich gebe gar nichts auf Statistik. Gerade wenn man sich darauf beruft, geht es genau anders aus. Das wird ein heißes Spiel. Für mich ist das Duell Neuland, aber ich freue mich darauf. Das wird ein heißer Tanz und ein offenes Spiel von beiden Seiten. Unser Vorteil ist unser besseres Selbstvertrauen nach dem letzten Spiel. Wir sind nach vorne gut aufgestellt. Wenn wir es auch defensiv schaffen, haben wir eine gute Chance, erfolgreich zu sein.



Aufrufe: 06.9.2019, 23:00 Uhr
Andreas Romahn (Usinger Anzeiger)Autor