2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
– Foto: Volkhard Patten

Bartsch: »Wir waren vielleicht zu überheblich«

KOL & KLA HOCHTAUNUS: +++ „Wieder geerdete“ SG Hundstadt trifft im A-Liga-Derby auf SG Eschbach/Wernborn II / Heimische Kreisoberligisten wollen im Abstiegskampf endlich wieder punkten +++

HOCHTAUNUS. Für die heimischen Teams der Fußball-Kreisoberliga und A-Liga steht am vorletzten Spieltag des Jahres 2019 der Abstiegskampf im Mittelpunkt.

In der Kreisoberliga bestreitet die SG Wehrheim/ Pfaffenwiesbach am Sonntag um 14.45 Uhr das ultimative Schlüsselspiel in Pfaffenwiesbach gegen den zuletzt stark aufspielenden Tabellenvorletzten FC Weißkirchen. Die Mannschaft von Trainer Gregory Strohmann gewann das Hinspiel zwar 7:0, legte dann aber eine Horrorserie mit nur zwei Siegen aus 14 Saisonspielen hin. Am Sonntag muss der vierte Sieg her, wenn bis zur Winterpause der Anschluss an die Nichtabstiegsplätze gehalten werden soll. Noch dramatischer mit nur zwei Saisonerfolgen ist die Bilanz beim Schlusslicht SGE Feldberg. Die Mannschaft von Trainer Manfred Klug ist Sonntag um 14.45 Uhr beim Rangsiebten SG Ober-Erlenbach krasser Außenseiter. Aufsteiger SG Eschbach/Wernborn feierte am 11. August einen überraschenden 7:0-Kantersieg zu Hause gegen die SGK Bad Homburg. Im Rückspiel am Sonntag wäre die Mannschaft von Trainer Andreas Arr-You froh, in Kirdorf gegen wieder erstarkte Gastgeber einen Punkt mitzunehmen, um im Abstiegskampf vier Zähler Vorsprung auf den Gegner zu behalten. Nach der 1:2-Heimniederlage gegen die Spvgg 05/99 Bomber Bad Homburg muss auch der FC Neu-Anspach II den Blick wieder auf die untere Tabellenhälfte richten. Im Heimspiel am Sonntag um 13 Uhr gegen den Tabellennachbarn SV Seulberg sollte gewonnen werden, um Abstand zur Kellerregion zu halten. Dagegen will die FSG Weilnau/Weilrod/Steinfischbach um 14.45 Uhr ihren Heimvorteil gegen die SG Oberhöchstadt nutzen, um mit dem achten Sieg an den Gästen vorbei ins obere Tabellendrittel zu rücken.

In der A-Liga hat die Usinger TSG II um 13 Uhr gegen den Vorletzten Teutonia Köppern II drei Punkte fest eingeplant, um im Rennen um den Aufstiegsplatz zwei bleiben. Gleiches gilt für den punktgleichen Tabellennachbarn SG Hundstadt, der um 14.45 Uhr zu Hause gegen den Aufsteiger SG Eschbach/Wernborn II auch Revanche für die 0:2-Hinspielniederlage nehmen will. Im Gespräch mit dem Usinger Anzeiger äußerten sich SGH-Erfolgstrainer Simon Bartsch und SG-Pressesprecher Sebastian Wirth zum bisherigen Saisonverlauf und den Lehren aus den Pleiten der vergangenen Woche.

Am vergangenen Wochenende erlebten beide Teams eine unerwartete Pleite. Was war schiefgelaufen?

Simon Bartsch: Die Mannschaft hat beim 0:6 gegen Steinbach kämpferisch alles vermissen lassen, was sie zuletzt so stark gemacht hat. Wir sind auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt worden. Wir haben gesehen, dass es nicht reicht, wenn wir nicht zu 100 Prozent eine geschlossene Mannschaftsleistung abrufen. Darauf müssen wir uns wieder besinnen. Wir waren nach unserer Siegesserie vielleicht auch zu überheblich. Das 0:6 haben wir uns selbst zuzuschreiben und in vielen Gesprächen aufgearbeitet.

Sebastian Wirth: Als Neuling in der Klasse hätten wir letzte Woche gegen Schlusslicht Wehrheim/Pfaffenwiesbach II gerne drei Punkte mitgenommen. Das 2:2 war am Ende leistungsgerecht. Wir haben zumindest einen Konkurrenten auf Distanz gehalten. Wir müssen gegen Hundstadt gleiche Einsatzbereitschaft und Zweikampfverhalten zeigen, aber besser geordnet nach vorne spielen, um mehr Torchancen zu kreieren. Wir haben den Ball zu wenig gehalten.

Hundstadt ist das Überraschungsteam der Liga und klarer Favorit. Was könnte den erwarteten Spielausgang verhindern?

Bartsch: Alle Spieler haben mir zugesichert, dass sie ein anderes Gesicht zeigen wollen als beim 0:6 in Steinbach. Wir müssen fußballerische Qualität auf den Platz bringen, spielerisch überzeugen und uns nicht auf die Qualität der Einzelkönner verlassen. Es ist unser letztes Heimspiel 2019 und wir wollen weiter zu Hause ungeschlagen bleiben. Dafür müssen alle an einem Strang ziehen. Wir haben es selbst in der Hand, eine Halbserie, die über unseren Erwartungen lag, erfolgreich abzuschließen. Darauf sind wir heiß und wieder geerdet auf dem Boden der Tatsachen.

Wirth: Wir haben in der Vorrunde bei unserem 2:0-Sieg gezeigt, wie wir bestehen können. Hundstadt ist Favorit. Wir wollen die personelle Herausforderung, dass unsere erste Mannschaft zeitgleich in Bad Homburg antritt, so gut wie möglich lösen. Es wird ein echtes Kampfspiel und wir wollen die Chance auf einen Punkt nutzen. Sie werden Revanche für die Hinspiel-Niederlage wollen. Da sind wir gewarnt und gewappnet.

Bevor das Hinspiel stattfand, kam es zuletzt vor fünf Jahren im Abstiegskampf der B-Liga zum Duell. Welche Rolle spielt die zwischenzeitliche Aufstiegs-Entwicklung?

Bartsch: Wir wissen das Spiel sehr gut einzuschätzen. Da ist es egal, wie lange das her ist und in welcher Liga es war. In dieser Saison werden die Würfel in jedem Spiel neu gemischt, denn jeder kann jeden schlagen. Es ist schon wegen der Entfernung ein Derby. Wir müssen sofort bereit sein, alles zu geben.

Wirth: Das spielt keine Rolle mehr. Wir freuen uns, mit der „Zweiten“ auf einem so guten Weg zu sein. Das ist auch ein Verdienst von Klaus Schöneich und wird jetzt von Andreas Arr-You und Tobias Suchy fortgesetzt. Hundstadt spielt eine tolle Rolle. Natürlich haben wir auch einige Spielerwechsel nach beiden Seiten gehabt. Deswegen freuen wir uns auf das Derby. Das ist auch eine Belohnung für nach den Leistungen der Vorsaison.

Welche Bedeutung hat das vorletzte Spiel 2019 für den Gang in die Winterpause?

Bartsch: Wir wollen da weiter machen, wo wir vor dem Ausnahme-Spiel in Steinbach aufgehört hatten. Wir können am Sonntag und eine Woche später gegen Teutonia Köppern II das Jahr 2019 zufriedenstellend abschließen. Ansonsten ist es aber ein Spiel wie jedes andere, denn wir wollen immer gewinnen. Am Ende wird abgerechnet. Ich bin optimistisch, dass wir in der Liga noch ein gehöriges Wörtchen mitreden. Die Mannschaft kann noch mehr und durchaus in der A-Liga bestehen.

Wirth: Wir wollen mit einem guten Gefühl in die Winterpause gehen und nächste Woche gegen Stierstadt II punkten. Wenn es schon gegen Hundstadt klappt, umso besser. Wir können gegen jeden in der Liga gut aussehen. Das ist unser Selbstverständnis. Lediglich gegen Mammolshain haben wir einmal die Grenzen aufgezeigt bekommen. Wir wollen nach Möglichkeit in beiden Spielen punkten.



Aufrufe: 022.11.2019, 23:11 Uhr
Andreas Romahn (Usinger Anzeiger)Autor