2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau
Trainer Sebastian Schmidt gibt seit mittlerweile zehn Jahren die Richtung vor bei der SG Lauter. 	Foto: Michelmann
Trainer Sebastian Schmidt gibt seit mittlerweile zehn Jahren die Richtung vor bei der SG Lauter. Foto: Michelmann

»Beweisen, dass wir in diese Liga gehören«

KOL FULDA-SÜD: +++ SG Lauter strebt (sportlichen) Klassenerhalt in der Fußball-Kreisoberliga Fulda Süd an / Vierer-SG setzt weiter auf eigenen Nachwuchs +++

Lauterbach. In der zurückliegenden Spielzeit der Fußball-Kreisoberliga Fulda Süd taumelte die SG Lauter dem Abstieg entgegen. Mit einem Punktedurchschnitt pro Spiel von nur 0,5 wurde die Schmidt-Elf als Vorletzter gewertet, entging durch den coronabedingten Saisonabbruch aber dem Abstieg. Eigentlich kann es in der nun beginnenden Spielzeit 2020/21 für die SGL selbst bei unveränderter Philosophie nur besser werden.

Die Viererspielgemeinschaft von Spvgg. HAS Heblos, TV Maar, TSV Wallenrod und TV Frischborn setzt in der Tat weiterhin auf Kontinuität und mit Blick auf das kickende Personal auf Eigengewächse. Fast alle Neuzugänge kommen aus der eigenen Jugend, Trainer Sebastian Schmidt ist schon zehn Jahre im Amt. Die LA-Sportredaktion hat sich mit dem Übungsleiter unterhalten.

Herr Schmidt, auf ein Neues in der Kreisoberliga. Denken Sie eigentlich manchmal daran, dass Sie ohne das Ausbrechen der Pandemie jetzt womöglich einen A-Ligisten trainieren würden?

Wäre die Saison nicht abgebrochen worden, wäre die Gefahr eines Abstiegs groß gewesen. Allerdings hätte alles erst gespielt werden müssen – und der Klassenerhalt war für uns ja noch möglich, auch wenn die Rettung eine große Herausforderung geworden wäre. Fest steht: Wir hätten lieber auf dem Platz bewiesen, dass wir in die Kreisoberliga gehören. Das wollen wir eben jetzt zeigen. Alles, was hätte passieren können, ist ohnehin hypothetisch. Es geht wieder von Neuem los.

Was lief vergangene Saison schief, das jetzt besser laufen muss?

Wir dürfen definitiv nicht mehr so viele Gegentreffer kassieren und müssen dazu in der Defensive viel besser stehen. Wobei ich betonen möchte, dass die Abwehrarbeit für mich schon im Sturm anfängt. Die gesamte Mannschaft muss besser gegen den Ball arbeiten. Daran haben wir in der Vorbereitung gearbeitet, um sogleich mit der 3:8-Niederlage im Kreispokal gegen Kiebitzgrund diesbezüglich einen Dämpfer zu erhalten. In diesem Spiel sind wir in alte Verhaltensmuster zurückgefallen, was mir gar nicht gefallen hat.

Janosch Christoph vom TSV Ilbeshausen ist der einzige externe Neuzugang, alle übrigen neuen Spieler stoßen aus der eigenen Jugendabteilung nach oben. Wer sind denn von ihnen die größten Talente beziehungsweise Hoffnungsträger?

Da einzelne Spieler herauszuheben, macht aus meiner Trainersicht keinen Sinn. Wir wollen, dass sich alle weiterentwickeln und im Seniorenbereich die nächsten Schritte gehen. Wir brauchen dabei Geduld, denn die Spieler brauchen allesamt noch ein bisschen Zeit. Bei den Jungs, die vergangene Runde schon zum Kader stießen, sieht man gute Fortschritte, etwa bei Stefan Sommer oder Till Schöninger.

Themawechsel: Was wäre die SG Lauter eigentlich ohne die Tore von Marco Hühn. Ist er auch als mittlerweile Vierzigjähriger für das Team noch unverzichtbar ?

Marco kann unsere vielen jungen Spieler sehr gut führen und ist deshalb weiterhin ein wichtiger Bestandteil des Teams. In einer Mannschaft, in der 22-Jährige nicht mehr zu den Jüngsten zählen, ist es wichtig, dass auch erfahrene Akteure dem Spiel die nötige Stabilität geben. Neben Marco Hühn sind natürlich auch Leute wie Ulli Dippel oder der wieder zur Verfügung stehende Andreas Greb als Führungsspieler enorm wichtig.

Wie lief die Vorbereitung. Waren Sie zufrieden ?

Trainingstechnisch war ich sehr zufrieden, denn wir hatten fast immer über 20 Spieler in den Einheiten, die also gut angenommen werden. Die Eindrücke der Testspiele waren durchwachsen. Es ist noch etwas Sand im Getriebe, gerade im Aufbauspiel. Wir verlieren da zu viele Bälle, was immer gefährliche Situationen vor dem eigenen Tor hervorruft. Zuletzt haben wir gegen die SG Stockhausen/Blankenau 3:1 gewonnen, das war ein ordentlicher Auftritt.

Welche Ziele haben Sie sich mit Ihrem Team vorgenommen ?

Priorität hat der Klassenerhalt. Diesen wollen wir erreichen, indem wir versuchen uns konstant im gesicherten Mittelfeld zu platzieren. In den Vereinen der SG wird seit Jahren eine sehr gute Jugendarbeit betrieben, daher wäre es wünschenswert, wenn wir den nachrückenden talentierten Spielern weiterhin die Kreisoberliga als Plattform anbieten könnten.

Sie sind schon lange im Fußballgeschäft, allein die vergangenen zehn Jahre Trainer bei der SG. Denken Sie persönlich, dass die Corona-Pandemie den heimischen Amateurfußball verändern wird ?

Das ist eine schwierige Frage. Ich hoffe in erster Linie, dass wir die nun startende Runde durchspielen können. Da ich mir nicht sicher, ob die Vereine einen nochmaligen Abbruch beziehungsweise ein langes Aussetzen von Spiel- und Trainingsbetrieb verkraften können. Ich meine da weniger finanzielle Aspekte, sondern die Gefahr, dass dem Fußball zu viele Spieler verloren gehen könnten. Auch aktuell stehen die Vereine schon vor großen Herausforderungen, wie etwa bei der Umsetzung der Hygienekonzepte. Alle wünschen sich auf den Sportplätzen die gewohnte Normalität zurück und dennoch sind wir alle gefordert, der durch die Pandemie veränderte Situation mit größter Sensibilität zu begegnen.



Aufgebot -P characters="206" id="56280" stylename="11_INF_Text_Sport">Zugänge: Janosch Christoph (TSV Ilbeshausen), Mohamed Abdirashid, Sebastian Woltert Ali Safi, Dario Vranesevic, Tim Zapke, Jannis Zimmer, Jean-Luc Heineck, Ronny Bergner, Ekko Stöppler (alle eigene Jugend)

Abgänge: keine

Tor: Jörg Heinrichs, Philipp Kolbe, Harald Mösner, Jonas Rockel, Jannis Zimmer

Abwehr: Leon Dahmer, Carsten Dietz, Ulrich Dippel, Patrick Eifert, Amir Erovic, Frederik Frimmel, Jan-Frederic Gnade, Florian Gompf, Andreas Greb, Hani Yassin Ismael, Marcel Kirsch, Christian Köhler, Timo Lippert, Tobias Lomp, Darius Perlak, Till Pontow, Till Schöninger, Tobias Trüber, Maximilian Wirth, Jonathan Woltert, Sebastian Woltert, Johannes Zinn

Mittelfeld und Angriff: Mohamed Abdirashid , Abdifatha Muse Abokor, Ronny Bergner, Paul Bernges, Janosch Christoph, Philipp Dahmer, Benjamin Döring, Timo Eheim, Johannes Euler, Johannes Etzold, David Fölsing, Raphael Heiß, Jean-Luc Heineck , Marco Hühn, Luca Krömmelbein, Christian Köhler, Florin Lungu, Jalil Mohammadi, Lucas Müller, Max Ortstadt, Ali Safi, Jacob Seibert, Maximilian Schmelzer, Johannes Schmelzer, Andree Schrimpf, Ekko Stöppler, Stefan Sommer, Cristian Turcin, Björn Wahl, Tim Zapke

Trainer: Sebastian Schmidt (wie bisher)

Saisonziel: Gesichertes Mittelfeld Titelfavorit(en): Lütter

Aufrufe: 04.9.2020, 10:30 Uhr
Lauterbacher Anzeiger Autor