2024-04-29T14:34:45.518Z

Ligabericht
Matchwinner: Doppelpacker Sedat Aktas (M.), hier im Zweikampf mit dem Lahnfelser Maximilan Stegnitz. 	Foto: Katrin Weber
Matchwinner: Doppelpacker Sedat Aktas (M.), hier im Zweikampf mit dem Lahnfelser Maximilan Stegnitz. Foto: Katrin Weber

Aktas trifft bei seinem Debüt gleich doppelt

GL GI/MR: +++ Waldsolms schlägt Aufsteiger Lahnfels auf eigenem Platz auch dank des Torjägers mit 4:1 +++

Waldsolms-Kröffelbach. Der erste Tabellenführer der neuen Saison in der Fußball-Gruppenliga heißt SG Waldsolms. Bei dem hart umkämpften und am Ende etwas zu hohen 4:1-Erfolg über Aufsteiger SG Lahnfels waren die Erfahrung sowie die Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Kasten zweifelsfrei die ausschlaggebenden Komponenten.

„Das Ergebnis spiegelt sicherlich nicht den Spielverlauf wieder“, meinte Gäste-Trainer Horst Prenzer, der sich eingestehen musste, dass seine Schützlinge in ihrem ersten Gruppenligaspiel jede Menge „Lehrgeld“ zahlen mussten. „Am allerschlimmsten sind die beiden Verletzungen“, fügte der Trainerfuchs unmittelbar an – sowohl Sven Brunet (32. Minute) als auch Patrick Schwaag (61.) mussten vorzeitig ausgewechselt werden und werden Lahnfels in den kommenden Wochen höchstwahrscheinlich nicht zur Verfügung stehen. Nach der ersten Ernüchterung konnte Prenzer der am Ende deutlichen Pleite aber doch noch etwas Positives abgewinnen: „Wir haben uns viele Chancen erspielt und sind wettbewerbsfähig. Das ist die wichtigste Erkenntnis“, sagte der 59-Jährige mit einem verschmitzten Lächeln, ehe er seinem Gegenüber zum Sieg gratulierte.

„Es war genau wie erwartet. Unser Vorteil war, dass wir die ganze Vorbereitung auf diesem Platz absolviert haben. Daher haben wir genau gewusst, auf was es hier gegen diesen kampfstarken Gegner ankommt“, meinte der zufriedene Waldsolmser Co-Trainer Mehmet Akci, der seinen im Urlaub weilenden „Chef“ Benni Höfer in doppelter Funktion auf und neben dem Feld vertrat.

Für die Gelb-Blauen lief der Start in die Partie alles andere als gut: Lahnfels tauchte in der 7. Minute erstmals im gegnerischen Sechzehner auf – und schlug umgehend zu. Auf dem holprigen Geläuf konnte SGW-Keeper Jannik Zörb einen eigentlich harmlosen Ball nicht kontrollieren – Basem Swelam legte quer auf Johannes Madsack, der ins leere Tor zum 1:0 einschoss (7.).

Jedoch wehrte die Freude über den Führungstreffer nur äußerst kurz: SGW-Kapitän Erik Diehl schlug einen langen Ball auf den durchstarteten Max Klapsch, der keine zehn Sekunden nach Wiederanpfiff das Spielgerät mit einer sehenswerten und platzierten Direktabnahme genau neben den rechten Pfosten setzte (7.). Neuzugang Sedat Aktas prüfte SGL-Schlussmann Sascha-Andre Ehlich wenige Minuten später mit einem Distanzschuss (9.), ehe sich die Begegnung eine längere Auszeit nahm. Beinahe aus dem Nichts sorgte ein Geniestreich von Diehl für die erstmalige Waldsolmser Führung: Erneut servierte der heimische Spielführer aus der eigenen Hälfte einen punktgenauen Pass auf Neuzugang Aktas, der abgezockt per Lupfer auf 2:1 stellte (28.).

Wer dachte, dass sich der Aufsteiger aus Lahnfels nun seinem Schicksal ergeben würde, wurde schnell eines Besseren belehrt.

„Wir haben nach dem Rückstand gut Druck gemacht, uns aber leider nicht belohnt“, ärgerte sich Lahnfels‘ Coach Prenzer. In der Tat erspielten sich die Gäste zwischen Minute 30 und 70 satte sieben Chancen. Dreimal parierte Zörb gegen Swelam (30.), Fabian Schmidt (38.) und Madsack (64.) mit teils spektakulären Flugeinlagen – bei den übrigen vier Möglichkeiten, die allesamt zu überhastet versiebt wurden, war dem Aufsteiger dann die fehlende Erfahrung anzumerken.

Wie einfach es sein kann, zeigte auf der anderen Seite der Gruppenliga-Dino, der sich im zuvor benannten Zeitraum seinerseits nicht einen einzigen Abschluss erarbeitet hatte. Der kurz zuvor eingewechselte Luca Auriga setzte Aktas mit einem perfekten Steckpass in Szene, welcher den gegnerischen Torwart erneut im hohen Bogen überlupfte und anschließend locker einschoss (79.).

Nun waren die tapfer kämpfenden Gäste endgültig geschlagen – Torjäger Fabian Schmidt, der mit 23 Treffern maßgeblichen Anteil am Aufstieg hatte, sah die gelb-rote Karte (79.). In Überzahl legte Niyazi Özdemir für die Platzherren in der Schlussphase sogar noch das 4:1 nach. Pascal Hommel probierte es zudem aus 45 Metern, doch sein Versuch landete knapp neben dem rechten Pfosten. Es wäre des Guten wohl auch etwas zu viel gewesen.



Aufrufe: 028.7.2019, 23:00 Uhr
Timo König (WNZ)Autor