2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
– Foto: SG Henneberg

Schillings letzter großer Streich

„Ich kenne nur zwei Personen, die so ein Happyend hinbekommen. Der Ronny bei seinem letzten Spiel und Rosamunde Pilcher bei ihren Filmen“, so der treffende Vergleich von Henry Hauck, der Stürmer Ronny Schilling viele Jahre unter seinen Fittichen hatte. „Er gehört zur Kategorie Legende. Einer der auf und neben dem Platz enorm wichtig war. Er konnte eine Mannschaft zusammenzuhalten, stärkte den Teamgeist mit seiner familiären Art zu leben“, sagt sein ehemaliger Coach weiter.

Es war der 29.05.2016, heute vor vier Jahren, als Ronny Schilling zum letzten großen fußballerischen Streich in Henneberg ansetzte. Die Kreisoberliga-Saison war am vorletzten Spieltag angekommen und seine Henneberger brauchten unbedingt den Sieg gegen Dreißigacker, um den Abstieg abzuwenden.

Vor diesem so enorm wichtigen Match, war der bullige Angreifer eigentlich schon deutlich kürzergetreten, konnte bei vielen Spielen in der Saison nicht mehr helfen. Eine hartnäckige Rückenverletzung, die Geburt des Sohnemanns, der Bau des Eigenheims – Gesundheit und Verpflichtungen ließen es für den heute 38-jährigen nicht mehr zu, wie gewohnt seinem Hobby nachzugehen. Aber in eben diesem letzten Match half er seiner Mannschaft nochmal wie in all den 15 Jahren als er das Trikot der Henneberger trug. „Das war ein sauwichtiges Spiel, in dem alles geklappt hat. Ich kann mir kein besseres letztes Spiel vorstellen. Es war emotional und wichtig für die Mannschaft. Ich konnte nochmal zeigen, dass ich es noch kann, obwohl ich vielleicht nicht mehr der Schnellste war“, erinnert sich der Goalgetter.

Bis zur Pause hatte er im Alleingang das Spiel entschieden. Eins mit links, eins mit rechts und eins mit dem Kopf – 3:0 beim Seitenwechsel. „Wenn er auf dem Platz stand, hast du dich einfach stark gefühlt“, sagt Mitspieler Daniel Böhm über den ehemaligen Kollegen. „Eben ein Kämpfer vor dem Herrn und Motivator. Auch bei aussichtlosen Spielständen war er noch in der Lage alle zu motivieren, Ziele auszugeben und sich selbst dafür alles abzuverlangen“, sagt Böhm weiter. Am Ende gewannen Ronny Schilling und die SG Henneberg 4:1 gegen Dreißigacker und sicherten damit den Klassenerhalt. Auch ein Verdienst ihres Stürmers, dem Torgaranten für viele Jahre. Ein letztes Mal hatte der Vollblut-Angreifer alle Trümpfe ausgepackt, ehe er sich in die Fußballrente verabschiedete. „Der hat sein letztes Hemd gegeben. Er ist einer der wenigen Stürmer, die ich trainiert habe, die immer gewühlt und gearbeitet haben. Er hat auch aus sehr wenigen Chancen Tore gemacht. Es war schon stark, was er geleistet hat - ein echter Instinktstürmer“, weiß Harald Eichhorn zu berichten, der ihn einige Jahre in Henneberg trainierte.

Viele Spielzeiten trug Ronny Schilling die Kapitänsbinde der Henneberger am Arm, versuchte vorzuleben, was er von seinen Nebenleuten erwartete. Heute trägt David Kempf die das Stück Stoff mit dem Vereinsemblem drauf. „Ronny ist für mich als sein Nachfolger auch ein Vorbild“, sagt David Kempf. Apropos Vorbild: In seiner aktuellen Funktion im Verein will Ronny Schilling den kleinen Kickern etwas auf den Weg geben. Gemeinsam mit dem Trainer-Kollegen Jan Mußmacher trainiert er die allerjüngsten Fußballer, die Bambinis. Mit von der Partie: Sohnemann Leonard. Aber aktuell ruht bei den Fußballzwergen der Ball. Corona macht im Moment einen Strich durch die Rechnung.

Aufrufe: 029.5.2020, 09:00 Uhr
FuPaAutor