Ein letzter, langer Jubel

Man darf es gar nicht laut sagen: Aber mit diesem Rekord-Resultat der abgelaufenen Verbandsliga-Saison (gemeinsam mit dem Binger 9:0 gegen Winnweiler) war der Gast aus Offenbach noch gut bedient. Indes: Die Offenbacher spielten die Partie sauber und fair zuende. Und das obwohl die meistern FSV-Kicker spätestens zur Pause gedanklich schon beim Schoppen in der Heimat gewesen sein dürften, hatte die SGE doch weitere Gelegenheiten, um den Vergleich sogar zweistellig zu gestalten.

„Es war zu sehen, dass die Mannschaft befreit aufgespielt hat. Diese Vorstellung ist sicher auch eine gute Bewerbung für die noch ausstehenden Gespräche“, freute sich auch Vereinsvorsitzender Klaus Meffert. Sorgenfalten während der Runde waren auch bei ihm inzwischen einem Siegersschmunzeln gewichen. Man sehe sich auch in der Entscheidung bestätigt, so Meffert rückblickend, in der Winterpause in der Trainerfrage tätig geworden zu sein. „Ich habe es noch nie gesehen, dass eine Mannschaft in dieser Klasse mit zwei Trainern arbeitet.“ Für die neue Runde heißt das: „Patrick Krick ist die Nummer eins, mit Dimitri Mayer haben wir einen sehr guten Co-Trainer dazugewonnen.“

Und auch Patrick Krick konnte das letzte Duell seiner Jungs relativ entspannt verfolgen. Der Coach hatte mehr nach dem Abpfiff zu kämpfen, um die Mannschaft zu einem ordnungsgemäßen Fan-Foto zu postieren. „Das ist doch nicht vor der Saison. Sieht so ein Jubel-Foto aus?“, monierte er und frotzelte weiter. „Die hatten in dieser Runde vielleicht zu selten Grund zum Jubeln.“

Vielleicht hatten sich die Kreuznacher aber auch schon während der 90 Minuten gegen Offenbach für den Moment ausgejubelt. Denn dazu gab es genügend Anlass. Besonders bei den üblichen Verdächtigen wie Niklas Schneider (2), René Mecking (2), Tim Hulsey, Michael Schmuck oder Baris Yakut. Doch diesmal trug sich auch Pascal Missal mit einem Doppel-Pack in die Trefferliste ein.

Und dabei konnte sich jedes Tor auf seine Weise sehen lassen. Fast immer schnell und über die Außen wurden die Angriffe vorgetragen und ganz oft vor der Torlinie ordentlich quergelegt. Schnelles und direktes Passspiel aus dem Zentrum heraus ließ die knapp einhundert Zuschauer von Beginn an mit der Zunge schnalzen. Nicht unter den Torschützen, aber viel an der kreativen Spieleröffnung beteiligt war wieder einmal der bärenstarke Deniz Darcan, der selbst dreimal in aussichtsreicher Position gescheitert war. „Die Jungs haben gezeigt, dass sie Fußballspielen können“, lobte Krick. „Es war ein seriöser Auftritt mit schön herausgespielten Toren. Genau das wollten wir zeigen.“

Und so geht‘s weiter: Nach dem letzten Meisterschaftsspiel folgen noch drei, vier Trainingseinheiten und dann eine ausdauernde Pause. „Die hatten wir vor der Runde nicht, die brauchen wir aber jetzt.“ Trainingsauftakt wird dann Anfang Juli sein, bevor die neue Verbandsligarunde wahrscheinlich am zweiten Augustwochenende startet. Zu Beginn der neuen Runde sollen dann möglichst alle dabei sein, die die alte beendet haben. Bei den meisten sieht es auch danach aus. Kleine oder große Fragezeichen stehen dennoch hinter einigen Akteuren, so sollen dem Vernehmen nach etwa Mohamed Morchid und Baris Yakut bei Hassia Bingen im Gespräch sein. Aber es soll ja auch noch der eine oder andere bei den Blauen dazukommen.

SG Eintracht: Aydin – Baumann, Simioanca (69- Kuba), Pflüger – Darcan, Yakut (83. Morchid), Missal, Mecking, Hulsey – Schneider (54. Satici), Schmuck.

Tore: 1:0 (25.) Schneider, 2:0 (30.) Yakut, 3:0 (35.) Schneider, 4:0 (52.) Mecking, 5:0 (56.) Missal, 6:0 (60.) Missal, 7:0 (62.) Mecking, 8:0 (72.) Hulsey, 9:0 (90.) Schmuck.

Schiedsrichter: Sebastian Epp (Busenberg).

Zuschauer: 100.