2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Seit Patrick Meingast (Mitte), der 2003 als Spieler zur SG Chambtal gekommen ist, die Geschicke der Weidinger und Dalkinger als Trainer lenkt, war es stetig bergauf gegangen. 2019 führte er die SG zur Kreisliga-Meisterschaft.
Seit Patrick Meingast (Mitte), der 2003 als Spieler zur SG Chambtal gekommen ist, die Geschicke der Weidinger und Dalkinger als Trainer lenkt, war es stetig bergauf gegangen. 2019 führte er die SG zur Kreisliga-Meisterschaft. – Foto: Simon Tschannerl

Die Ära Meingast geht zu Ende

Der langjährige Erfolgstrainer der SG Chambtal beendet seine Tätigkeit. Er möchte aber nicht als Absteiger gehen.

In ein paar Monaten wird bei der SG Chambtal eine Ära zu Ende gehen. Patrick Meingast, der seit sechs Jahren Chefanweiser der Fußballer aus Weiding und Dalking ist, wird seine erfolgreiche Tätigkeit auf eigenen Wunsch beenden. Der 34-jährige Übungsleiter führte das Team um Torjäger Samuel Burgfeld 2019 zur Kreisliga-Meisterschaft. Eine Spielzeit zuvor scheiterten Bucher, Serve, Günther & Co. als Vizemeister in der Aufstiegsrelegation.

Auch in der Bezirksliga läuft es für den Underdog in der „Corona-Spielzeit“ mit Tabellenplatz zehn recht ordentlich. „Es war und ist eine wunderbare Zeit. Jahr für Jahr ist es stetig bergauf gegangen und ich bin schon stolz, was in den letzten Jahren bei der SG Chambtal zusammengewachsen ist. Der Verein ist hervorragend geführt und als Trainer kann man dort stets in Ruhe arbeiten“, sagt Meingast. Er war 2003 als Spieler vom FC Chammünster zum Fusionsverein gewechselt und hat unter Trainer-Ikone Karl-Heinz Zollner die erfolgreiche Bezirksliga-Ära als Spieler mitgeprägt.

„Die SG Chambtal ist längst mein Herzensverein und eine Art zweite Familie geworden. Ich musste zwar auch ein paar Tiefen mitmachen. Es überwiegen aber eindeutig die positiven Erinnerungen und Erfolge. Zudem habe ich viele Freunde fürs Leben gewonnen“, sagt der C-Lizenzinhaber, der mittlerweile zu einem der dienstältesten Übungsleiter im Fußballkreis Cham/Schwandorf zählt.

Mission war nicht immer einfach

Die Mission bei der SG Chambtal war für den ehrgeizigen Coach aber nicht immer einfach. Vor ein paar Jahren sei ine Reihe von absoluten Leistungsträgern weggebrochen. Daniel Engl und Andi Lohmer sind nach Cham gewechselt, Abwehrchef Andi Bauer hat aufgehört.

„Es war eine extreme Herausforderung, diese schwerwiegenden Abgänge zu kompensieren und die Kreisliga zu halten . Im Kollektiv haben wir es aber geschafft und durch die gute Jugendarbeit, die der Verein immer schon betreibt, eine Perspektive bekommen. Die konnten wir nutzen und sind jetzt wieder in der Bezirksliga. Man kann getrost sagen, dass diese anspruchsvolle Spielklasse für die SG Chambtal eine Riesengeschichte ist“, schmunzelt Patrick Meingast, der im Vorjahr Vater geworden ist und mit seiner Familie in der Nähe von Schorndorf ein Haus gebaut hat. Die Entscheidung, den Klub zu verlassen, ist schon länger in Patrick Meingast gereift: „Vor meiner Zeit als Chefcoach war ich bereits zwei Jahre Co-Trainer. Ich denke, nach dieser sehr langen Zeit wird beiden Seiten eine Veränderung nicht schaden. Leicht gefallen ist mir mein Entschluss trotzdem nicht.“

SG-Abteilungsleiter Martin Karl lässt seinen ehemaligen Mitspieler nur ungern ziehen: „Patrick Meingast und ich sind seit Jahren eng befreundet. Wir hätten sehr gerne weiter mit ihm zusammengearbeitet. Was er in den vergangenen Jahren für den Verein geleistet hat, kann man eigentlich gar nicht genug würdigen. Er ist ein herausragender Trainer, der sich auch um viel Dinge abseits des Rasens gekümmert hat. Er wird eine sehr große Lücke hinterlassen.“

Großes Ziel ist der Klassenerhalt

Vor seinem Abschied hat Meingast aber noch ein großes Ziel vor Augen. „Ich möchte nicht als Absteiger gehen. Die Liga ist verdammt eng, aber wir haben es im Kreuz, unser großes Ziel zu schaffen. Das wäre auch aus dem Grund sehr wichtig, dass in der Mannschaft durchaus noch Potenzial steckt.“

Wohin es den 34-Jährigen dann verschlagen wird, steht noch in den Sternen: „Aktuell stehe ich bei keinem Verein im Wort. Grundsätzlich würde ich gerne Trainer bleiben, aber nicht auf Biegen und Brechen. Wenn ich etwas mache, muss eine vernünftige sportliche Perspektive vorhanden sein“, sagt Meingast.

Auch bei der SG Chambtal gibt es im Moment noch keine Nachfolgelösung. „Die ganze Pandemie-Situation erschwert die Planungen enorm. Dennoch sind wir natürlich bestrebt, zeitnah einen neuen Trainer präsentieren zu können. Die ersten Gespräche gab es bereits“, lässt Martin Karl wissen.

Aufrufe: 016.2.2021, 14:00 Uhr
Thomas SeidlAutor