2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Auf Manuel Lauer (rechts) und die SG Stockhausen/Blankenau wartet die nächste Aufgabe in der Kreisliga A. 	Foto: Zinn
Auf Manuel Lauer (rechts) und die SG Stockhausen/Blankenau wartet die nächste Aufgabe in der Kreisliga A. Foto: Zinn

»Alle so, wie ich erwartet hatte

KLA FULDA/LAUTERBACH: +++ Christopher Erb mit Stockhausen/Blankenau wieder Spitzenreiter +++

Stockhausen (chn). Mit 6:0 bezwang die SG Stockhausen/Blankenau am Wochenende den Vorletzten SG Giesel und feierte somit den bis dato höchsten Saisonerfolg in der Fußball-Kreisliga A Fulda/Lauterbach. Allerdings gab es auch noch Platzverweise für Tom Münker und Patrick Scheibelhut, die nun erst einmal fehlen werden.

So auch am Sonntag (15 Uhr), wenn es für das Team von Trainer Christopher Erb (32), seit Saisonbeginn im Amt, zum Derby gegen die FSG Wartenberg/Salzschlirf kommt. Vorab stand der SG-Übungsleiter unserer Sportredaktion für einige Fragen zur Verfügung.

Acht Siege aus zehn Spielen, erst eine Niederlage, Tabellenplatz eins: Gibt es aktuell überhaupt irgendwas, das Sie am bisherigen Saisonverlauf Ihrer Mannschaft stört?

Das ist für die Verhältnisse, aus denen der Verein herkommt, schon überragend und das Maximale, was man aus so einem Verein rausholen kann. Es war kein Spiel dabei, bei dem ich sagen würde, dass wir schlecht waren. Selbst bei der Niederlage gegen Pfordt waren wir weit überlegen, haben aber leider die Tore nicht gemacht. Man hat durchaus gesehen, dass wir gegen gute Mannschaften bestehen könne. Verbessern kann man sich natürlich dennoch immer, derzeit hat aber alles ganz gut gegriffen.

Worin sehen Sie die Hauptursache, dass es für Sie als neuer Trainer auf Anhieb so rund läuft bei der SG Stockhausen/Blankenau?

Ich habe meine eigene Art und mein eigenes Denken von einem System her, wie man eben Fußball spielt und Erfolg haben kann. Wir hatten daher das System etwas verändert und Dinge, die die Mannschaft meiner Meinung nach vergangenes Jahr falsch gemacht hat, abgestellt. Das hat in meinen Augen auch ganz gut funktioniert. Wir wollten die Zahl der Gegentore auf jeden Fall reduzieren, und das ist auch schon mal ein riesiger Erfolg, der sich eingestellt hat, wenn man sich unser derzeitiges Torverhältnis einmal anschaut. Jeder Trainer macht nun einmal etwas anderes. Ich habe den Fußball auch nicht neu erfunden, aber es scheint zu passen – zumindest Stand jetzt.

Am vergangenen Wochenende feierten Sie mit Ihrem Team einen Kantersieg gegen die SG Giesel. In den letzten fünf Minuten, also als im Grunde schon alles gelaufen war, kassierten jedoch zwei Ihrer Spieler Platzverweise wegen vermeintlicher Beleidigungen. Wie haben Sie diese Situationen erlebt?

Ich habe selbst nicht mehr gespielt und war da von außen auch verwundert. Ich kann nur eins sagen, nämlich, dass die beiden Spieler sich meiner Meinung nach nicht zu irgendeiner Aussage hätten hinreißen lassen dürfen – egal, wie schlimm eine Aussage nun war. Das alles hat dann die Stimmung etwas gedrückt, das Ergebnis hatte keine Rolle mehr gespielt – man hat das einfach gemerkt im Sportheim. Ob die Platzverweise nun gerechtfertigt waren oder nicht, das müssen andere entscheiden. Ich habe zu meinen Jungs gesagt, ich will auch gar nicht wissen, was da für Worte gefallen sind. Es war wohl aber keine direkte Schiedsrichter-Beleidigung, sondern hatte eher was mit der Situation zu tun gehabt.

Am Sonntag wartet die FSG Wartenberg/Salzschlirf. Wie schätzen Sie Ihren Derby-Gegner ein?

Bei denen ist Licht und Schatten. Auf der einen Seite können die jede Mannschaft schlagen, und dann bekommen sie auch mal acht Stück, wie jetzt gegen Vogelsberg. Das ist aber ein guter Gegner, die stehen nicht umsonst auch da oben. Und mit dem Boris Loch haben die sicherlich noch etwas Stabilität erhalten. Das wird ein sehr schweres Spiel für uns.

Gibt es in diesem Jahr eine Mannschaft, die Sie bislang in irgendeiner Form überrascht hat?

Eigentlich ist alles so, wie ich es erwarte habe. Ich hatte gesagt, Bimbach ist der klare Favorit. Ich dachte, Hauswurz ist oben dabei – und Vogelsberg hatte ich auch auf der Rechnung. Aktuell stehen alle so, wie ich das gedacht hatte – außer uns natürlich.

Nach dem bisherigen Saisonverlauf: Was ist drin für Ihre Mannschaft in dieser Runde? Und wie ist die Stimmung in der Mannschaft?

Es wird auch mal geflachst und man will natürlich so lange wie möglich oben bleiben. Aber ich bin auch realistisch. Die nächsten drei Spiele sind richtungsweisend, da kommen richtig gute Gegner. Es kann auf jeden Fall noch viel passieren, es ist ja alles noch sehr eng. Von meiner Seite aus hat sich an Platz fünf oder sechs auch noch nichts geändert. Zwei Spieltage vor Schluss würde ich auch sagen, wir wollen Meister werden – aber das ist noch ein ganz langer Weg.



Aufrufe: 012.10.2017, 08:00 Uhr
Lauterbacher AnzeigerAutor