2024-05-10T08:19:16.237Z

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Kaum vom Ball zu trennen: Lukas Busch, Flügelflitzer von der SG Waldsolms, hier gegen den Steinbacher Marco Maser (l.). 	Foto: Martin Weis
Kaum vom Ball zu trennen: Lukas Busch, Flügelflitzer von der SG Waldsolms, hier gegen den Steinbacher Marco Maser (l.). Foto: Martin Weis

Hessenauswahl kann warten

Fußball-Gruppenliga: +++ Waldsolmser Flügelflitzer Lukas Busch setzt andere Prioritäten +++

Wetzlar. Der Weg zum Fußballprofi ist ein Kindheitstraum, den sich die allerwenigsten erfüllen können. Viele Spieler setzen dabei in jungen Jahren alles auf eine Karte und bereuen ihre Entscheidung früh.

Einer, der sich bewusst gegen diesen Weg entschieden hat, ist Lukas Busch. Der Flügelflitzer von der SG Waldsolms ist hoch veranlagt, durchlief im Jugendbereich sämtliche Kreis- und Bezirksauswahlen und gehörte stets zu den besten seiner Zunft. Doch ein Wechsel kam für ihn nie in Frage. „Ich habe mich in Waldsolms immer wohl gefühlt“, begründet der 21-Jährige, der derzeit eine Ausbildung im Bereich der Landwirtschaft absolviert und an diesem Sonntag (15 Uhr) mit seiner Mannschaft beim TSV Michelbach antritt.

Aufgewachsen auf einem Bauernhof in Brandoberndorf, standen für den bescheidenen Rechtsfuß Familie und Freunde immer an erster Stelle. Die große Möglichkeit, sich vor einigen Jahren als Nachrücker bei der Hessenauswahl für höhere Aufgaben zu empfehlen, lehnte Busch aus einem für ihn guten Grund ab: „Mein Bruder Hannes ist an diesem Tag für ein Jahr verreist. Ich wollte ihn zum Flughafen begleiten. Das war für mich selbstverständlich.“

In seinem vierten Seniorenjahr blüht der Außenspieler, der in der Vergangenheit immer wieder von schweren Verletzungen zurückgeworfen wurde, nun so richtig auf. Neun direkte Torvorlagen in zehn Einsätzen sind Ligatopwert – hinzu kommen drei selbst erzielte Treffer. „Ich denke, dass ich vor allem von meiner Schnelligkeit und meiner Zweikampfstärke lebe“, meint der bescheidene Topvorbereiter, der sich angesprochen auf seine eigenen Stärken mit einer Antwort merklich schwertut. Deutlich einfacher gehen ihm die eigenen Schwächen von den Lippen: „Verbesserungsbedarf besteht im Abschluss und im Kopfballspiel.“

Hauptprofiteur ist bislang Sedat Aktas (15 Treffer, acht Vorlagen von Busch). „Er macht die Dinger eiskalt rein. So einen Spieler hat uns in den vergangenen Jahren gefehlt“, findet der Flügelflitzer lobende Worte. Auch Trainer Benni Höfer spielt laut Busch in der persönlichen Entwicklung eine tragende Rolle: „Ich denke, dass er mich besser gemacht hat. Der Stil, den er spielen lässt, kommt meinen Stärken entgegen. Zudem ist er ein guter Motivator.“

Den aktuellen Höhenflug will die SG Waldsolms nun am Wochenende gegen den TSV Michelbach fortsetzen. Gut möglich, dass auch Busch wieder eine tragende Rolle spielen wird. „Ich weiß nicht viel über den Gegner, denke aber, dass wir nicht chancenlos sind. Michelbach ist ein starker Aufsteiger, der scheinbar nicht zu unrecht ganz oben in der Tabelle mitmischt. Das zeigen die Siege gegen Burgsolms oder Braunfels“, weiß der 21-Jährige.

Ob und welcher Mitspieler in Michelbach von Buschs Vorlagenqualität profitieren wird, wird sich zeigen. Aktas weilt im Urlaub. Für Busch vielleicht ja auch eine gute Möglichkeit, um an der eigenen „Abschlussschwäche“ zu arbeiten. Es würde die Chancen steigern, sich den Kindheitstraum mit Verspätung doch noch zu erfüllen.



BRaunfels gerät langsam unter Druck

Der FC Burgsolms hat mit dem 7:0-Erfolg bei der SG Lahnfels ein echtes Statement an die Konkurrenz gesetzt- Trotzdem bremst Peter Nagel die Euphorie: „Den Sieg dürfen wir nicht überbewerten.“ Gegen den TSV Bicken (Sonntag, 16 Uhr) erwartet der Übungsleiter von seinen Jungs erneut volle Konzentration: „Der Gegner hat bisher sehr merkwürdige Ergebnisse erzielt. Scheinbar spielen sie ganz gut nach vorne“, fällt Nagel eine gezielte Aussage über den Verbandsliga-Absteiger sichtlich schwer. „Ich denke, dass uns der offensive Spielstil von Bicken entgegenkommt. Wir wollen natürlich den nächsten Dreier einfahren“, so Nagel. Veli Ülgüt, Johannes Paal und Nils Ahäuser kehren wohl in den Kader zurück.

Die Lage beim FSV Braunfels wird langsam bedrohlich. Das 1:4 beim FC Ederbergland war für die Schlossstädter bereits die siebte Niederlage der laufenden Saison. „Ich bin gerade auf der Suche, die richtige Mischung zwischen Spaß und Ernsthaftigkeit zu finden. Die Saison ist noch lange, deshalb sollten wir uns nicht unnötig unter Druck setzen“, bewahrt Trainer Roman Schramm kühlen Kopf. Gegen Tabellenführer TSV Steinbach II (Sonntag, 15 Uhr) gehen seine Schützlinge als Außenseiter ins Rennen: „Es geht für uns darum, so wenig Fehler wir möglich zu machen. Unschlagbar sind sie nicht“, so Schramm. Er selbst wird wieder wieder auf dem Platz stehen, ansonsten bleibt der Kader unverändert. (tmk)

Aufrufe: 017.10.2019, 08:00 Uhr
Timo KönigAutor