2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
– Foto: Sascha Köppen

15.000 Eu­ro Schmer­zens­geld für Fuß­bal­ler

Dem Kreis­li­ga­spie­ler vom SSV Er­krath wa­ren nach ei­nem Spiel sie­ben Zäh­ne aus­ge­schla­gen wor­den.

Mehr als vier Jah­re nach ei­nem Skan­dal-Spiel in der Fuß­ball-Kreis­li­ga sind seit Don­ners­tag al­le ju­ris­ti­schen Nach­spie­le be­en­det. Im Sep­tem­ber 2016 hat­te ein Spie­ler des SFD 75 Düs­sel­dorf nach ei­ner Par­tie ge­gen den SSV Er­krath aus­ge­holt – und dem SSV-Ka­pi­tän durch ei­nen Faust­schlag von hin­ten ei­nen dop­pel­ten Kie­fer­bruch zu­ge­fügt.

Sie­ben Zäh­ne ver­lor das Op­fer da­durch. Der Tä­ter (jetzt 26) wur­de für sei­nen Aus­ras­ter nun zum drit­ten Mal zur Ver­ant­wor­tung ge­zo­gen: Nach ei­ner Spiel-Sper­re durch ein Sport­ge­richt und ei­ner zu­sätz­li­chen Be­wäh­rungs­stra­fe we­gen Kör­per­ver­let­zung muss der Schlä­ger sei­nem da­ma­li­gen Op­fer nun 15.000 Eu­ro zah­len. Das ist das Er­geb­nis ei­ner Ver­hand­lung am Don­ners­tag vor dem Land­ge­richt.

Emo­tio­nal auf­ge­la­den war die Stim­mung da­mals schon wäh­rend des Fuß­ball­spiels. Aber auch nach Ab­pfiff wur­de der Dis­put von zwei SFD-Ak­teu­ren wei­ter ge­schürt und zu­ge­spitzt. Meh­re­re Team-Mit­glie­der sol­len sich auf dem Weg zum Park­platz ei­ner Grup­pe von SSV-Spie­lern ge­nä­hert, ei­nen der Er­kra­ther be­droht ha­ben. Als de­ren Ka­pi­tän (jetzt 36) da­zu kam, um die Wo­gen zu glät­ten, traf ihn von hin­ten der Faust­hieb. Der führ­te zu ei­nem dop­pel­ten Bruch im Kie­fer­ge­lenk und dem Ver­lust von sie­ben Zäh­nen.

Wo­chen­lang hüll­te sich das SFD-Team da­mals in Schwei­gen. Doch Zeu­gen des SSV konn­ten die Tä­ter zwei­fels­frei iden­ti­fi­zie­ren. Der SFD-Spie­ler mit der Num­mer 10 wur­de für den fol­gen­schwe­ren Faust­schlag vom Sport­ge­richt mit der Höchst­stra­fe be­legt: 18 Mo­na­te Sper­re. Ei­ner sei­ner Mann­schafts­ka­me­ra­den kam mit ei­ner mehr­wö­chi­gen Sper­re da­von.

Vor dem Straf­ge­richt wur­de der Schlä­ger 2018 zu sechs Mo­na­ten Be­wäh­rungs­stra­fe ver­ur­teilt. Das Op­fer dräng­te aber zu­sätz­lich auf ein Schmer­zens­geld von „min­des­tens 10.000 Eu­ro“, auf Scha­den­er­satz für die sie­ben Zäh­ne so­wie auf Er­werbs­ver­lust, zog da­für vors Land­ge­richt. Dort ge­lang ein von bei­den Sei­ten an­ge­streb­ter Kom­pro­miss: Der Schlä­ger will dem Op­fer jetzt ins­ge­samt 15.000 Eu­ro zah­len. Ein Teil da­von (2400 Eu­ro) soll noch bis En­de des Mo­nats über­wie­sen wer­den, der Rest in 36 Mo­nats­ra­ten von je 350 Eu­ro.

Aufrufe: 06.11.2020, 19:00 Uhr
RP / Wulf KannegießerAutor