Seyfert sensationell: Hadamar Vierter

Nach 2:0-Führung wähnten sich die Hausherren bereits als sicherer Sieger, mussten dann aber bis zur letzten Aktion zittern. Mit einer fantastischen Parade verhinderte der 19-jährige Ersatzkeeper Marco Seyfert den Nackenschlag in letzter Minute. "Sensationell. Damit hat Marco uns heute den Sieg gerettet", fielen seinem Trainer die Steine vom Herzen, als Schiedsrichterin Sabine Stadler die Begegnung beendete. Die gute Unparteiische wurde von den wütenden Seligenstadtern umringt und zog nach Spielschluss noch Rot gegen Gäste-Spieler Tobias Leis - eine Randnotiz.

Neugebauer trifft kurz vor der Pause

Die Geschichte des Spiels begann nach Abtastphase mit der ersten Riesenchance für Lukas Haubrich. Der Rot-Weiß-Stürmer lief frei auf das gegnerische Tor zu (19.) und wurde nach zu langem Zögern in letzter Sekunde ausgebremst. Auf der anderen Seite zielte Carlos McCrary aus 18 Metern einen Freistoß ins untere Eck, doch Leon Hasselbach tauchte ab und verhinderte den Rückstand. Dabei zog sich der junge Keeper eine Verletzung an der Schulter zu. Der knapp ein halbes Jahr jüngere Seyfert betrat den Platz (29.) und wurde später am Nachmittag zum Matchwinner. Kurz vor der Pause gelang Markus Neugebauer (45.) nach Freistoß von Jonas Herdering die nach Hadamarer Chancenplus verdiente 1:0-Führung. Robin Böcher hatte per Kopf verlängert und Neugebauer per Kopf vollendet.

Bereits Ziele für 2017 gesetzt

Im zweiten Durchgang gelang Patrick Kuczok nach einer Ecke das zweite Standard-Tor (59.) für die Gastgeber. Als der eingewechselte Philipp Hochstein (72.) für Seligenstadt verkürzte, wurde es noch einmal eng. Dalmeida (75.) zielte bei seinem Heber nur wenige Minuten nach dem Anschlusstreffer zu ungenau. Als Sven Kunisch in der Nachspielzeit per Kopf eigentlich alles richtig machte, war Seyfert zur Stelle und sicherte seinem Team den Sieg. Durch den Dreier verbesserte sich Rot-Weiß auf den vierten Tabellenplatz.

"Ein tolles Resultat nach meinem ersten halben Jahr als Cheftrainer", konstatierte Dempewolf glücklich. Nun gönnt der Familienvater sich und seinem Team bis zum 20. Januar eine ausgiebige Winterpause. Für das neue Jahr hat er bereits große Ziele, die auch den heutigen Gegner betreffen. Mit einem Sieg über Seligenstadt möchte der Trainer 2017 den Einzug ins Hessenpokalfinale schaffen. Ein Termin für die Halbfinal-Partie ist noch nicht bekannt.

Hadamar: Hasselbach (29. Seyfert); Horz, Kuczok, Sembene, Schraut, Böcher, Neugebauer, Zey (79. Heene), Kretschmer, Herdering, Haubrich (57. Gros)

Tore: 1:0 Neugebauer (45.), 2:0 Kuczok (58.), 2:1 Hochstein (72.).- Rot: Leis (nach Abpfiff/ Schiedsrichterbeleidigung).- SR.: Stadler (Fulda). - Zu.: 170.