SCP nimmt Tabellenspitze ins Visier

SC Konstanz/Wollmatingen - SC Pfullendorf (Samstag, 15.30 Uhr, Fürstenbergsportplatz): Dass das Tabellenschlusslicht nach sechs Spieltagen SC Konstanz/Wollmatingen heißen würde, ist bislang vielleicht die größte Überraschung in dieser Landesliga-Saison. Noch immer sieglos steht die Mannschaft von Trainer Mohamed Karaki auf dem letzten Platz. Gerade mal vier Törchen gelangen in sechs Spielen - die Quote eines sicheren Absteigers.

Eine positive Prognose wird derzeit erschwert durch die Tatsache, dass die Konstanzer auch in der Fairnesstabelle auf dem letzten Platz der Liga stehen: Fünf Rote oder Gelb/Rote Karten zückten die Schiris schon gegen SC-Spieler. Da passt zurzeit also gar nichts. Klar, dass da auch der neue Trainer infrage gestellt wird. Doch Karaki gibt sich kämpferisch: "Ich bin sicher, dass wir da hinten bald wieder rauskommen." Seine Position sehe er nicht gefährdet: "Der Vorstand steht voll hinter mir." Die Gründe für die aktuelle Misere lägen nicht bei ihm: "Wir haben unglaubliche personelle Probleme. Urlaubsbedingt, studienbedingt, jetzt auch durch die Platzverweise. Deshalb kommen wir einfach nicht in Tritt." In der Vorbereitung lief es dagegen noch blendend. Der SC musste wie in den Vorjahren wieder als einer der Titelfavoriten zählen, nachdem zum Beispiel in der 1. Runde des SBFV-Pokals ein 2:0-Sieg beim FV Walbertsweiler/Rengetsweiler gelungen war. Karaki: "Da waren wir kurzzeitig mal komplett, da lief es dann auch optimal."

Daran, dass die Talfahrt jetzt ausgerechnet gegen den SC Pfullendorf gestoppt werden kann, glauben wohl nicht viele. Karaki aber schon: "Der SCP ist zwar die stärkste Mannschaft der Liga. Aber wird werden kompakt stehen und absoluten Kampfwillen zeigen. Dann haben wir auch eine Chance." Die personelle Lage allerdings ist unverändert schlecht. Karaki: "Von 22 Spielern stehen nur 14 zur Verfügung."

In jeder Hinsicht besser hat es da sein Pendant Marco Konrad vom SC Pfullendorf. Der Verbandsligaabsteiger scheint nach dem Rumpelstart immer besser in Tritt zu kommen. Zu Hause werden die Spiele gewonnen, ohne dass das Team ans Limit muss. Zuletzt gelang gegen den SC Markdorf ein 2:0-Heimsieg. Der Kontakt zur Spitzengruppe ist damit hergestellt.

Pfullendorfs Neuzugang Josip Pavic fällt mit einer Innenbandverletzung im Knie vier Wochen aus. Für Spielmacher Luca Gruler (Leiste) dürfte ein Einsatz noch zu früh kommen. Ansonsten ist der SCP komplett.

SG Dettingen/Dingelsdorf - SpVgg FAL (Samstag, 15.30 Uhr): Wer FAL-Spieler nach ihrem Lieblingsgegner in der Landesliga befragen würde, bekäme allerlei Clubnamen zu hören. Der der SG Dettingen/Dingeldsdorf würde aber mit Sicherheit nicht fallen. Denn das Team vom Bodanrück hat den Linzgauern in den vergangenen Jahren in den Heimspielen immer wieder mehr Schwierigkeiten bereitet, als der jeweilige Tabellenstand vermuten ließ. 2016 gewann die SG 3:0, 2015 mit 4:0 und 2014 mit 3:1. Auch an diesem Wochenende weist die Tabelle die Spielvereinigung als klaren Favoriten aus: Die Frickinger stehen auf Platz eins, die SG DD auf Rang zehn. Am vergangenen Wochenende hat die SG bei der bis dato noch sieglosen DJK Donauschingen glatt mit 0:3 verloren, die Woche davor zu Hause gegen den FC Überlingen mit 1:4. "Das hat für unser Spiel aber keine Aussagekraft. FAL hat sich bei diesem Gegner immer schwer getan", sagt Trainer Joachim Ruddies.

Der Siegeszug der Spielvereinigung endete am vergangenen Wochenende: Fabian Osswald vom FV Walbertsweiler/Rengetsweiler stoppte mit seinem Ausgleichstreffer zum 3:3 in der 88. Spielminute die bis dato fünfteilige Siegesserie des Ligaprimus’. Ruddies: "Schade drum, aber gegen eine Spitzenmannschaft wie WaRe kann man auch mal Punkte liegen lassen. Leider ist das Verfolgerfeld jetzt dichter an uns herangerückt." Um oben zu bleiben, muss FAL also endlich mal wieder Punkten bei der Mannschaft von Trainer Alexander May.

Personell immerhin sieht es gut aus für den Spitzenreiter: "Keine Ausfälle", meldete Joachim Ruiddies am Freitagvormittag.

FV Walbertsweiler/Rengetsweiler - FC Löffingen (Samstag, 16 Uhr): Mit dem 3:3-Remis im Spitzenspiel bei Tabellenführer Spvgg FAL hat der FV Walbertsweiler/Rengetsweiler am vergangenen Spieltag gezeigt, dass er in dieser Saison zur Landesliga-Elite gehört. Schließlich hatte FAL bis dahin alle fünf Spiele gewonnen. Fabian Osswald sicherte kurz vor Schluss den WaRe-Punktgewinn. FV-Spielertrainer Stefan Bach: "Das hat unserer Moral sehr gut getan, dass wir doch noch was mitgenommen haben am Ende. Das war auch die ganze Woche über im Training zu spüren: Die Jungs waren mit großem Eifer bei der Sache." Mit dem FC Löffingen kommt nun der aktuelle Tabellennachbar. Mit zehn Punkten steht das Team von Trainer Tobias Urban einen Platz hinter WaRe auf Rang sechs. Bach fordert gegen die Schwarzwälder einen Heimsieg: "Wir wollen zu Hause jeden Gegner schlagen, auch den FC Löffingen." Fehlen werden bei den Gastgebern Stephan Gabele (Knieprobleme) und Magnus Herbst (privat verhindert). Dafür kehrt Urlauber Fabian Roth in den Kader zurück.

FC RW Salem - DJK Donaueschingen (Samstag, 17.30 Uhr): 1:2-Heimniederlage gegen Obereschach, 0:2-Derbyniederlage beim FC Überlingen - der bis dato überraschend gut gestartete FC Rot-Weiß Salem ist offenbar aus dem Tritt geraten. Trotzdem sagt Henning Bröski, Abwehrchef und Sportlicher Leiter: "Wir wollen unseren ersten Heimsieg." An Respekt vor dem Gegner fehlt es deshalb nicht: "Donaueschingen ist wesentlicher stärker als es der Tabellenstand aussagt. Die haben da hinten drin nichts verloren. Außerdem ist auch unsere Bilanz gegen die DJK nicht gut. Da haben wir in den letzten Jahren nicht viel geholt. Aber dann wird es eben auch mal Zeit, das zu ändern." Die Salemer Ausfallliste ist allerdings länger als jemals zuvor in dieser Spielzeit: Marc Theurich (Urlaub), Philip Notheis, Eugen Frei, Ben Kalludra (alle privat verhindert) und Antonio Ramos (verletzt) fallen sicher aus. Sabino Pasquale (krank) und Abdulsamet Yazici (angeschlagen) stehen auf der Kippe. In den Vorjahren war die Liste insbesondere in der Vorrunde oft ebenso lang. Die Folge waren monatelange Tiefflüge durch die Abstiegsregion. Und allzu fern ist diese auch jetzt trotz der acht Punkte nicht, die RWS nach sechs Spieltagen auf dem Konto hat.

SC Markdorf - FC Hilzingen (Sonntag, 15 Uhr): Eine Grippewelle schwappte in dieser Woche durch die Mannschaft des SC Markdorf. Gleich mehrere Spieler drohten, stand Freitagvormittag, deshalb am Sonntag auszufallen. Sportclub-Trainer Bernd Filzinger: "Ich hoffe, dass das Problem bis zum Sonntag hin noch etwas abebbt, sonst sähe es schlecht aus." Ins Team zurück kehren aber immerhin die beiden Außenverteidiger Lennart Pohl und Jamil Marchoud, die bei der 0:2-Niederlage beim SC Pfullendorf am vergangenen Spieltag gefehlt hatten.

Während die Markdorfer mit neun Punkten auf Platz acht stehen, rangiert der Gast noch sieglos auf dem vorletzten Tabellenplatz. "Wenn man es so sieht, sind wir zum ersten Mal Favorit. Aber das ist mir gar nicht so recht", sagt Filzinger. Denn seiner Mannschaft mangelt es an Abschlussqualität. Erst sieben Treffer stehen auf der Habenseite. Die Stärken liegen beim Sportclub bislang eher in der Defensive. Gegen Hilzingen wird Markdorf aber gefordert sein, das Spiel zu machen.

FC Schonach - FC Überlingen (Sonntag, 15 Uhr): Mit drei Siegen in Serie hat Aufsteiger FC Überlingen zuletzt aufhorchen lassen. Zum Tabellendritten FC Schonach fahren die Nullneuner dennoch mit viel Respekt. Spielertrainer Mark Kuczkowski: "Da wären wir schon mit einem Punkt zufrieden." Der ist den Linzgauern auf jeden Fall zuzutrauen. Kuczkowski verrät selbst, warum: "Wir waren zu Saisonbeginn nicht immer komplett, das macht sich halt bemerkbar. Jetzt sieht es da besser aus und die Mannschaft ist auch weiter zusammengewachsen." Mittlerweile scheint der FC Überlingen aber sogar befähigt, auch den ein oder anderen wichtigen Ausfall zu verkraften. Der 2:0-Derbysieg gegen Salem am vorigen Spieltag gelang trotz urlaubsbedingter Abwesenheit von Kuczkowskis Sturmkollege Niklas Blank sowie den Defensivschlüsselspielern Stefan Walser und Michael Förtsch. Das Trio ist am Sonntag wieder mit dabei.