2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau
Lukas Stützle (rotes Trikot) und den SC Pfullendorf geht es am Sonntag im Verfolgerduell beim FC 08 Villingen II darum, den Kontakt zur Tabellenspitze nicht abreißen zu lassen. Nico Weimer (blaues Trikot) und der SC Markdorf wollen drei Punkte im Derb Foto: Karl-Heinz Bodon
Lukas Stützle (rotes Trikot) und den SC Pfullendorf geht es am Sonntag im Verfolgerduell beim FC 08 Villingen II darum, den Kontakt zur Tabellenspitze nicht abreißen zu lassen. Nico Weimer (blaues Trikot) und der SC Markdorf wollen drei Punkte im Derb Foto: Karl-Heinz Bodon
VR Bank Bodensee-Oberschwaben

SCP: Grauzone statt Gipfel

9. Spieltag Fußball-Landesliga Südbaden III

Verlinkte Inhalte

Pfullendorf / sz - Das Spitzenspiel des 9. Spieltags findet auf dem Kunstrasen des Tabellenzweiten FC Schonach statt, wo Tabellenführer Spvgg FAL gastiert. Der SC Pfullendorf steht beim FC 08 Villingen II unter Erfolgsdruck, denn es droht der Abriss des ohnehin schon losen Kontakts zum erklärten Saisonziel, Platz eins. Der Tabellendritte FV Walbertsweiler/Rengetsweiler ist klarer Favorit bei der SG Dettingen/Dingelsdorf. Und der FC Rot-Weiß Salem wird gegen den FC Löffingen versuchen, seine vierteilige Niederlagenserie zu stoppen. Der SC Markdorf empfängt den FC Überlingen zu einem Linzgau-Derby, dass es über 40 Jahre lang nicht mehr gegeben hat.

SG Dettingen/Dingelsdorf - FV Walbertsweiler/Rengetsweiler (Samstag, 15.30 Uhr): Bei der kriselnden SG Dettingen/Dingelsdorf (vier Niederlagen in Folge), die zwei von bislang vier Heimspielen verlor, will der FV WaRe seine Position in der Spitzengruppe festigen. Allerdings dürfte der Heimvorteil der SG ab sofort stärker ins Gewicht fallen, denn erstmals in dieser Saison trägt die Mannschaft von Trainer Alexander May ein Heimspiel auf dem sanierten Rasenplatz aus. Ein gepflegter Untergrund kommt aber sicher auch den technisch versierten Gästen entgegen. WaRe-Spielertrainer Stefan Bach: "Wir wollen dort gewinnen. Aber wir wissen auch: Irgendwann reißt jede Negativserie. Auch die von Dettingen. Aber wenn möglich nicht gerade gegen uns." Die Dettinger Formkurve erreichte in der Vorwoche beim 0:2 in Löffingen einen neuen Tiefpunkt. Fand Trainer May jedenfalls: "Das war bislang unsere schlechteste Saisonleistung." Bach setzt auf dem Bodanrück auf die bewährte Strategie: "Dettingen muss das Spiel machen. Wir versuchen, kompakt zu stehen und unsere Konterchancen zu nutzen." Der Kader der Linzgauer ist komplett. Bach freut sich über "ein Luxusproblem", wie er sagt: "Es sind alle dabei."

FC RW Salem - FC Löffingen (17.30 Uhr): Die Erinnerungen an den guten Saisonstart verblassen beim vielköpfigen Salemer Anhang immer mehr: Vier Pleiten in Serie hat die Elf von Michael Krause jetzt einstecken müssen und befindet sich damit wieder genau da, wo sie sich auch selbstkritisch einordnet: mitten im Abstiegskampf.

Die Löffinger sind bislang hinter den Erwartungen zurückgeblieben, dürften sich aber am vergangenen Wochenende beim 2:0-Sieg über die allerdings ziemlich indisponierte SG Dettingen/Dingelsdorf Selbstvertrauen geholt haben. FCL-Trainer Tim Heine sagt frech: "Wir fahren zuversichtlich nach Salem. Gegen den Zehn-Tore-Sturm der Hausherren müssten wir bestehen können." Auch die Salemer Defensive bewertet der Löffinger Coach als "nicht sonderlich sattelfest". Vielleicht erwecken die selbstbewussten Aussagen des gegnerischen Trainers die Rot-Weißen ja aus ihrer Lethargie, die sie in den vergangenen Spielen phasenweise an den Tag legten.

FC 08 Villingen II - SC Pfullendorf (Sonntag, 15 Uhr): Nach acht Spieltagen zeichnet sich ab, dass sich die Pfullendorfer Verbandsligabasteiger möglicherweise auf eine längere Verweildauer in der ungeliebten Landesliga einstellen müssen, als das etwas großspurig auf Fankappen anvisierte eine Jahr. Trotz Ergebnissen, die einen Rang im erweiterten Verfolgerfeld der Spitzenmannschaften erbracht haben, fehlt es der Mannschaft von Trainer Marco Konrad nämlich weiterhin erkennbar an der gesunden Selbstüberzeugung, ohne die kein Team Meister werden kann. Beim 2:2 am vergangenen Freitagabend gegen Abstiegskandidat FC Furtwangen zum Beispiel lagen die Nerven in der ersten Halbzeit mal wieder blank. Freche Schwarzwälder, von Spielertrainer und Ex-Pfullendorf-Profi Markus Knackmuß glänzend eingestellt, gingen da in der Geberit-Arena eben mal mit 2:0 in Führung. Mit viel Mühe behielt der Sportclub am Ende gerade noch einen Punkt da. Jetzt ist man der Tabellengrauzone jetzt näher als dem Gipfel.

Am Dienstag trotzten die Linzgauer dann im SBFV-Pokalachtelfinale dem Oberligisten SV Oberachern ein 0:0 ab und schafften so als tieferklassiges Team den Einzug ins Viertelfinale. "Das Spiel hat Kraft gekostet. Aber unser Kader ist ja breit besetzt", sagt Konrad vor dem Verfolgerduell bei der U23 des FC 08 Villingen. Die Villinger hält er für "ein starkes Team, das aber gegen FAL und WaRe auch schon Schwächen gezeigt hat." Der SCP muss punkten, sonst könnte der Rückstand auf den aktuellen Tabellenführer Spvgg FAL auf bis zu acht Punkte anwachsen. So sieht das auch 08-Coach Marcel Yahyaijan: "Pfullendorf will aufsteigen und muss dafür bei uns weiter punkten. Deshalb sehe ich sie mehr unter Zugzwang. Wir dagegen können befreit aufspielen." Bei Pfullendorf kehren Amadou Marena und Stephan Steinhauser in den Kader zurück, Ausfälle gibt’s keine. Beim Nullacht droht hingegen ein Engpass: Mit Mauro Chiurazzi, Stefano Campisciano und Mario Ketterer, Volkan Bak, Pietro Moreale, Martin Siber und Tijan Jallow fällt ein Großteil der Stammelf aus. (ok/hgb)

SC Markdorf - FC Überlingen (Sonntag, 15 Uhr): Lang ist’s her, dass dieses Linzgau-Derby zum letzten Mal gespielt wurde: 1975 fand das letzte Nachbarschaftsduell dieser beiden Clubs statt. 2017 treffen in Markdorf nun zwei Teams aufeinander, die mit ihrer Zwischenbilanz nach acht Spielen sehr zufrieden sein können. Mit 13 Punkten steht der FC Überlingen nicht nur deutlich besser da als die beiden Mitaufsteiger FC Hilzingen und SV Obereschach, sondern hat sich auch schon deutlich von den Abstiegsrängen distanziert. Gastgeber SC Markdorf wurde vor der Saison nach dem Abgang absoluter Leistungsträger wie Michael Metzler und Sascha Hohmann zum Kreis der Abstiegskandidaten gezählt. Doch Trainer Bernd Filzinger hat den Sportclub gewissermaßen neu erfunden. Vor allem durch ein im Vergleich zum Vorjahr verbessertes Defensivverhalten und eine allgemein erhöhte taktische Disziplin haben die Gehrenbergstädter schon 15 Punkte geholt. Mit dem Abstieg werden beide Teams nichts zu tun bekommen - wenn die derzeitige Form konserviert werden kann. Die Markdorfer Heimbilanz ist bislang makellos, alle drei Spiele wurden gewonnen. Filzinger sieht sein Team deshalb aber nicht zwingend in der Favoritenrolle: "Die Überlinger Ergebnisse überraschen mich nicht. Der Abstieg im Vorjahr war nur ein Betriebsunfall. Das ist eine gestandene Landesligamannschaft." Zu der man in Markdorf im Übrigen beste Beziehungen unterhält. Was auch daran liegt, dass die Sandhas-Zwillinge am Sonntag aufeinander treffen: Patrick zieht die Fäden im Markdorfer Mittelfeld, Daniel im Überlinger. Aber auch die Trainer kennen sich gut. Filzinger: "Florian Stemmer und ich tauschen uns regelmäßig telefonisch über unsere Gegner aus." Beim Sportclub fehlen die Urlauber Fabian Mauch, Felix Vögele und Torhüter Alexander Koch. Der FC Überlingen ist komplett.

FC Schonach - SpVgg FAL (Sonntag, 15 Uhr): "Das sind die Spiele, die am meisten Spaß machen", freut sich FAL-Trainer Joachim Ruddies auf das Duell mit dem Tabellenzweiten FC Schonach. Sieben Siege in acht Spielen, die Liga-Pole-Position - klar, dass Ruddies die Arbeit derzeit Freude bereitet. Tagesziel im Spitzenspiel sei "mindestens ein Punkt". Das Duell der beiden Führenden ist auch eines der aktuell besten Torjäger der Landesliga: Auf FAL-Seite hat Mark Burgenmeister schon wieder zehn Treffer auf dem Konto. Beim FC Schonach hat Manuel Passarella mit zwei Treffern beim 3:2-Sieg in Donaueschingen am vergangenen Wochenende mit Burgenmeister gleichgezogen. Mit Alexander German (sieben Treffer) haben die Hochschwarzwälder einen weiteren potenziellen Liga-Torschützenkönig in ihren Reihen. Gemeinsam erzielten Passarella/German bislang 19 der 28 Schonacher Tore. Keine Mannschaft hat bislang häufiger getroffen. 13 Gegentore verraten jedoch auch, wo die Schwächen der Gastgeber liegen. Mit gerade mal sechs Gegentoren (Ligabestwert) steht FAL defensiv deutlicher stabiler. Im Mühlenmattenstadion, dem höchst gelegenen Platz der Liga, herrschen allerdings besondere Bedingungen. Das bedingungslose Schonacher Pressing, der ungewohnte Kunstrasen - das sind Faktoren, die jeden Gegner ans Leistungslimit zwingen.

Die Worte von Schonach-Trainer Enrique Blanco lassen ahnen, was da am Sonntag auf die Frickinger zukommen könnte: "Wir haben am vergangenen Sonntag in Donaueschingen unsere kämpferischen Tugenden wieder eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Mein Team geht immer an die Grenzen. Das zeichnet uns aus." Auch aus der Taktik macht der iberisch-stämmige Trainer der "Teutonen" keinen Hehl: "Wir müssen aggressiv gegen den Ball arbeiten, damit wir dem Gegner keine Lücken lassen."

Aufrufe: 06.10.2017, 14:45 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Oliver KothmannAutor