2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Drei Typen, drei Punkte: 3:2-Schütze Necmi Gür, Doppelpacker Srdjan Baljak und Kapitän Marco Senftleben hatten jeweils maßgeblichen Anteil am Erfolg gegen Karbach. Foto: Schott Mainz
Drei Typen, drei Punkte: 3:2-Schütze Necmi Gür, Doppelpacker Srdjan Baljak und Kapitän Marco Senftleben hatten jeweils maßgeblichen Anteil am Erfolg gegen Karbach. Foto: Schott Mainz

Schott Mainz ist jetzt der Titelfavorit

4:2-Sieg im Topspiel gegen den FC Karbach +++ Baljak-Doppelpack

Es war ein Spitzenspiel, das den Namen allemal verdient hat. Und es war, vor gut 600 Zuschauern, Werbung für den Oberliga-Fußball, der in dieser Staffel derzeit nirgends so erfolgreich gespielt wird wie beim TSV Schott Mainz: Mit einem 4:2 (2:0)-Sieg gegen den Zweiten FC Karbach hat das Team von Sascha Meeth am ersten Rückrunden-Spieltag Rang eins gefestigt. „Es war ein Sieg der Mentalität, den wir uns in den letzten dreieinhalb Monaten erarbeitet haben“, sagt der TSV-Trainer, „ein sehr schönes Spiel, in dem Karbach gezeigt hat, warum sie der Top-Favorit in der Klasse waren.“ Waren. Nun sind es die Mainzer.

Das enorm spannende und intensive Topspiel schrieb eine ganze Reihe Geschichten. Beispielsweise die von Srdjan Baljak, der am Tag nach seinem 38. Geburtstag all seine Abgeklärtheit in die Waagschale warf, als er den Ball aus 20 Metern zum 1:0 unter die Latte nagelte (13.) und zum 2:0 flach ins Netz schob (36.). Zwei Treffer, die nach demselben Strickmuster entstanden: Balleroberung zu dritt an der Außenbahn, Verlagerung von Ilias Soultani, Abschluss vom Ex-Profi. Den Mainzern gelang ihr gepflegtes Ballbesitzspiel lange Zeit überhaupt nicht, torpediert von den robusten Gästen. So musste es Qualität Nummer zwei, die koordinierte Arbeit gegen den Ball samt schnellem Umschaltspiel, richten. Edis Sinanovic zielte aus zehn Metern daneben (10.) und war schon am Keeper vorbei, legte sich den Ball aber zu weit vor (34.), Janek Ripplinger zielte frei gespielt zu ungenau (50., 82.).

Ebenfalls prägend für das Duell waren die Scharmützel, die sich die Mainzer mit Karbach-Angreifer Thomas Klasen lieferten. „Unterirdisch“ fand Meeth dessen Benehmen, „er muss eigentlich dreimal vom Platz fliegen.“ Stattdessen brachte der 33-Jährige die Gäste erst nach einer Ecke auf 1:2 heran (56.) und ließ dann Nicklas Schlosser im Zweikampf liegen. „Er schlägt mir ins Gesicht“, sagt der TSV-Verteidiger. Karbach spielte weiter, Sören Klappert vollstreckte (67.), bei Schott war man außer sich. Dabei war das Remis bis dahin, nachdem Klappert (7.), Selim Dengüzli (23.) und Yannick Rinker (45.) Hundertprozentige liegen gelassen hatten, nicht völlig überraschend, auch wenn Soultani nach einer Ecke bei seinem Pfosten-Kracher Pech hatte (42.).

Stark und entschlossen war die Reaktion der Hausherren auf den Ausgleich. „Das 2:2 hat der Mannschaft einen Schub gegeben“, betont Necmi Gür, der nach Masashi Sakais „tödlichem“ Zuspiel per gezieltem Flachschuss ins lange Eck zum 3:2 traf (84.). Janek Ripplinger setzte, nachdem er sich per Lattenschuss den Ball quasi selbst vorgelegt hatte, den Schlusspunkt (89.). „Das war heute richtiger Schott-Fußball“, strahlt Gür. „Wir haben unseren Team-Spirit gezeigt“, betont Soultani, „diese Einheit hat es verdient, da oben zu stehen.“ Und nun? „Müssen wir unsere Leistung Spiel für Spiel bestätigen“, fordert Gür. Dann stehen die Chancen gut, dass der TSV auch am Saisonende ganz oben steht.

TSV Schott Mainz: Luketic – Just, Senftleben, Raltschitsch, Schlosser – Schneider, Gür – Baljak (88. Simic), Sinanovic (68. Sakai), Soultani (77. Heizmann) – Ripplinger.

Aufrufe: 026.11.2016, 22:25 Uhr
Torben SchröderAutor