2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Wer setzt sich durch? Die Wandlitzer Ron Kruggel (links) und Sebastian Huger gegen den Schönower Henrik Engelmann  ©Ingo Muhme
Wer setzt sich durch? Die Wandlitzer Ron Kruggel (links) und Sebastian Huger gegen den Schönower Henrik Engelmann ©Ingo Muhme

Zwei Elfer und einmal Rot zwischen Wandlitz und Schönow

MIT GALERIE: Der SSV behauptet den dritten Platz im uckermärkischen Spitzentrio der Landesklasse Nord.

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Mit einer absolut vermeidbaren Niederlage und Platz neun verabschiedet sich Eintracht Wandlitz in die Winterpause der Fußball-Landesklasse Nord. Mit 1:3 unterlagen die Barnimer auf eigenem Platz dem Schönower SV.

Sechs Punkte Vorsprung auf den Vorletzten, die Altlüdersdorfer Reserve, fühlen sich nicht wirklich sicher an. „Mit der Integration der ehemaligen A-Jugendlichen bin ich erst einmal zufrieden“, antwortet der junge Trainer Matthias Händler auf die Frage nach dem Hinrundenfazit. „Uns fehlt einfach die Konstanz. Das Manko ist aber auch, dass es nicht möglich war, mal über mehrere Wochen mit der gleichen Aufstellung zu spielen“, fand er schnell die Ursachen für die Kurvenfahrt im Ergebnisdienst.

Die Vorzeichen vor dem Spiel gegen Schönow waren klar. Verlieren kam für keinen in Frage. Die Schönower wollten den Kontakt zum Führungsduo nicht verlieren, Eintracht nicht weiter Richtung Tabellenende abrutschen.

Eines vorab: Es war kein schönes Fußballspiel. Dabei machte gerade die Barnimer Truppe vieles richtig: kompakt in der Abwehr, nicht zu tief stehend und mutig den Weg nach vorne suchend. Schönow behagte dies überhaupt nicht und die Gäste taten sich trotz qualitativer Überlegenheit schwer, überhaupt in die Partie zu kommen. Lange Bälle auf den schnellen Szczupakiewicz verpufften oft im Abseits oder kamen zu selten an. Nico Rücker hatte den ersten Abschluss für das Heimteam, sein Schuss ging aber doch recht eindeutig übers Tor (5.).

Nach einer Viertelstunde kam der Favorit aus der Uckermark besser in die Partie und ebenfalls zur ersten Möglichkeit durch Bartosz Tartaczuk. So hatte Wandlitz schon etwas Glück, dass Tartaczuk die Kugel freistehend nicht richtig traf (16.). Noch in gleicher Minute drosch sein Kollege Dogan-Marcel Böttcher in bester Position die Kugel kläglich neben den Kasten. Die Partie blieb in der Folge weiter krampfig. Pascal Sorgatz hatte in der 20. Minute noch eine sehenswerte Einzelaktion, doch sein unplatzierter Schuss landete in den Armen von SSV-Keeper Galinski.

Obwohl die Gäste jetzt besser in der Partie waren, machte Eintracht das 1:0. Dabei war Neuzugang, Mittelfeldmotor und momentaner Top-Torjäger Pascal Böß wieder einmal an der richtigen Stelle. Zwei Stationen über die rechte Seite mit Querpass genügten ihm, um schlussendlich freistehend einzunetzen. (32.).

Als Eintracht-Keeper Harald Hübner in der Not beim Rauslaufen noch im Strafraum SSV-Stürmer Szczupakiewicz von den Beinen holte und regelkonform nur Gelb sah, bekam Schönow durch einen Elfmeter die verdiente Möglichkeit zum Ausgleich. Der hing am seidenen Faden, als Dariusz Szmulski im ersten schwachen Versuch an Hübner hängen blieb und erst im Nachschuss versenkte (38.).

Der Pausentee dampfte schon, da erwies Pascal Sorgatz, aus Frust nach nicht geahndetem Foulspiel, seiner Mannschaft einen großen Bärendienst. Eine Beleidigung ahndete der konsequente Referee Nick Hagenbach mit glatt Rot (45.+1).

Die kleine Wandlitzer Fangemeinde erwartete im zweiten Durchgang eine Abwehrschlacht. Diese blieb aber aus. Die Partie bewegte sich nun auf Augenhöhe. Schönow, immer noch sehr halbherzig agierend, hatte Halbchancen, genauso wie die Wandlitzer Eintracht. In der Schlussviertelstunde zog die Partie an. Der junge Johannes Pietschke musste dann seiner Unerfahrenheit Tribut zollen, als er im eigenen Strafraum im Zweikampf an der rechten Torlinie Dariusz Szmukski zu Fall brachte und damit den nächsten Elfer verursachte. Szmulski trat wieder an, schoss wieder schwach und unplatziert, so dass Harald Hübner die Kugel sogar unter sich begraben konnte (83.).

Doch Szmulski hatte noch seinen Jubelauftritt, bei dem ihm auch wieder das Glück zu Seite stand. Seinen Schuss von der linken Strafraumkante fälschte Johannes Pietschke so ab, dass der Ball für Hübner unhaltbar im Netz zappelte (87.). Die Partie war nun gelaufen. Wandlitz hatte sich wacker geschlagen und nun nichts mehr hinzuzusetzten. Der sehenswerte Treffer aus gut 40 Metern zum 1:3, den Bartosz Tartaczuk aus dem Zweikampfgewühl über Hübner hinweg im leeren Kasten unterbrachte, war dann nur noch die berühmte Makulatur (90.+3).

„Es war schon eine bittere und vor allem vermeidbare Niederlage. Ich fand, wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht. Dass wir nur mit zehn Mann gespielt haben, war gar nicht zu merken. Ich glaube, wir waren sogar noch besser. Ein Remis wäre verdient gewesen“, analysierte Eintracht-Coach Matthias Händler die Partie im Nachgang.

Alle Daten und Fakten zum Match: Spielbericht

Aufrufe: 018.12.2018, 08:07 Uhr
MOZ.de / Ingo MuhmeAutor