2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Präsentierte sich in prächtiger Form: Nachdem er zuletzt weniger Einsätze im Schönower Kasten bekam, zeigte sich Keeper Roland Galinski im Freitagabend-Heimspiel gegen Tabellenführer BSC Fortuna Glienicke in herausragender Form.  © Foto: Carola Voigt
Präsentierte sich in prächtiger Form: Nachdem er zuletzt weniger Einsätze im Schönower Kasten bekam, zeigte sich Keeper Roland Galinski im Freitagabend-Heimspiel gegen Tabellenführer BSC Fortuna Glienicke in herausragender Form. © Foto: Carola Voigt

Ungewohntes Ergebnis für Fortuna Glienicke

Gegen den Schönower SV tat sich die Fortuna ungewohnt schwer.

Landesklasse-Spitzenreiter Fortuna Glienicke machte am 28. Spieltag auf seiner Abschlusstournee in Schönow Station – es wurde eine besondere: Erstmals in der Rückrunde (bisher 12 Spiele, 12 Siege und 56:1 Tore) konnte der Staffelprimus nicht gewinnen. Das 13. Match endete 1:1. Nun warten noch die Fans in Wriezen und Joachimsthal auf den Seriensieger.

Die Meisterfeier war erst einmal aufgeschoben, aber – bei allen Abstrichen, die Trainer Sascha Flemming konstatierte – nicht aufgehoben. Zur Halbzeit stand es in der heißumkämpften Partie am Freitagabend noch torlos. Glienickes beständige Feldüberlegenheit führte nicht dazu, dass man den Eindruck gewann, dass der Gastgeber hoffnungslos unterlegen war. Wie die Schönower ihre Personalprobleme durch vorbildlichen Einsatz überspielten, war aller Ehren wert.

Wojciech Szczupakiewicz fehlte vorn genauso wie Emil Da-­browski und Henrik Engelmann hinten – wie sich zum Beispiel Stephan Szymikowski oder Mario Steffini reinhauten und an der Seite von Piotr Grabarczyk und Maik Zachowski wuchsen, war schon bemerkenswert. Hinzu kam ein glänzend aufgelegter Roland Galinski im Tor.

Der diesmal hellwache Dariusz Szmulski wurde schon in der fünften Minute erstmals steil geschickt – sein Schuss flog allerdings am Tor vorbei. Dann war es Steven Puhlmann auf der Gegenseite mit einem gefährlichen Distanzschuss (7.), dem der von Lenny Canalis Wandel folgte (9.). Etwas später flankte der Antreiber aus dem Hinterfeld, Dave Hindenburg, auf Ümit Ejder, doch Galinski war mit einer Hand noch dran. Per sehenswertem Fallrückzieher brachte sich Mike Ryberg ins Gespräch (21.).

Immer wieder antwortete die Heimelf mit gefährlichen Nadelstichen. Szymikowski legte das Leder auf den immer wieder vorn lauernden Szmulski ab, der knapp daneben zielte (23.). Kurz darauf zog der im Mittelfeld rackernde Bartosz Tatarczuk aus 40 Metern ab – Keeper Nikola Siljanoski stolperte auf der Torlinie. Glück im Unglück: Der Ball segelte knapp übers Tor.

Szmulskis 26. Saisontreffer

Bei den Gästen entbehrten die aus ihrem Dauerdruck erwachsenen Ecken fast alle der Gefährlichkeit, kamen entweder zu dicht aufs Tor oder wurden von der aufmerksamen SSV-Deckung abgefangen. So hatte der Gastgeber die erste Halbzeit wider Erwarten gut überstanden. Dann kam die scheinbare Ernüchterung gleich nach Wiederbeginn: Gelb für Robert Jung (die einzige Karte im Spiel durch Referee Nick Hagenbach !) folgte Rybergs unwiderstehlicher Lauf über den linken Flügel – seine Flanke verwertete der Ex-Bernauer Ejder, der das 0:1 perfekt machte (47.).

Jetzt ist alles vorbei, dachte wohl so mancher unter den mehr als 200 Zuschauern. Aber die Platzherren wehrten sich. Nach Foul an Dogan Böttcher wurde der Freistoß von Tatarczuk gerade noch abgewehrt (56.). Danach fasste sich der schon angeschlagene Böttcher erneut ein Herz, sprintete mit Ball am Fuß an den Verteidigern vorbei und steckte das Leder zu Szmulski durch – der war nicht zu stellen und erreichte mit seinem 26. Saisontreffer den 1:1-Ausgleich (58.).

Zwei Minuten später folgte die umstrittenste Szene des Spiels: Nach der Partie danach befragt, sagte der Referee: "Kein Foul." Was war passiert? Szmulski war wieder einmal durchgestartet, der Keeper kam beim Herauslaufen einfach zu spät – obwohl er dabei den Ball noch traf, nahm er den Schönower außerhalb des Strafraums auch unsanft mit. Es gab wohl nur wenige im Rund, die die Meinung von Hagenbach teilten. Weiter ging es ohne Rot.

Mit bewundernswertem Einsatz gingen eigentlich alle Schönower in der Schlussphase bis an ihre Grenzen. Bei Böttcher, der immer wieder für Unruhe gesorgt hatte, war verletzungsbedingt früher Feierabend (68.). Der eingewechselte Maurice Bäuerle und seine Kameraden überstanden die letzten Minuten trotz vieler Ecken der anstürmenden Fortunen mit Bravour.

Das 1:1 war ein gerechtes Resultat, befand auch Sascha Flemming nach Abpfiff: "In allen vier Spielen der letzten beiden Jahre gelang uns gegen dieses zu Recht so weit vorn stehende Team nur ein Remis." Schönows Coach Ti-­no Krause blieb nur noch übrig, sich bei all seinen Mannen für ein großes Spiel und ihre vorbildliche Einstellung zu bedanken.

Alle Daten und Fakten und die Wahl zum Mann des Tages: Spielbericht

Aufrufe: 04.6.2019, 09:33 Uhr
MOZ.de / Jürgen KernAutor