2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Nur schwer vom Ball zu trennen: André Klug vom FC Hennef 05. Foto: Bröhl
Nur schwer vom Ball zu trennen: André Klug vom FC Hennef 05. Foto: Bröhl

Schnell, lernwillig und torgefährlich

André Klug ist derzeit unverzichtbar für den FC Hennef

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Seinen großen Worten ließ André Klug bislang große Taten folgen. Zweistellig treffen – dieses Ziel hatte sich der Angreifer des FC Hennef 05 für seine allererste Saison in der Fußball-Mittelrheinliga gesetzt. Nach 19 Spieltagen deutet vieles darauf hin, dass der 24-Jährige seine Prognose demnächst nach oben korrigieren muss. „Wenn ich gesund bleibe, werde ich die Zehn-Tore-Marke wohl bald knacken“, sagt Klug. Über allem stehe jedoch der Klassenerhalt: „Ein Verein wie Hennef gehört nicht in die Landesliga.“

FC Hennef 05 - Spvg Wesseling-Urfeld (So 15:00)

Dass die 05er überhaupt noch im Rennen sind im Kampf um einen Nicht-Abstiegsplatz, haben sie nicht zuletzt dem Mann mit der Rückennummer 19 zu verdanken. Klug traf bereits achtmal und führt damit die vereinsinterne Torschützenliste an; er hat sogar doppelt so viele Treffer erzielt wie der Zweite des Rankings, Ex-Profi Fabian Montabell. „Ohne Andrés Tore hätte der Verein noch viel größere Probleme“, sagt Marco Bäumer. Der im Dezember entlassene Trainer hatte Klug im Sommer vom Landesliga-Absteiger FV Bad Honnef nach Hennef gelotst und lobt den beidfüßigen Akteur als „lernwilligen Spieler mit sehr viel Biss. Er hat die Chance, sich in der Mittelrheinliga zu präsentieren, genutzt.“

Auch Bäumers Nachfolger schätzt die Vorzüge seines Torjägers. „Nahezu alles, was André macht, hat Zug zum Tor. Was einen Trainer natürlich besonders freut, ist die Tatsache, dass er sich Woche für Woche weiterentwickelt“, so Sascha Glatzel, der Klug nicht auf seiner Lieblingsposition im Sturmzentrum, sondern hinter Denis Wegner und Montabell einsetzt. Trotz solch namhafter Konkurrenz und des nahenden Comebacks von Rachid Bouallal fürchtet Klug nicht um seinen Platz im Team. „Der Konkurrenzkampf ist enorm, aber ich muss mich vor niemandem verstecken. Es gibt sicherlich Spieler, die technisch versierter sind als ich, dafür macht mir in Sachen Tempo und Torabschluss niemand so schnell was vor“, so Klug.

Vor allem seinen Torinstinkt stellte er zuletzt eindrucksvoll unter Beweis: Im Duell mit dem Euskirchener TSC (1:2) traf Klug per Kopf zum zwischenzeitlichen 1:1, beim jüngsten 3:0-Erfolg in Alfter erzielte er das frühe 1:0. Der Treffer war nicht nur immens wichtig, sondern auch sehenswert: Nach einer Ecke von Johannes Jahn drosch der Angreifer den Ball per Volleyabnahme humorlos in die Maschen. Wenige Wochen zuvor wäre ihm ein solcher Kunstschuss womöglich noch missglückt. „In der Vorbereitung habe ich selbst aus zwei Metern nicht das leere Tor getroffen“, erinnert sich Klug. Beim Auftakt in Herkenrath (1:2) gehörte er folglich nicht zur ersten Elf, zudem vergab er nach seiner Einwechslung die Großchance zum 2:1. Im Gegenzug machte es Marcel Wandinger besser und verpasste den 05ern den Knockout.

Seinen Optimismus ließ sich Klug dennoch nicht nehmen. Er blieb geduldig, empfahl sich im Training für weitere Einsätze – und wurde belohnt. Im anstehenden Duell mit der SpVg Wesseling-Urfeld (So., 15 Uhr) winkt ihm nun bereits der dritte Startelfeinsatz in Folge. „Wenn er sich nicht verletzt, spielt er“, sagt Glatzel. Er habe nie an seinem Offensivmann gezweifelt, schließlich besitze Klug „Qualitäten, die irgendwann zwangsläufig zum Tragen kommen“. Vielleicht ja auch wieder am Sonntag, zumal mit dem zuletzt gesperrten Florian Schöller ein potenzieller Vorlagengeber zurückkehrt. „Wir müssen drei Punkte nachlegen“, sagt Klug – wohlwissend, dass mit dem Ligasiebten ein unangenehmer Gegner auf die Hennefer wartet. „Wesseling ist nahezu jedes Mittel recht, um zu gewinnen. Sie kratzen, beißen und haben auch einen Hang zur Theatralik – davon dürfen wir uns nicht beeindrucken lassen.“

Überhaupt rechnet Klug mit einer aufgeheizten Atmosphäre. „Dafür wird Josef Farkas schon sorgen“, sagt er über den Wesselinger Trainer. Der 54-Jährige erinnere ihn an seinen einstigen Coach beim HFV: „Für mich ist er so etwas wie der Lothar Paulsen der Mittelrheinliga. Er steht 90 Minuten lang unter Strom und peitscht sein Team an. Sein Gebrülle ist lauter als jede Kapelle.“ Sollte Klug auch am Sonntag große Taten sprechen lassen, dürften Farkas' Anfeuerungen vorübergehend verstummen.

Quartett fällt aus

Siegburger SV 04 - TSC Euskirchen (So 15:15)

Mit Keeper Michael Vogel, Tobias Günther, Arne Vignold und Robin Pöttgen fällt dem Siegburger SV ein ganzes Quartett verletzungsbedingt aus. Christian Schnitzler, Tom Caspers und Denis Radermacher dürften für das Spiel gegen den ETSC (So., 15.15 Uhr) auf die Zähne beißen. Der SSV hofft auf den ersten Punktgewinn in 2017 – und auf das erste Tor.



TSV Germania Windeck - FC Wegberg-Beeck (So 15:00)

Vor dem Duell mit dem Spitzenreiter Wegberg-Beeck (So., 15 Uhr) hat sich Germania Windeck derweil von seinem bisherigen Leistungsträger Yavuz Günay getrennt. „Es hat schlichtweg nicht mehr gepasst“, sagt Trainer Marcus Voike, hüllt sich über die genauen Gründe jedoch in Schweigen. Linus Zakrzewski fällt nach wie vor aufgrund eines Nasenbeinbruchs aus.

Aufrufe: 024.3.2017, 12:00 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Tim MiebachAutor