2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Die Führung für den Tabellenführer erzielt Martin Bauer (r.). Am Ende siegt der SV Pullach im Spitzenspiel der Bayernliga Süd 2:1 gegen den FC Pipinsried.
Die Führung für den Tabellenführer erzielt Martin Bauer (r.). Am Ende siegt der SV Pullach im Spitzenspiel der Bayernliga Süd 2:1 gegen den FC Pipinsried.

Schmöller: "Das war F-Jugend-Fußball"

Pullach siegt trotz diverser Unzulänglichkeiten

SV Pullach - Mit einem etwas schmeichelhaften 2:1 (1:0)-Heimsieg über den FC Pipinsried hat der SV Pullach seine Spitzenposition in der Fußball-Bayernliga Süd untermauert.

Das Resultat, mit dem sich sein Team vom zuvor punktgleichen Tabellenzweiten SpVgg Hankofen-Hailing (spielte zuhause 1:1 gegen den TSV Schwabmünchen) absetzen konnte, stimmte also. Sonst passte aber nicht allzu viel, wie Frank Schmöller einräumte: „Wir haben nicht wirklich gut Fußball gespielt.“ Dass sein Team dennoch als Sieger vom Platz ging, nahm Pullachs Trainer allerdings als Beleg für die individuelle Qualität, die in seiner Truppe steckt: „Mit zwei guten Einzelaktionen haben wir zwei Tore aus dem Nichts gemacht.“

Nun, so ganz aus dem Nichts kam zumindest das 1:0 in der 25. Minute nicht. Torschütze Martin Bauer hatte nämlich kurz zuvor schon eine ähnliche Aktion gebracht, als er von rechts kommend die Strafraumgrenze entlang lief und mit links flach abzog. Pipinsrieds Keeper Thomas Reichlmayr parierte diese erste Chance (19.). Nur eine Minute später zielte Bauer nach schöner Vorarbeit von Peter Beierkuhnlein und Bernd Häfele vorbei (20.). Der dritte Versuch, der dem ersten sehr ähnelte, saß schließlich. Dieser Führungstreffer krönte den letzten gelungenen SVP-Angriff vor der Pause. Zum Glück für die Hausherren zielten danach die Pipinsrieder Ruben Popa (26.) und Sebastian Mitterhuber (30.) aus guten Positionen drüber.

Gleich zu Beginn des zweiten Durchgangs brannte es zweimal im Pullacher Strafraum: Daniel Leugner klärte nach einer scharfen Hereingabe in höchster Not (48.), Torwart Michael Hofmann parierte gegen den freien Atghedon Lushi (50.). Der zweite Rabentreffer fiel nun wirklich wie aus heiterem Himmel, war allerdings großartig über Andreas Roth und Chaka Ngu’Ewodo herausgespielt und von Häfele mit dem Außenrist wunderschön vollendet (53.). Einen weiteren guten Pullacher Vorstoß gab es noch: Der von Roth ideal bediente Thomas Meyer scheiterte an Reichlmayr, hätte aber sowieso besser auf den einschussbereiten Bauer quergelegt (67.). „Wenn da das 3:0 fällt, bleibt es wahrscheinlich dabei und jeder sagt, Pullach hat souverän gewonnen“, so Schmöller.

Doch es kam anders: Reichlmayer fing eine SVP-Ecke ab, schlug den Ball weit nach vorn, wo Steffen Purschke und Beierkuhnlein gegen Serge Yohoua nicht energisch genug einschritten. Der Stürmer legte für Mitspieler Thomas Berger auf, dessen Schuss flach einschlug (69.). „Das Gegentor war F-Jugend-Fußball. Das bekommt man da schon gesagt, dass der Ball nicht springen darf und wir lassen ihn viermal springen. Aber es muss sich nach der Ecke auch einer vorne hinstellen, dann kommt der Ball gar nicht so schnell“, ärgerte sich Schmöller über den Anschlusstreffer.

Nun mussten die von Pipinsried weit zurückgedrängten Raben zittern. „Es war unser Plan, nicht zu früh zu attackieren, weil wir zuletzt zu viele Gegentore bekommen haben. Das war schon okay“, fand Roth zwar, doch sein Trainer widersprach: „So tief wollten wir auch nicht stehen.“ Zudem hätte sich Schmöller etwas mehr Entlastung gewünscht: „In der Offensive haben wir die Bälle schlecht gehalten, das lag auch an den Zuspielen. Vor allem der letzte Pass war oft katastrophal. Ich erwarte in der Bayernliga schon, dass man über fünf Meter den Ball an den Mann bringt.“

Trotz aller Mängel nahm der Ex-Profi seine aufgrund der Pipinsrieder Abschlussschwäche letztlich siegreichen Spieler aber auch in Schutz: „Die mentale und körperliche Müdigkeit nach den englischen Wochen war schon ein großer Faktor. Wir haben jetzt Mannschaftsabend und treffen uns dann erst wieder am Dienstagabend. Ich hoffe, dass die Spieler da den Kopf frei kriegen.“

Text: Umberto Savignano

Aufrufe: 015.8.2016, 11:30 Uhr
Umberto Savignano - Münchner Merkur (Süd)Autor