2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
– Foto: Jens Dünhölter

Rolle rückwärts: SC Wiedenbrück stellt Regionalliga-Antrag!

Oberligaspitzenreiter erklärt Verzichtsabsicht vom 9. März 2020 für nichtig. „Dynamik“ überraschte Vereinsführung. „Namhafte Personen“ erklären sich bereit in den Verein einzutreten.

Jetzt also doch: Oberligaspitzenreiter SC Wiedenbrück wird fristgerecht den Antrag auf Zulassung zur Regionalliga West stellen. Zuvor hatte Wiedenbrück erklärt, auf einen Regionalliga-Aufstieg verzichten zu wollen. Diese Entscheidung hat der Verein nun revidiert – Rolle rückwärts beim SC Wiedenbrück! Als ausschlaggebenden Grund nennt der Verein, dass sich „namhafte Personen“ bereiterklärt hätten, in den Vorstand des SC Wiedenbrück einzutreten und „Verantwortung für eine nachhaltige Perspektive des Vereins im höherklassigen Fußball zu übernehmen“. Zahlreiche „kritische Stimmen“, die „große Enttäuschung“ der Mannschaft sowie die plötzliche Eigendynamik im Zuge der Verzichtserklärung habe die Vereinsführung überrascht. Damit steht fest, dass es in Wiedenbrück künftig einen neuen Vorstand geben wird. Aber auch der bisherige Mäzen und Förderer, Unternehmer Burckhard Kramer, hat die Fortführung seines Sponsorings angekündigt. Spieler und Sportliche Leitung seien über die Entscheidung informiert worden.

Hier die offizielle Presseerklärung des SC Wiedenbrück.

„SC Wiedenbrück stellt Antrag auf Zulassung zur Regionalliga. Mit einer ausführlichen Begründung hatte der Vorstand des SC Wiedenbrück am 9. März erklärt, beim Westdeutschen Fußballverband (WDVF) für die Saison 2020/2021 keinen Antrag auf Zulassung zur Regionalliga zu stellen. Nach dem Wegfall maßgeblicher Gründe, die zu dem Verzicht geführt haben, revidieren wir heute diese Entscheidung und kündigen an, fristgerecht bis Ende März die notwendigen Unterlagen beim WDFV einzureichen. Nach der Bekanntgabe des Verzichts entwickelte sich eine Dynamik, die uns ebenso überrascht wie erfreut hat.

Insbesondere erklärten sich namhafte Personen aus eigenem Antrieb und auf Anfrage bereit, in den Vorstand des SC Wiedenbrück einzutreten und Verantwortung für eine nachhaltige Perspektive des Vereins im höherklassigen Fußball zu übernehmen. Ausdrücklich wird von diesem Personenkreis gewünscht, dass der SC Wiedenbrück jetzt, wo die sportliche Ausgangssituation als Tabellenführer der Oberliga hervorragend ist, die formelle Voraussetzung für einen Aufstieg in die Regionalliga herstellt. Damit existiert eine grundlegend andere Situation als vor dem 9. März. Sie ermöglicht dem seit vielen Jahren amtierenden Vorstand eine geregelte Übergabe, wie er sie stets angestrebt hatte. Zugleich stellen wir klar, mit der Erklärung vom 9. März nicht beabsichtigt zu haben, einen ultimativen Druck aufzubauen. Umso mehr begrüßen wir, dass die von uns mit Vernunft, aber auch mit Bedauern getroffene Entscheidung sowohl im Verein als auch im Umfeld nun ein Engagement ausgelöst hat, auf das wir nicht mehr zu hoffen gewagt hatten.

Die Neuordnung der Führungsgremien im SC Wiedenbrück wird baldmöglichst angestrebt. Die aktuelle Lage um die Corona-Pandemie erlaubt allerdings keine rasche Durchführung einer Mitgliederversammlung. Sie ist aber auch nicht erforderlich, denn die Amtszeit der vier 2019 gewählten Vorstandsmitglieder reicht noch bis ins Jahr 2021, und wir vertrauen auf die verlässlichen Zusagen der Kandidaten. Die Namen werden zu gegebener Zeit und vor der Einberufung einer Versammlung bekanntgegeben. Der Entscheidung der Mitglieder soll nicht vorgegriffen werden.

Die amtierenden Mitglieder des Vorstands sind bereit, für eine künftige Tätigkeit im Beirat zur Verfügung zu stehen. Und sie garantieren als Sponsoren zusammen mit den anderen Unterstützern mindestens einen Etat, wie er künftig auch für die Oberliga zur Verfügung gestanden hätte. Ausdrücklich bekennt sich auch Burckhard Kramer als Hauptsponsor zu dieser Fortführung seines finanziellen Engagements. Die Entscheidung ist mit der Sportlichen Leitung und dem Trainer abgesprochen. Sie wurde der wegen der Corona-Krise nicht im gemeinsamen Trainingsbetrieb aktiven Mannschaft am 19.03.2020 auf digitalem Kommunikationsweg mitgeteilt.

Die Verzichtserklärung vom 9. März hat neben der Enttäuschung innerhalb der Mannschaft auch außerhalb zu vereinzelten kritischen Stimmen geführt. Das konnten wir nachvollziehen. Nun würde es der Vorstand des SC Wiedenbrück begrüßen, wenn sich die Bereitschaft des Vereins, in Rheda-Wiedenbrück weiter leistungsorientierten Fußball auf hohem Niveau anzubieten, auch in der Öffentlichkeit und auf den Tribünen des Jahnstadions durch entsprechende Resonanz honoriert würde – egal ob in der Regionalliga oder in der Oberliga.“

Aufrufe: 019.3.2020, 18:30 Uhr
FuPaAutor