2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielbericht
Matchwinner: Güterslohs Nick Flock entscheidet das familieninterne Duell mit Vater Dirk Flock, Co-Trainer des SC Wiedenbrück, für sich. Wie schon beim Aufeinandertreffen in der Oberliga, schießt der 20-Jährige ein Tor – dieses Mal das entscheidende.
Matchwinner: Güterslohs Nick Flock entscheidet das familieninterne Duell mit Vater Dirk Flock, Co-Trainer des SC Wiedenbrück, für sich. Wie schon beim Aufeinandertreffen in der Oberliga, schießt der 20-Jährige ein Tor – dieses Mal das entscheidende. – Foto: Jens Dünhölter

FuPa.TV: FC Gütersloh steht im Kreispokalhalbfinale!

Der FCG schlägt den SC Wiedenbrück mit 1:0. Das Tor des Tages durch Nick Flock wird überschattet von einer mutmaßlichen rassistischen Beleidigung. Rudelbildung nach Spielende.

Dass der Oberligist FC Gütersloh durch einen 1:0-Erfolg im heimischen Heidewaldstadion über Ligakonkurrent SC Wiedenbrück ins Halbfinale des Kreispokals eingezogen ist, war am Ende nebensächlich. Schließlich wurde es nach Abpfiff der Partie hitzig auf dem Feld, beinahe sogar handgreiflich.

Während sowohl FCG-Trainer Julian Hesse als auch sein Wiedenbrücker Pendant Björn Mehnert nicht über die Geschehnisse auf dem Platz reden wollten (Mehnert: „Über so etwas spreche ich besser nicht, sonst bekommt der Spieler schlimme Probleme“), war aus dem Umfeld der Rudelbildung, an dem beide Lager beteiligt waren, zu vernehmen, dass eine rassistische Beleidigung stattgefunden haben soll. Ein Gütersloher Spieler, der entsprechende Worte an Wiedenbrücks Leon Tia gerichtet haben soll. „Ich möchte nur über Fußball reden“, war dann auch FCG-Trainer Hesse vielsagend zu entlocken.


FC Gütersloh - SC Wiedenbrück 1:0 (0:0)

Sicherlich mit zu der Rudelbildung führte die Leistung des Schiedsrichters Benno Verhaag aus Schloß Holte-Stukenbrock, der es gerade in der hitzigen Schlussphase der Kreispokalpartie nicht schaffte, Ruhe in die Begegnung zu bringen. In den letzten fünf Minuten des Spiels war nahezu jede Szene hart umkämpft. Höhepunkt war eine rund fünfminütige Verletzungsunterbrechung um Güterslohs Torhüter Berkay Yilmaz. Er blieb nach einem Zweikampf am Boden liegen (85. Spielminute). Nichtsdestotrotz zeugen zwei gelbe Karten von einem insgesamt fair geführten Derby.

Die Begegnung begann mit spielbestimmenden Gästen aus Wiedenbrück – bis zur etwa 20. Minute erarbeitete sich das Team von Björn Mehnert gleich mehrere Torchancen (5., 9., 12.). Seit der 22. Minute aber kam der FC Gütersloh vor 479 Zuschauern immer besser in die Begegnung. Während das Team von Trainer Julian Hesse zunächst auf gegnerische Fehler lauerte und mal abwartend, mal mit forschem Pressing verteidigte, wurden die Gütersloher mit zunehmender Dauer der ersten Hälfte immer selbstbewusster. Vor allem Nick Flock, der 20-jährige Sohn des Wiedenbrücker Co-Trainers Dirk Flock, wusste mit sehenswerten Flankenläufen über die linke Angriffsseite zu überzeugen. Die Folge waren vor allem Schüsse von der Strafraumkante aus, die SCW-Torhüter Marcel Hölscher zu entschärfen wusste (39., 41., 45.). Wiedenbrück kam lediglich noch einmal durch einen Konter über Ismael Remmo vor das Gütersloher Tor (40.).

Die 2. Halbzeit begann zunächst ausgeglichen. Es dauerte rund zehn Minuten, dass der FCG vor dem Tor der Wiedenbrücker auftauchte. Und wie: Ein abgeblockter Schuss von Sinan Aygün landete vor den Füßen von Nick Flock, der aus halblinker Position völlig frei vor Keeper Hölscher einnetzte (56.). Es folgten starke Minuten der Hausherren, in denen sie ein ums andere Mal gefährlich wurden. Mit die beste Gelegenheit hatte Saban Kaptan per Kopf (68.) nach einem Eckball. Obwohl Wiedenbrücks Trainer Björn Mehnert mit Vadim Thomas und Xhuljo Tabaku schon früh in der Begegnung zwei Spieler für die Offensive einwechselte (62.), reichte es nicht mehr zum Ausgleich. Tabaku verzog die beste Möglichkeit knapp, sein Versuch verfehlte das Tor um Zentimeter (75.). Stattdessen konterte der FCG immer wieder im eigenen Stadion, Nick Flock vergab aber aus guter Position heraus die große Chance zum 2:0 (79.). Das war gleichzeitig seine letzte Aktion: In der 80. Spielminute wurde der Außenbahnspieler des FCG mit stehenden Ovationen ausgewechselt.


Mittendrin: Auch Wiedenbrücks Luie Omar (rechts) und Güterslohs Fabio Kristkowitz (links) hatten sich nach dem Spiel etwas zu sagen.
Mittendrin: Auch Wiedenbrücks Luie Omar (rechts) und Güterslohs Fabio Kristkowitz (links) hatten sich nach dem Spiel etwas zu sagen. – Foto: Jens Dünhölter


Julian Hesse zeigte sich mit der Leistung seines Teams zufrieden: „Wir haben verdient gewonnen, hätten sogar das 2:0 machen können.“ Björn Mehnert kritisierte, dass seine Mannschaft zu spät den Kreispokalkampf angenommen hätte. „Wir haben das Derby erst in den letzten zehn Minuten angenommen. Glückwunsch an Gütersloh, sie sind verdient weiter.“

Der FC Gütersloh trifft am Samstag, 23. November, im Halbfinale des Kreispokals auf den Aramäischen Volksverein Gütersloh.

Tore: 1:0 Nick Flock (57.)


Aufrufe: 013.11.2019, 22:00 Uhr
Christian Geisler / FuPaAutor